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Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. II. Band.

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Der Kunstteufel.
Modernes Märchen.
(Von der Verfasserin der "Clementine", "Jenny" u. s. w.)



Zweite Abtheilung.

Als Giovanni tief in der Nacht von dem wilden Gelage heim¬
kehrte, das der Zusammenkunft mit Rosa und dem Spiele bei Fras-
ccitt gefolgt war, fand er, gegen die Gewohnheit, noch reges Leben
im Hause.
-- Was etier vor? rate er einen der

ggMohren.
-- Euere Schwester, Sinor! ist erkrankt antwortete

g,dieser.
Giovanni eilte au Maria's immer.

elag bleich in den
Kissen ihres Lagers, ihre stete Begleiterin, die treue Fulvia, und der
Maestro gingen geschäftig einher, dies und jenes anzuordnen, und
der letztere vor Allen schien besorgt. Da erspähte Marie einen. Au¬
genblick, in dem sie unbemerkt war, und bat den Bruder, die Nacht
mit Fulvia bei ihr zu wachen, denn sie habe ihnen Wichtiges an.
zuvertrauen. Es geschah, wie sie eS verlangte, und nachdem der
Maestro sich entfernt hatte, hob sie also an:
-- ulviawei es onlane und Dirme

g,nruder,will
ich es jetzt gestehen, daß ich seit langer Zeit die tiefste Neigung für
den jungen Advocaten hege, der früher in unserem Hause wohnte
und jetzt seinem Berufe nach einer Stadt des Südens gefolgt ist.
Er verlangte von mir, als. einen Beweis meiner Liebe, daß ich "ich!
mehr mich öffentlich hören lasse, bis er komme, meine Hand von dem
Maestro zu fordern. Fulvia war es, die alle möglichen Versuche
machte, von dem Maestro die Erlaubniß dazu zu erlangen, aber es
Grenzboten II.


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Der Kunstteufel.
Modernes Märchen.
(Von der Verfasserin der „Clementine", „Jenny" u. s. w.)



Zweite Abtheilung.

Als Giovanni tief in der Nacht von dem wilden Gelage heim¬
kehrte, das der Zusammenkunft mit Rosa und dem Spiele bei Fras-
ccitt gefolgt war, fand er, gegen die Gewohnheit, noch reges Leben
im Hause.
— Was etier vor? rate er einen der

ggMohren.
— Euere Schwester, Sinor! ist erkrankt antwortete

g,dieser.
Giovanni eilte au Maria's immer.

elag bleich in den
Kissen ihres Lagers, ihre stete Begleiterin, die treue Fulvia, und der
Maestro gingen geschäftig einher, dies und jenes anzuordnen, und
der letztere vor Allen schien besorgt. Da erspähte Marie einen. Au¬
genblick, in dem sie unbemerkt war, und bat den Bruder, die Nacht
mit Fulvia bei ihr zu wachen, denn sie habe ihnen Wichtiges an.
zuvertrauen. Es geschah, wie sie eS verlangte, und nachdem der
Maestro sich entfernt hatte, hob sie also an:
— ulviawei es onlane und Dirme

g,nruder,will
ich es jetzt gestehen, daß ich seit langer Zeit die tiefste Neigung für
den jungen Advocaten hege, der früher in unserem Hause wohnte
und jetzt seinem Berufe nach einer Stadt des Südens gefolgt ist.
Er verlangte von mir, als. einen Beweis meiner Liebe, daß ich »ich!
mehr mich öffentlich hören lasse, bis er komme, meine Hand von dem
Maestro zu fordern. Fulvia war es, die alle möglichen Versuche
machte, von dem Maestro die Erlaubniß dazu zu erlangen, aber es
Grenzboten II.


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[0485] Der Kunstteufel. Modernes Märchen. (Von der Verfasserin der „Clementine", „Jenny" u. s. w.) Zweite Abtheilung. Als Giovanni tief in der Nacht von dem wilden Gelage heim¬ kehrte, das der Zusammenkunft mit Rosa und dem Spiele bei Fras- ccitt gefolgt war, fand er, gegen die Gewohnheit, noch reges Leben im Hause. — Was etier vor? rate er einen der ggMohren. — Euere Schwester, Sinor! ist erkrankt antwortete g,dieser. Giovanni eilte au Maria's immer. elag bleich in den Kissen ihres Lagers, ihre stete Begleiterin, die treue Fulvia, und der Maestro gingen geschäftig einher, dies und jenes anzuordnen, und der letztere vor Allen schien besorgt. Da erspähte Marie einen. Au¬ genblick, in dem sie unbemerkt war, und bat den Bruder, die Nacht mit Fulvia bei ihr zu wachen, denn sie habe ihnen Wichtiges an. zuvertrauen. Es geschah, wie sie eS verlangte, und nachdem der Maestro sich entfernt hatte, hob sie also an: — ulviawei es onlane und Dirme g,nruder,will ich es jetzt gestehen, daß ich seit langer Zeit die tiefste Neigung für den jungen Advocaten hege, der früher in unserem Hause wohnte und jetzt seinem Berufe nach einer Stadt des Südens gefolgt ist. Er verlangte von mir, als. einen Beweis meiner Liebe, daß ich »ich! mehr mich öffentlich hören lasse, bis er komme, meine Hand von dem Maestro zu fordern. Fulvia war es, die alle möglichen Versuche machte, von dem Maestro die Erlaubniß dazu zu erlangen, aber es Grenzboten II. ^,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_341790/485>, abgerufen am 28.07.2024.