Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.auch diese nicht vollständig). Aber die treffliche Maschinerie, womit Ist nun die Verbindung mit dem Inlande schon so zerhackt und Viele von diesen Uebelständen würden mit dem Aufhören der Abermals können wir eines Deutschen rühmlichst erwähnen. Die ein¬
zige Buchhandlung in ganz Belgien, die diesen Namen wirklich verdient, weil sie systematisch organisirt ist und mit allen Buchhandlungen des Continents in regelmäßiger Verbindung steht, ist die um^iriv niitiomNe vt vti-inigei-t; in Brüssel, deren Begründer und Eigenthümer Herr C. Muquardt aus Berlin ist, und die in wenigen Jahren gewissermaßen zu der ersten Buchhandlung des Landes sich aufgeschwungen hat. Hier findet man sämmtliche Erscheinun¬ gen des belgischen Verlags und die wichtigsten des Auslandes stets vorräthig. Auch giebt Herr Muquardt eine ljidliogr->i>Ili" <I<- I", L"Ig!^"v heraus, worin nach Art des deutschen Meßcatalogs, sämmtliche in Belgien erscheinenden Bücher verzeichnet sind. Leider ist trotz aller Mühe des Herausgebers dieser Catalog noch ein lückenhafter, da es unter den belgischen Buchhändlern noch Leute giebt, die nicht ein Mal den Nutzen einer solchen Bibliographie begrei¬ sen, und es trotz vielfacher Aufforderungen unterlassen, den Titel und das Er¬ scheinen der von ihnen verlegten Bücher zur Einregistrirung in diese Biblio¬ graphie (die einzige in Belgien) anzuzeigen. -- In neuerer Zeit hat sich auch eine recht thätige deutsche Buchhandlung in Antwerpen etablirt. -- auch diese nicht vollständig). Aber die treffliche Maschinerie, womit Ist nun die Verbindung mit dem Inlande schon so zerhackt und Viele von diesen Uebelständen würden mit dem Aufhören der Abermals können wir eines Deutschen rühmlichst erwähnen. Die ein¬
zige Buchhandlung in ganz Belgien, die diesen Namen wirklich verdient, weil sie systematisch organisirt ist und mit allen Buchhandlungen des Continents in regelmäßiger Verbindung steht, ist die um^iriv niitiomNe vt vti-inigei-t; in Brüssel, deren Begründer und Eigenthümer Herr C. Muquardt aus Berlin ist, und die in wenigen Jahren gewissermaßen zu der ersten Buchhandlung des Landes sich aufgeschwungen hat. Hier findet man sämmtliche Erscheinun¬ gen des belgischen Verlags und die wichtigsten des Auslandes stets vorräthig. Auch giebt Herr Muquardt eine ljidliogr->i>Ili« <I<- I», L«Ig!^„v heraus, worin nach Art des deutschen Meßcatalogs, sämmtliche in Belgien erscheinenden Bücher verzeichnet sind. Leider ist trotz aller Mühe des Herausgebers dieser Catalog noch ein lückenhafter, da es unter den belgischen Buchhändlern noch Leute giebt, die nicht ein Mal den Nutzen einer solchen Bibliographie begrei¬ sen, und es trotz vielfacher Aufforderungen unterlassen, den Titel und das Er¬ scheinen der von ihnen verlegten Bücher zur Einregistrirung in diese Biblio¬ graphie (die einzige in Belgien) anzuzeigen. — In neuerer Zeit hat sich auch eine recht thätige deutsche Buchhandlung in Antwerpen etablirt. — <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0108" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/271369"/> <p xml:id="ID_255" prev="#ID_254"> auch diese nicht vollständig). Aber die treffliche Maschinerie, womit<lb/> der deutsche Buchhandel die Erzeugnisse des geringsten Verlegers bis<lb/> in die äußersten Ecken des Vaterlandes zu schleudern weiß, ist hier<lb/> so wenig bekannt, als läge hier die deutsche Grenze jenseits des<lb/> Oceans. Was hier in einer Provinzinlstadt erscheint, wird man<lb/> nur mit Mühe in einer andern Stadt auftreiben können, weil man<lb/> in dieser kaum von der Existenz der erschienenen Schrift etwas weiß.<lb/> Der Ruf eines belgischen Buches verklingt häufig mit den Glocken<lb/> des Kirchspiels, in welchem es gedruckt wurde.</p><lb/> <p xml:id="ID_256"> Ist nun die Verbindung mit dem Inlande schon so zerhackt und<lb/> unorganisirt, um wie viel trübseliger ist die Verbindung mit dem<lb/> Auslande. Wie viele Bücher von belgischen Autoren kennt man in<lb/> Deutschland — in einem Lande, wo der ausländischen Literatur eben<lb/> so viel Aufmerksamkeit als der einheimischen geschenkt wird? Und<lb/> umgekehrt wie viele deutsche, englische, italienische Werke kann man<lb/> in den Buchhandlungen Gent's, Lüttich's, Antwerpen's, Städte von<lb/> sechszig bis hunderttausend Einwohnern, finden? *)</p><lb/> <p xml:id="ID_257" next="#ID_258"> Viele von diesen Uebelständen würden mit dem Aufhören der<lb/> Nachdrucköindustrie allmählig verschwinden und einem bessern Zu¬<lb/> stande der Dinge Platz machen. Die Capitalien und der buchhänd¬<lb/> lerische Unternehmungsgeist würden sich ein anderes Feld aufsuchen<lb/> müssen, sobald ihnen die bequeme, eben so wenig Kenntnisse als<lb/> Scharfsinn benöthigcnde Nachdruckerthätigkeit verschlossen bleiben wird.<lb/> Man wird auf einen Verlag von Originalwerken denken müssen,</p><lb/> <note xml:id="FID_6" place="foot"> Abermals können wir eines Deutschen rühmlichst erwähnen. Die ein¬<lb/> zige Buchhandlung in ganz Belgien, die diesen Namen wirklich verdient, weil<lb/> sie systematisch organisirt ist und mit allen Buchhandlungen des Continents<lb/> in regelmäßiger Verbindung steht, ist die um^iriv niitiomNe vt vti-inigei-t; in<lb/> Brüssel, deren Begründer und Eigenthümer Herr C. Muquardt aus Berlin<lb/> ist, und die in wenigen Jahren gewissermaßen zu der ersten Buchhandlung<lb/> des Landes sich aufgeschwungen hat. Hier findet man sämmtliche Erscheinun¬<lb/> gen des belgischen Verlags und die wichtigsten des Auslandes stets vorräthig.<lb/> Auch giebt Herr Muquardt eine ljidliogr->i>Ili« <I<- I», L«Ig!^„v heraus, worin<lb/> nach Art des deutschen Meßcatalogs, sämmtliche in Belgien erscheinenden<lb/> Bücher verzeichnet sind. Leider ist trotz aller Mühe des Herausgebers dieser<lb/> Catalog noch ein lückenhafter, da es unter den belgischen Buchhändlern noch<lb/> Leute giebt, die nicht ein Mal den Nutzen einer solchen Bibliographie begrei¬<lb/> sen, und es trotz vielfacher Aufforderungen unterlassen, den Titel und das Er¬<lb/> scheinen der von ihnen verlegten Bücher zur Einregistrirung in diese Biblio¬<lb/> graphie (die einzige in Belgien) anzuzeigen. — In neuerer Zeit hat sich auch<lb/> eine recht thätige deutsche Buchhandlung in Antwerpen etablirt. —</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0108]
auch diese nicht vollständig). Aber die treffliche Maschinerie, womit
der deutsche Buchhandel die Erzeugnisse des geringsten Verlegers bis
in die äußersten Ecken des Vaterlandes zu schleudern weiß, ist hier
so wenig bekannt, als läge hier die deutsche Grenze jenseits des
Oceans. Was hier in einer Provinzinlstadt erscheint, wird man
nur mit Mühe in einer andern Stadt auftreiben können, weil man
in dieser kaum von der Existenz der erschienenen Schrift etwas weiß.
Der Ruf eines belgischen Buches verklingt häufig mit den Glocken
des Kirchspiels, in welchem es gedruckt wurde.
Ist nun die Verbindung mit dem Inlande schon so zerhackt und
unorganisirt, um wie viel trübseliger ist die Verbindung mit dem
Auslande. Wie viele Bücher von belgischen Autoren kennt man in
Deutschland — in einem Lande, wo der ausländischen Literatur eben
so viel Aufmerksamkeit als der einheimischen geschenkt wird? Und
umgekehrt wie viele deutsche, englische, italienische Werke kann man
in den Buchhandlungen Gent's, Lüttich's, Antwerpen's, Städte von
sechszig bis hunderttausend Einwohnern, finden? *)
Viele von diesen Uebelständen würden mit dem Aufhören der
Nachdrucköindustrie allmählig verschwinden und einem bessern Zu¬
stande der Dinge Platz machen. Die Capitalien und der buchhänd¬
lerische Unternehmungsgeist würden sich ein anderes Feld aufsuchen
müssen, sobald ihnen die bequeme, eben so wenig Kenntnisse als
Scharfsinn benöthigcnde Nachdruckerthätigkeit verschlossen bleiben wird.
Man wird auf einen Verlag von Originalwerken denken müssen,
Abermals können wir eines Deutschen rühmlichst erwähnen. Die ein¬
zige Buchhandlung in ganz Belgien, die diesen Namen wirklich verdient, weil
sie systematisch organisirt ist und mit allen Buchhandlungen des Continents
in regelmäßiger Verbindung steht, ist die um^iriv niitiomNe vt vti-inigei-t; in
Brüssel, deren Begründer und Eigenthümer Herr C. Muquardt aus Berlin
ist, und die in wenigen Jahren gewissermaßen zu der ersten Buchhandlung
des Landes sich aufgeschwungen hat. Hier findet man sämmtliche Erscheinun¬
gen des belgischen Verlags und die wichtigsten des Auslandes stets vorräthig.
Auch giebt Herr Muquardt eine ljidliogr->i>Ili« <I<- I», L«Ig!^„v heraus, worin
nach Art des deutschen Meßcatalogs, sämmtliche in Belgien erscheinenden
Bücher verzeichnet sind. Leider ist trotz aller Mühe des Herausgebers dieser
Catalog noch ein lückenhafter, da es unter den belgischen Buchhändlern noch
Leute giebt, die nicht ein Mal den Nutzen einer solchen Bibliographie begrei¬
sen, und es trotz vielfacher Aufforderungen unterlassen, den Titel und das Er¬
scheinen der von ihnen verlegten Bücher zur Einregistrirung in diese Biblio¬
graphie (die einzige in Belgien) anzuzeigen. — In neuerer Zeit hat sich auch
eine recht thätige deutsche Buchhandlung in Antwerpen etablirt. —
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