Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.T a g e b u es. *) An Baueinfeld. Zu seinen, Geburtstage. T o a se. i Aus Wien. Bauernfeld-Fest in der Concordia. -- Der ungarische Jndustne-Schutzverein, -- Geisterspuk. -- Herr Muth, Hofrath Amberg. -- Frauengesangsvcrein. Ich mache mir das Vergnügen, Ihnen von einem schönen Feste T a g e b u es. *) An Baueinfeld. Zu seinen, Geburtstage. T o a se. i Aus Wien. Bauernfeld-Fest in der Concordia. — Der ungarische Jndustne-Schutzverein, — Geisterspuk. — Herr Muth, Hofrath Amberg. — Frauengesangsvcrein. Ich mache mir das Vergnügen, Ihnen von einem schönen Feste <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0240" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/269657"/> </div> <div n="1"> <head> T a g e b u es.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="pt"> *) An Baueinfeld.<lb/> Zu seinen, Geburtstage.</note> <note type="pt"> T o a se.</note> <div n="2"> <head> i<lb/> Aus Wien.</head><lb/> <note type="argument"> Bauernfeld-Fest in der Concordia. — Der ungarische Jndustne-Schutzverein, —<lb/> Geisterspuk. — Herr Muth, Hofrath Amberg. — Frauengesangsvcrein.</note><lb/> <p xml:id="ID_708" next="#ID_709"> Ich mache mir das Vergnügen, Ihnen von einem schönen Feste<lb/> zu berichten, das die hiesige Gesellschaft Concordia dem Dichter Bauern-<lb/> fcld letzten Sonntag den 12ten an dessen Geburtstag gegeben. — Der<lb/> Gedanke war durch Herrn Wertheimer angeregt und kaum ausge¬<lb/> sprochen, als sich die lebendigste Theilnahme dafür erhob, wie denn<lb/> am Festabend der Raum meist von Mitgliedern der Concordia über¬<lb/> füllt war. Mehr noch, als dies, bezeugte die ungezwungene Fröhlich¬<lb/> keit und die Warme der Empfindung, die sich bei Darbringung der<lb/> zahlreichen Festgaben manifestirte, wie beliebt Bauernfeld trotz seiner<lb/> rauhen Ecken ist, und wie er sich namentlich durch die bei dem List-<lb/> feste wie in seinem deutschen Krieger mannlich und geistvoll aus¬<lb/> gesprochene Gesinnung die ungetheilteste Hochachtung erworben hat.<lb/> So darf man behaupten, daß, so sehr Alles hier das Gepräge der<lb/> Improvisation trug, doch wohl kaum je ein Fest so von innen her¬<lb/> aus gefeiert worden ist. Gleich zu Anfang war die Gesellschaft in<lb/> die beste Laune versetzt worden, indem der Fcstveranstaltcr den guten<lb/> Einfall gehabt hatte, B. von Kriehuber auf Stein ausnehmen und<lb/> die Abdrücke unter die Anwesenden vertheilen zu lassen. Nun war<lb/> das Bild so gelungen, daß Zeder sich des doppelt werthen Angedenkens<lb/> freute, zumal das zum Facsimile gewählte Motto Bauernfeld's „Besser<lb/> unvorsichtig als unwahr" auch im Wort einen getreuen Abdruck seiner<lb/> Persönlichkeit wiedergibt. Vauernfeld ward in der Mitte des Saales<lb/> und neben ihm sein väterlicher Freund und würdiger Vorgesetzter, so¬<lb/> wie der bekannte mied. sser. Landstand, Baron von Doblhof, gesetzt.<lb/> Nach den ersten Salven der Champagnerentstöpselung und nach einem</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0240]
T a g e b u es.
*) An Baueinfeld.
Zu seinen, Geburtstage. T o a se. i
Aus Wien.
Bauernfeld-Fest in der Concordia. — Der ungarische Jndustne-Schutzverein, —
Geisterspuk. — Herr Muth, Hofrath Amberg. — Frauengesangsvcrein.
Ich mache mir das Vergnügen, Ihnen von einem schönen Feste
zu berichten, das die hiesige Gesellschaft Concordia dem Dichter Bauern-
fcld letzten Sonntag den 12ten an dessen Geburtstag gegeben. — Der
Gedanke war durch Herrn Wertheimer angeregt und kaum ausge¬
sprochen, als sich die lebendigste Theilnahme dafür erhob, wie denn
am Festabend der Raum meist von Mitgliedern der Concordia über¬
füllt war. Mehr noch, als dies, bezeugte die ungezwungene Fröhlich¬
keit und die Warme der Empfindung, die sich bei Darbringung der
zahlreichen Festgaben manifestirte, wie beliebt Bauernfeld trotz seiner
rauhen Ecken ist, und wie er sich namentlich durch die bei dem List-
feste wie in seinem deutschen Krieger mannlich und geistvoll aus¬
gesprochene Gesinnung die ungetheilteste Hochachtung erworben hat.
So darf man behaupten, daß, so sehr Alles hier das Gepräge der
Improvisation trug, doch wohl kaum je ein Fest so von innen her¬
aus gefeiert worden ist. Gleich zu Anfang war die Gesellschaft in
die beste Laune versetzt worden, indem der Fcstveranstaltcr den guten
Einfall gehabt hatte, B. von Kriehuber auf Stein ausnehmen und
die Abdrücke unter die Anwesenden vertheilen zu lassen. Nun war
das Bild so gelungen, daß Zeder sich des doppelt werthen Angedenkens
freute, zumal das zum Facsimile gewählte Motto Bauernfeld's „Besser
unvorsichtig als unwahr" auch im Wort einen getreuen Abdruck seiner
Persönlichkeit wiedergibt. Vauernfeld ward in der Mitte des Saales
und neben ihm sein väterlicher Freund und würdiger Vorgesetzter, so¬
wie der bekannte mied. sser. Landstand, Baron von Doblhof, gesetzt.
Nach den ersten Salven der Champagnerentstöpselung und nach einem
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