Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.verneige", gleichsam, als wenn sie das "unmaßgebliche" emkräften verneige«, gleichsam, als wenn sie das „unmaßgebliche" emkräften <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0432" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/269847"/> <p xml:id="ID_1230" prev="#ID_1229"> verneige«, gleichsam, als wenn sie das „unmaßgebliche" emkräften<lb/> wollten. — „Ich glaube, die preußische Diplomatie spielt ein großes<lb/> aber feines Spiel. Es scheint, als ob man in Preußen die öffent¬<lb/> liche Stimme begütigen wollte und suchte sich dazu Oesterreich als<lb/> Knecht Ruprecht aus. Es scheint ein Losungswort dieser<lb/> Arr gegeben worden zu sein. Deswegen kam das Gerücht zu<lb/> gleicher Zeit in Paris, in London, in Brüssel, wie in Amsterdam<lb/> zum Vorschein. Ueberall hieß es, Preußen will vorwärts, Oesterreich<lb/> hindert es, und um die deutsche Einheit nicht zu stören, gebe man<lb/> uns nach. Auf diese Weise allerdings sind die nächsten preußischen<lb/> Provinziallandtage leichter zu beschwichtigen, während zugleich Oester><lb/> reichs Ruf in Deutschland untergraben wird. Um uns zu beruhi¬<lb/> ge», bringt die Allgemeine Zeitung eine officielle Nachricht, es sei an<lb/> den Gerüchten kein Wort wahr. Ich glaube es gerne! Wenn es<lb/> Preußen Ernst um ein solches Vorhaben wäre, so hat weder Oester¬<lb/> reich noch irgend eine Macht der Welt ein Wort darein zu reden,<lb/> denn der König von Preußen ist ein souveräner Herr, den ich hoch<lb/> verehre. Gute Nacht, meine Herrn! Die nächste Zeit wird zeigen,<lb/> wer Recht hat!"</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0432]
verneige«, gleichsam, als wenn sie das „unmaßgebliche" emkräften
wollten. — „Ich glaube, die preußische Diplomatie spielt ein großes
aber feines Spiel. Es scheint, als ob man in Preußen die öffent¬
liche Stimme begütigen wollte und suchte sich dazu Oesterreich als
Knecht Ruprecht aus. Es scheint ein Losungswort dieser
Arr gegeben worden zu sein. Deswegen kam das Gerücht zu
gleicher Zeit in Paris, in London, in Brüssel, wie in Amsterdam
zum Vorschein. Ueberall hieß es, Preußen will vorwärts, Oesterreich
hindert es, und um die deutsche Einheit nicht zu stören, gebe man
uns nach. Auf diese Weise allerdings sind die nächsten preußischen
Provinziallandtage leichter zu beschwichtigen, während zugleich Oester>
reichs Ruf in Deutschland untergraben wird. Um uns zu beruhi¬
ge», bringt die Allgemeine Zeitung eine officielle Nachricht, es sei an
den Gerüchten kein Wort wahr. Ich glaube es gerne! Wenn es
Preußen Ernst um ein solches Vorhaben wäre, so hat weder Oester¬
reich noch irgend eine Macht der Welt ein Wort darein zu reden,
denn der König von Preußen ist ein souveräner Herr, den ich hoch
verehre. Gute Nacht, meine Herrn! Die nächste Zeit wird zeigen,
wer Recht hat!"
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