Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.Steuern gar nichts zu Gute, während der Bauer es als Pflicht ansehen Ware es nicht weit besser gewesen, diesen Steuergegenstand genauer Also auch von dieser Seite betrachtet, war der ordnungswidrig und Haben endlich einige der Herren Landstände -- denn bei den meisten Von einem Mitglied der böhmischen Stände. Eine andere Mittheilung, die uns dieser Tage aus Böhmen zugekommen, ist Vieles ist in auswärtigen Blättern über unsere Stände und ihre Steuern gar nichts zu Gute, während der Bauer es als Pflicht ansehen Ware es nicht weit besser gewesen, diesen Steuergegenstand genauer Also auch von dieser Seite betrachtet, war der ordnungswidrig und Haben endlich einige der Herren Landstände — denn bei den meisten Von einem Mitglied der böhmischen Stände. Eine andere Mittheilung, die uns dieser Tage aus Böhmen zugekommen, ist Vieles ist in auswärtigen Blättern über unsere Stände und ihre <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0094" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183115"/> <p xml:id="ID_237" prev="#ID_236"> Steuern gar nichts zu Gute, während der Bauer es als Pflicht ansehen<lb/> und dafür nicht danßen wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_238"> Ware es nicht weit besser gewesen, diesen Steuergegenstand genauer<lb/> zu erörtern, ehe man einen Beschluß faßte, der am Ende zu nichts führt,<lb/> als — in den Grenzboten belobt zu werden! Durch diefenBcschluß werfen<lb/> die Stande den Verdacht auf sich, als habe der Rustical-Grundbesitzer<lb/> seit Beginn der Steuer mehr als der Dominical - Grundbesitzer bezahlt,<lb/> somit Letzterer auf Unkosten des Erster« eine Erleichterung genossen, und<lb/> dem Rusticalisten sei Unrecht widerfahren, was doch offenbar nicht<lb/> wahr ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_239"> Also auch von dieser Seite betrachtet, war der ordnungswidrig und<lb/> unrecht verfaßte, bisher vom Monarchen nicht sanctionirte Beschluß «As.<lb/> 25. Mai 1846 weder richtig und gerecht, noch klug!</p><lb/> <p xml:id="ID_240"> Haben endlich einige der Herren Landstände — denn bei den meisten<lb/> tritt dieser Fall nicht ein — so viel Geld., daß sie demselben einen Ab¬<lb/> fluß verschaffen wollen, so gibt es im Vaterlande genug Gelegenheit,<lb/> selbes auf gemeinnützige Anstalten zu verwenden und sich des Segens<lb/> der ärmern Menschen zu erfreuen.</p><lb/> <note type="byline"> Von einem Mitglied der böhmischen Stände.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_241"> Eine andere Mittheilung, die uns dieser Tage aus Böhmen zugekommen, ist<lb/> vom I. März datiren Wir wissen nicht, ob dies ein Schreibfehler ist oder ob<lb/> der Schneckengang überängstlicher Privatgefälligkeit eines Zeitraums von 6 Mo¬<lb/> naten bedürfte. Wir können daher den Brief nur im Auszüge mittheilen, in so¬<lb/> fern er Thatsachen enthält, deren Veröffentlichung u»s auch jetzt noch von Inter¬<lb/> esse scheint. Den geehrten Herrn Einsender aber ersuchen wir freundlichst, seinen<lb/> Taufnamen uns gleichfalls mitzutheilen, da wir bereits auf sein früheres Schrei¬<lb/> ben gern geantwortet hätten, wenn es nicht der Müller, der Schmidt, der Schulze<lb/> gar viele geben würde und wir mit unserem Briefe nicht gern in die unrechte<lb/> Mühle, vor die unrechte Schmiede und noch weniger den Herrn Schulzen i>->r<lb/> vxvellsnlZv in die Hände kommen möchten, — »^i>lenkt «se. D. Sieb.</p><lb/> <p xml:id="ID_242" next="#ID_243"> Vieles ist in auswärtigen Blättern über unsere Stände und ihre<lb/> Landtage geschrieben und manchen ihrer Beschlüsse eine Wichtigkeit bei¬<lb/> gelegt worden, die sie, durch die Brille der Alltäglichkeit betrachtet, entbeh¬<lb/> ren. Würdige man mit unbefangenem Auge die ganze Reihe der Ver¬<lb/> handlungen, so braucht man kaum ein Argus zu sein, um zu sehen, wie<lb/> die ständischen Versammlungen lediglich das Stelldichein einiger Aristo-</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0094]
Steuern gar nichts zu Gute, während der Bauer es als Pflicht ansehen
und dafür nicht danßen wird.
Ware es nicht weit besser gewesen, diesen Steuergegenstand genauer
zu erörtern, ehe man einen Beschluß faßte, der am Ende zu nichts führt,
als — in den Grenzboten belobt zu werden! Durch diefenBcschluß werfen
die Stande den Verdacht auf sich, als habe der Rustical-Grundbesitzer
seit Beginn der Steuer mehr als der Dominical - Grundbesitzer bezahlt,
somit Letzterer auf Unkosten des Erster« eine Erleichterung genossen, und
dem Rusticalisten sei Unrecht widerfahren, was doch offenbar nicht
wahr ist.
Also auch von dieser Seite betrachtet, war der ordnungswidrig und
unrecht verfaßte, bisher vom Monarchen nicht sanctionirte Beschluß «As.
25. Mai 1846 weder richtig und gerecht, noch klug!
Haben endlich einige der Herren Landstände — denn bei den meisten
tritt dieser Fall nicht ein — so viel Geld., daß sie demselben einen Ab¬
fluß verschaffen wollen, so gibt es im Vaterlande genug Gelegenheit,
selbes auf gemeinnützige Anstalten zu verwenden und sich des Segens
der ärmern Menschen zu erfreuen.
Von einem Mitglied der böhmischen Stände.
Eine andere Mittheilung, die uns dieser Tage aus Böhmen zugekommen, ist
vom I. März datiren Wir wissen nicht, ob dies ein Schreibfehler ist oder ob
der Schneckengang überängstlicher Privatgefälligkeit eines Zeitraums von 6 Mo¬
naten bedürfte. Wir können daher den Brief nur im Auszüge mittheilen, in so¬
fern er Thatsachen enthält, deren Veröffentlichung u»s auch jetzt noch von Inter¬
esse scheint. Den geehrten Herrn Einsender aber ersuchen wir freundlichst, seinen
Taufnamen uns gleichfalls mitzutheilen, da wir bereits auf sein früheres Schrei¬
ben gern geantwortet hätten, wenn es nicht der Müller, der Schmidt, der Schulze
gar viele geben würde und wir mit unserem Briefe nicht gern in die unrechte
Mühle, vor die unrechte Schmiede und noch weniger den Herrn Schulzen i>->r
vxvellsnlZv in die Hände kommen möchten, — »^i>lenkt «se. D. Sieb.
Vieles ist in auswärtigen Blättern über unsere Stände und ihre
Landtage geschrieben und manchen ihrer Beschlüsse eine Wichtigkeit bei¬
gelegt worden, die sie, durch die Brille der Alltäglichkeit betrachtet, entbeh¬
ren. Würdige man mit unbefangenem Auge die ganze Reihe der Ver¬
handlungen, so braucht man kaum ein Argus zu sein, um zu sehen, wie
die ständischen Versammlungen lediglich das Stelldichein einiger Aristo-
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