Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.des Senates einige Worte der Erwiederung auf die von einigen Bür¬ Die Sandgasse, in welcher der jüngere Bürgermeister wohnt, ist In größter Ruhe und Stille ging darauf Alles aus einander. Am eigentlichen Festtage, dem 18. October selbst, sprach sich die Bei der Revue der Bürgergarde aus dem Roßmarkte brachte je¬ Als nun zuletzt der versammelte Senat sich am Eingange des So haben wir denn hier ein sprechendes Beispiel, wie der Sinn Leo Alt. V. N o t i z t>. <Ziu Krieg verhütet. -- Nieritz launige Prsphezeihuiigen. - - Reklamation. -- Welch' ein ungeheures Unglück ist verhütet worden! Und des Senates einige Worte der Erwiederung auf die von einigen Bür¬ Die Sandgasse, in welcher der jüngere Bürgermeister wohnt, ist In größter Ruhe und Stille ging darauf Alles aus einander. Am eigentlichen Festtage, dem 18. October selbst, sprach sich die Bei der Revue der Bürgergarde aus dem Roßmarkte brachte je¬ Als nun zuletzt der versammelte Senat sich am Eingange des So haben wir denn hier ein sprechendes Beispiel, wie der Sinn Leo Alt. V. N o t i z t>. <Ziu Krieg verhütet. — Nieritz launige Prsphezeihuiigen. - - Reklamation. — Welch' ein ungeheures Unglück ist verhütet worden! Und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0242" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/271503"/> <p xml:id="ID_679" prev="#ID_678"> des Senates einige Worte der Erwiederung auf die von einigen Bür¬<lb/> gern dargebrachte Anrede sprach, ließ sich auf der ganzen langen, mit<lb/> Menschen dichterfüllten Straße kein Laut vernehmen, bis am Schlüsse<lb/> der Rede das vielfache donnernde Hoch! wieder aus allen Kehlen<lb/> erscholl.</p><lb/> <p xml:id="ID_680"> Die Sandgasse, in welcher der jüngere Bürgermeister wohnt, ist<lb/> sehr enge, und die Neugierigen hatten sich dicht gedrängt hier aufge¬<lb/> stellt; als aber der Zug der Fackelträger mit seinen unzähligen Be¬<lb/> gleitern im Marschtempo anlangte, machte Alles bereitwillig Platz,<lb/> und ohne nur den Schritt zu mäßigen, gelangte man bis vor das<lb/> Haus auch dieses Repräsentanten des Senates. Auch diesem stellten<lb/> sich einige Bürger vor, ihre Huldigung in Worte fassend, worauf<lb/> der Aug sich auf den Römerbecg begab und nach mehren Hochs und<lb/> einigen Liedern die Fackeln in einem hellen Freudenfeuer verbrannte.</p><lb/> <p xml:id="ID_681"> In größter Ruhe und Stille ging darauf Alles aus einander.</p><lb/> <p xml:id="ID_682"> Am eigentlichen Festtage, dem 18. October selbst, sprach sich die<lb/> Begeisterung für den Senat nicht weniger aus.</p><lb/> <p xml:id="ID_683"> Bei der Revue der Bürgergarde aus dem Roßmarkte brachte je¬<lb/> des inspicirte Corps ein dreimaliges Hoch aus, in welches das Volk<lb/> bereitwillig einstimmte, man schwenkte die Hüte, und Tücher wehten<lb/> aus den Fenstern.</p><lb/> <p xml:id="ID_684"> Als nun zuletzt der versammelte Senat sich am Eingange des<lb/> Römers aufstellte, um die Truppen an sich vorübermarschiren zu las¬<lb/> sen, trat wieder ein schlichter Bürger vor, der in kurzer Anrede<lb/> seine Mitbürger aufforderte, in das von ihm aufgebrachte Lebehoch<lb/> des Senates einzustimmen; was denn auch mit der größten Bereit¬<lb/> willigkeit und allgemeiner Begeisterung geschah. Auch die nun vor-<lb/> bcidesilirtcn Truppen brachten, so oft eine Abtheilung den Senat be¬<lb/> grüßte, ein lautes und einstimmiges Hoch aus.</p><lb/> <p xml:id="ID_685"> So haben wir denn hier ein sprechendes Beispiel, wie der Sinn<lb/> für freie Bewegung innerhalb der Schranken des Gesetzes sich im<lb/> deutschen Volke kund gibt und mit welcher Liebe diese Nation ihrer<lb/> angestammten Obrigkeit anhangt, sobald sie erkennt, daß diese sie in<lb/> der gesetzlichen Freiheit schützt und ehrt, O daß jede Obrigkeit diesen<lb/> ehrwürdigen Geist unserer Zeit erkennte und zum Segen leitete!</p><lb/> <note type="byline"> Leo Alt.</note><lb/> </div> <div n="2"> <head> V.<lb/> N o t i z t>.</head><lb/> <note type="argument"> <Ziu Krieg verhütet. — Nieritz launige Prsphezeihuiigen. - - Reklamation.</note><lb/> <p xml:id="ID_686" next="#ID_687"> — Welch' ein ungeheures Unglück ist verhütet worden! Und<lb/> zwar verhütet durch die Presse. Nun vielleicht öffnet uns das denn</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0242]
des Senates einige Worte der Erwiederung auf die von einigen Bür¬
gern dargebrachte Anrede sprach, ließ sich auf der ganzen langen, mit
Menschen dichterfüllten Straße kein Laut vernehmen, bis am Schlüsse
der Rede das vielfache donnernde Hoch! wieder aus allen Kehlen
erscholl.
Die Sandgasse, in welcher der jüngere Bürgermeister wohnt, ist
sehr enge, und die Neugierigen hatten sich dicht gedrängt hier aufge¬
stellt; als aber der Zug der Fackelträger mit seinen unzähligen Be¬
gleitern im Marschtempo anlangte, machte Alles bereitwillig Platz,
und ohne nur den Schritt zu mäßigen, gelangte man bis vor das
Haus auch dieses Repräsentanten des Senates. Auch diesem stellten
sich einige Bürger vor, ihre Huldigung in Worte fassend, worauf
der Aug sich auf den Römerbecg begab und nach mehren Hochs und
einigen Liedern die Fackeln in einem hellen Freudenfeuer verbrannte.
In größter Ruhe und Stille ging darauf Alles aus einander.
Am eigentlichen Festtage, dem 18. October selbst, sprach sich die
Begeisterung für den Senat nicht weniger aus.
Bei der Revue der Bürgergarde aus dem Roßmarkte brachte je¬
des inspicirte Corps ein dreimaliges Hoch aus, in welches das Volk
bereitwillig einstimmte, man schwenkte die Hüte, und Tücher wehten
aus den Fenstern.
Als nun zuletzt der versammelte Senat sich am Eingange des
Römers aufstellte, um die Truppen an sich vorübermarschiren zu las¬
sen, trat wieder ein schlichter Bürger vor, der in kurzer Anrede
seine Mitbürger aufforderte, in das von ihm aufgebrachte Lebehoch
des Senates einzustimmen; was denn auch mit der größten Bereit¬
willigkeit und allgemeiner Begeisterung geschah. Auch die nun vor-
bcidesilirtcn Truppen brachten, so oft eine Abtheilung den Senat be¬
grüßte, ein lautes und einstimmiges Hoch aus.
So haben wir denn hier ein sprechendes Beispiel, wie der Sinn
für freie Bewegung innerhalb der Schranken des Gesetzes sich im
deutschen Volke kund gibt und mit welcher Liebe diese Nation ihrer
angestammten Obrigkeit anhangt, sobald sie erkennt, daß diese sie in
der gesetzlichen Freiheit schützt und ehrt, O daß jede Obrigkeit diesen
ehrwürdigen Geist unserer Zeit erkennte und zum Segen leitete!
Leo Alt.
V.
N o t i z t>.
<Ziu Krieg verhütet. — Nieritz launige Prsphezeihuiigen. - - Reklamation.
— Welch' ein ungeheures Unglück ist verhütet worden! Und
zwar verhütet durch die Presse. Nun vielleicht öffnet uns das denn
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