Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.über den mächtigen Bund gekommen, dessen Weisheit den Elementen -- Um des Himmelswillen! sagte der Reichsgraf, wenn diese -- Graf Se. Germain! sagte der Prinz, Cavalier in meinen -- Aha! rief der Reichsgraf, unser Sanct Germanus, der große über den mächtigen Bund gekommen, dessen Weisheit den Elementen — Um des Himmelswillen! sagte der Reichsgraf, wenn diese — Graf Se. Germain! sagte der Prinz, Cavalier in meinen — Aha! rief der Reichsgraf, unser Sanct Germanus, der große <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0412" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/269827"/> <p xml:id="ID_1181" prev="#ID_1180"> über den mächtigen Bund gekommen, dessen Weisheit den Elementen<lb/> » gebieten, aber nicht der Polizei in den rothweißen Röcken zu wi¬<lb/> derstehen vermochte. Da durch die Thüren jeder Ausgang unmög¬<lb/> lich war, öffneten einige Furchtsame in den Seitenbalken die Fen¬<lb/> sterflügel, um auf diesem Wege in der Flucht ihr Heil zu suchen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1182"> — Um des Himmelswillen! sagte der Reichsgraf, wenn diese<lb/> Unglücklichen das Hasenpanier ergreifen, stellen sie die ganze Sipp¬<lb/> schaft blos. Wir müssen die Sache retten, um se-krä-lium pi,I»Iieum<lb/> zu vermeiden. Besinnen wir uns, Prinz, wer wir sind! Wir haben<lb/> hier Loge gehalten und Sie als Meister den Hammer geführt. Mit<lb/> dieser Aussage muß man sich begnügen und die Nürnberger hängen<lb/> keinen, sie hätten ihn denn! Er trat rasch zum Befehlshaber der<lb/> Stadtgarde, gab sich zu erkenne» und bedeutete ihn in der angege¬<lb/> benen Weise. Der Offizier war plötzlich sehr unterthänig, erbat sich<lb/> aber doch schriftlich die Erklärung. Der Reichsgraf und der Prinz<lb/> unterzeichneten. Wahrend dessen hatten doch in andern Räumen des<lb/> Hauses einzelne Arrestationcn stattgefunden, und während die Sol¬<lb/> daten im obern Söller unter dem Dache ihre Untersuchungen an¬<lb/> stellten, brach plötzlich in der Rotunde das ganze künstliche Bauwerk<lb/> der Lotosblume mit lautem Geprassel zusammen. Dampf und Staub<lb/> wirbelte in die Höhe und unter den Trümmern wühlten sich einige<lb/> seltsam zugerichtete Gestalten herum. — Es stecken halt Frauenzimmer<lb/> darin! schrien einige eifrige junge Stadtsoldaten und setzten die Ge¬<lb/> wehrkolben auf den Knäuel von leblosen und lebendigen Stoffen, die<lb/> sich zu einer großen unförmlichen Masse zusammengeballt. Plötzlich<lb/> entwirrte sich das Convolut und aus den Tüchern und Schleiern er¬<lb/> hob sich wie ein Dous ox in»celi»i» eine männliche Gestalt, die hier<lb/> in der Maschinerie der Erscheinungen wirklich die leitende Hand der<lb/> Vorsehung und Allmacht abgegeben hatte. Ein Mann mit abgeworf-<lb/> ner Perücke, mit schwarzem schlotterigen Haar und in verworrenen<lb/> Kostüm, noch ganz behaftet mit den Materialien seiner übersinnlichen<lb/> Weltschöpfung, stand mit tiefen Verbeugungen vor uns. — Gnädig¬<lb/> ster Herr! wandte er sich an den Prinzen, ich flehe um Euern<lb/> Schutz!</p><lb/> <p xml:id="ID_1183"> — Graf Se. Germain! sagte der Prinz, Cavalier in meinen<lb/> Diensten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1184" next="#ID_1185"> — Aha! rief der Reichsgraf, unser Sanct Germanus, der große</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0412]
über den mächtigen Bund gekommen, dessen Weisheit den Elementen
» gebieten, aber nicht der Polizei in den rothweißen Röcken zu wi¬
derstehen vermochte. Da durch die Thüren jeder Ausgang unmög¬
lich war, öffneten einige Furchtsame in den Seitenbalken die Fen¬
sterflügel, um auf diesem Wege in der Flucht ihr Heil zu suchen.
— Um des Himmelswillen! sagte der Reichsgraf, wenn diese
Unglücklichen das Hasenpanier ergreifen, stellen sie die ganze Sipp¬
schaft blos. Wir müssen die Sache retten, um se-krä-lium pi,I»Iieum
zu vermeiden. Besinnen wir uns, Prinz, wer wir sind! Wir haben
hier Loge gehalten und Sie als Meister den Hammer geführt. Mit
dieser Aussage muß man sich begnügen und die Nürnberger hängen
keinen, sie hätten ihn denn! Er trat rasch zum Befehlshaber der
Stadtgarde, gab sich zu erkenne» und bedeutete ihn in der angege¬
benen Weise. Der Offizier war plötzlich sehr unterthänig, erbat sich
aber doch schriftlich die Erklärung. Der Reichsgraf und der Prinz
unterzeichneten. Wahrend dessen hatten doch in andern Räumen des
Hauses einzelne Arrestationcn stattgefunden, und während die Sol¬
daten im obern Söller unter dem Dache ihre Untersuchungen an¬
stellten, brach plötzlich in der Rotunde das ganze künstliche Bauwerk
der Lotosblume mit lautem Geprassel zusammen. Dampf und Staub
wirbelte in die Höhe und unter den Trümmern wühlten sich einige
seltsam zugerichtete Gestalten herum. — Es stecken halt Frauenzimmer
darin! schrien einige eifrige junge Stadtsoldaten und setzten die Ge¬
wehrkolben auf den Knäuel von leblosen und lebendigen Stoffen, die
sich zu einer großen unförmlichen Masse zusammengeballt. Plötzlich
entwirrte sich das Convolut und aus den Tüchern und Schleiern er¬
hob sich wie ein Dous ox in»celi»i» eine männliche Gestalt, die hier
in der Maschinerie der Erscheinungen wirklich die leitende Hand der
Vorsehung und Allmacht abgegeben hatte. Ein Mann mit abgeworf-
ner Perücke, mit schwarzem schlotterigen Haar und in verworrenen
Kostüm, noch ganz behaftet mit den Materialien seiner übersinnlichen
Weltschöpfung, stand mit tiefen Verbeugungen vor uns. — Gnädig¬
ster Herr! wandte er sich an den Prinzen, ich flehe um Euern
Schutz!
— Graf Se. Germain! sagte der Prinz, Cavalier in meinen
Diensten.
— Aha! rief der Reichsgraf, unser Sanct Germanus, der große
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