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Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.

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Welch eine ehrenvolle Handlung! Hier ist mein Name und meine
Adresse."

-- "Aus der Kanzlei in Oesterreich heißt die neueste Brochüre über
innere Zustande des Königreichs. Wir erhalten darin eine fortlau.
sende Schilderung der Vorbildung des Beamten, seines Eintrittes in
den Staatsdienst und seiner bürgerlichen Stellung, so wie der fast
naturnothwendigen Gestaltung seines geistigen Wesens. Von rein
publicistischem Interesse ist die Schilderung des Fnstanzenzugs im
politischen und Justizgeschaftsgang, der Criminaljustizpflege, der nie¬
dern Finanzverwaltung und des Steucrwesens. Obgleich die kleine
Schrift alle diese Dinge einer strengen Eritik unterwirft, so erscheint
diese doch nicht eine so absolut verdammende und vorzüglich eine weit
mehr auf gründliche Kenntniß basirte, als bei der Mehrzahl neuerer
Flugschriften über Oesterreich; die Darstellungsweise ist dabei klar und
bündig; wenn schon durch einen mit erstaunlich viel Parenthesensätzcn
durchflochtener Satzbau nicht gerad formcnschön.,

-- Ludwig Kalisch, der bekannte Redacteur der Mainzer Carnevals-
zeitunq hat soeben "das Buch der Narrheit" (Mainz, Wirth) er¬
scheinen lassen. Wie die zu Anfang dieses Jahres erschienenen
"Schlagschatten," besteht auch dieses Buch aus einer Sammlung
längerer und kürzerer Aufsätze, satyrischen, humoristischen und selbst
literarisch-polemischen Inhalts. Die in den Text eingestreuten Holz¬
schnitte sind vortrefflich erfunden und meistens auch künstlerisch >chön
ausgeführt- Unter der Menge treffender und zeitgemäßer Einzelheiten,
welche dargeboten werden, müssen vorzugsweise die Abschnitte, "Be¬
trachtungen, Sprüche und Epigramme," "der neue Plutarch" und
"Gespräche" hervorgehoben werden. Das Buch hat 21 Bogen.




Druckfehler.

Ein Zusammentreffen mißlicher Umstände nöthigte uns, den er¬
sten Bogen von No. 43 nach einmaliger Correctur unter die Presse
zu geben, wodurch eine ungebührliche Zahl von Druckfehlern stehen
blieb. So ist in der Correspondenz aus Wien von der Heirath des
Erbprinzen von Cöln (Lucca), von der Königin von Oesterreich :c.
die Rede; in der Correspondenz aus Brüssel wird der Maler Ver-
boökhoven in einen Narbökhoven, der Maler Wiertz in einen Warte
ze. verwandelt.




Verlag von Fr. Ludw. Herbig. -- Redacteur I. Kuranda.
Druck von Friedrich Andrä.

Welch eine ehrenvolle Handlung! Hier ist mein Name und meine
Adresse."

— „Aus der Kanzlei in Oesterreich heißt die neueste Brochüre über
innere Zustande des Königreichs. Wir erhalten darin eine fortlau.
sende Schilderung der Vorbildung des Beamten, seines Eintrittes in
den Staatsdienst und seiner bürgerlichen Stellung, so wie der fast
naturnothwendigen Gestaltung seines geistigen Wesens. Von rein
publicistischem Interesse ist die Schilderung des Fnstanzenzugs im
politischen und Justizgeschaftsgang, der Criminaljustizpflege, der nie¬
dern Finanzverwaltung und des Steucrwesens. Obgleich die kleine
Schrift alle diese Dinge einer strengen Eritik unterwirft, so erscheint
diese doch nicht eine so absolut verdammende und vorzüglich eine weit
mehr auf gründliche Kenntniß basirte, als bei der Mehrzahl neuerer
Flugschriften über Oesterreich; die Darstellungsweise ist dabei klar und
bündig; wenn schon durch einen mit erstaunlich viel Parenthesensätzcn
durchflochtener Satzbau nicht gerad formcnschön.,

— Ludwig Kalisch, der bekannte Redacteur der Mainzer Carnevals-
zeitunq hat soeben „das Buch der Narrheit" (Mainz, Wirth) er¬
scheinen lassen. Wie die zu Anfang dieses Jahres erschienenen
„Schlagschatten," besteht auch dieses Buch aus einer Sammlung
längerer und kürzerer Aufsätze, satyrischen, humoristischen und selbst
literarisch-polemischen Inhalts. Die in den Text eingestreuten Holz¬
schnitte sind vortrefflich erfunden und meistens auch künstlerisch >chön
ausgeführt- Unter der Menge treffender und zeitgemäßer Einzelheiten,
welche dargeboten werden, müssen vorzugsweise die Abschnitte, „Be¬
trachtungen, Sprüche und Epigramme," „der neue Plutarch" und
„Gespräche" hervorgehoben werden. Das Buch hat 21 Bogen.




Druckfehler.

Ein Zusammentreffen mißlicher Umstände nöthigte uns, den er¬
sten Bogen von No. 43 nach einmaliger Correctur unter die Presse
zu geben, wodurch eine ungebührliche Zahl von Druckfehlern stehen
blieb. So ist in der Correspondenz aus Wien von der Heirath des
Erbprinzen von Cöln (Lucca), von der Königin von Oesterreich :c.
die Rede; in der Correspondenz aus Brüssel wird der Maler Ver-
boökhoven in einen Narbökhoven, der Maler Wiertz in einen Warte
ze. verwandelt.




Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur I. Kuranda.
Druck von Friedrich Andrä.
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[0292] Welch eine ehrenvolle Handlung! Hier ist mein Name und meine Adresse." — „Aus der Kanzlei in Oesterreich heißt die neueste Brochüre über innere Zustande des Königreichs. Wir erhalten darin eine fortlau. sende Schilderung der Vorbildung des Beamten, seines Eintrittes in den Staatsdienst und seiner bürgerlichen Stellung, so wie der fast naturnothwendigen Gestaltung seines geistigen Wesens. Von rein publicistischem Interesse ist die Schilderung des Fnstanzenzugs im politischen und Justizgeschaftsgang, der Criminaljustizpflege, der nie¬ dern Finanzverwaltung und des Steucrwesens. Obgleich die kleine Schrift alle diese Dinge einer strengen Eritik unterwirft, so erscheint diese doch nicht eine so absolut verdammende und vorzüglich eine weit mehr auf gründliche Kenntniß basirte, als bei der Mehrzahl neuerer Flugschriften über Oesterreich; die Darstellungsweise ist dabei klar und bündig; wenn schon durch einen mit erstaunlich viel Parenthesensätzcn durchflochtener Satzbau nicht gerad formcnschön., — Ludwig Kalisch, der bekannte Redacteur der Mainzer Carnevals- zeitunq hat soeben „das Buch der Narrheit" (Mainz, Wirth) er¬ scheinen lassen. Wie die zu Anfang dieses Jahres erschienenen „Schlagschatten," besteht auch dieses Buch aus einer Sammlung längerer und kürzerer Aufsätze, satyrischen, humoristischen und selbst literarisch-polemischen Inhalts. Die in den Text eingestreuten Holz¬ schnitte sind vortrefflich erfunden und meistens auch künstlerisch >chön ausgeführt- Unter der Menge treffender und zeitgemäßer Einzelheiten, welche dargeboten werden, müssen vorzugsweise die Abschnitte, „Be¬ trachtungen, Sprüche und Epigramme," „der neue Plutarch" und „Gespräche" hervorgehoben werden. Das Buch hat 21 Bogen. Druckfehler. Ein Zusammentreffen mißlicher Umstände nöthigte uns, den er¬ sten Bogen von No. 43 nach einmaliger Correctur unter die Presse zu geben, wodurch eine ungebührliche Zahl von Druckfehlern stehen blieb. So ist in der Correspondenz aus Wien von der Heirath des Erbprinzen von Cöln (Lucca), von der Königin von Oesterreich :c. die Rede; in der Correspondenz aus Brüssel wird der Maler Ver- boökhoven in einen Narbökhoven, der Maler Wiertz in einen Warte ze. verwandelt. Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur I. Kuranda. Druck von Friedrich Andrä.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341548_271260/292>, abgerufen am 05.02.2025.