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Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. II. Band.

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Und gefällst Du mir und dem Hofrath von Genz,
So hast Du genug gefallen;
Ein Dritter findet sich auch noch ein --
Wer frägt zuletzt nach Allen!
>Drum Vivat Heine-Aladin
Mit seiner Wunderlampe!
Und seine Gedichte drei Mal hoch!
Und ein Mal auch der Campe!
Ja, "es ist dieselbe Leier, die einst
"Dein Vater ließ ertönen,
"Der selige Herr Aristophanes,
"Der Liebling der Kamönenl"

IV.
Notizen.

Klare Schweigsamkeit. -- Pelz, Freiligrath, Henvegh.

-- In das vorige Heft der Grenzboten (stehe Münchner Skiz¬
zen III.) hat sich ein ironischer Druckfehler eingeschlichen. Herrn
Thiersch wird nämlich dort "klare Schweigsamkeit der Darstellung",
statt Schmiegsamkeit, nachgerühmt. Herrn Thiersch hat nur ein Au¬
fall beleidigt; aber es gibt wirklich Schriftsteller, deren Schmigsamkeit,
Feinheit und Gewandtheit nur eine "klare Schweigsamkeit" sind.

-- Der Webersrcund Pelz ist gegen eine Caution von tau¬
send Thalern aus dem Gefängniß entlassen und wird nun frei un¬
tersucht werden. -- Auf Freiligrath, der sich in Brüssel befindet, soll
blos gefahndet werden, wenn er Preußen betritt. -- Auch Herwegh,
der in Paris lebt, kommt nicht auf die Festung, obwohl man einen
dritten Band Gedichte von ihm erwartet. Deutsches Herz, was willst
Du mehr?




Zur a es v i et r

So eben von einer längeren Reise durch Italien, (wahrend wel¬
cher Zeit ein Freund die Redaction dieses Blattes besorgte) nach
Deutschland zurückgekehrt, finde ich vielfache Briefe und Einsendungen
vor, die der Antwort bedürfen. Indem ich für die Verzögerung um
Entschuldigung bitte, füge ich die Versicherung hinzu, daß noch im
Laufe der nächsten vierzehn Tage die nöthigen Erwiederungen erfolgen
I. Kuranda- werden.




Verlag von Fr. Ludw. Herbig. -- Redacteur I. Kuranda
Druck von Friedrich Andrä.
Und gefällst Du mir und dem Hofrath von Genz,
So hast Du genug gefallen;
Ein Dritter findet sich auch noch ein —
Wer frägt zuletzt nach Allen!
>Drum Vivat Heine-Aladin
Mit seiner Wunderlampe!
Und seine Gedichte drei Mal hoch!
Und ein Mal auch der Campe!
Ja, „es ist dieselbe Leier, die einst
„Dein Vater ließ ertönen,
„Der selige Herr Aristophanes,
„Der Liebling der Kamönenl"

IV.
Notizen.

Klare Schweigsamkeit. — Pelz, Freiligrath, Henvegh.

— In das vorige Heft der Grenzboten (stehe Münchner Skiz¬
zen III.) hat sich ein ironischer Druckfehler eingeschlichen. Herrn
Thiersch wird nämlich dort „klare Schweigsamkeit der Darstellung",
statt Schmiegsamkeit, nachgerühmt. Herrn Thiersch hat nur ein Au¬
fall beleidigt; aber es gibt wirklich Schriftsteller, deren Schmigsamkeit,
Feinheit und Gewandtheit nur eine „klare Schweigsamkeit" sind.

— Der Webersrcund Pelz ist gegen eine Caution von tau¬
send Thalern aus dem Gefängniß entlassen und wird nun frei un¬
tersucht werden. — Auf Freiligrath, der sich in Brüssel befindet, soll
blos gefahndet werden, wenn er Preußen betritt. — Auch Herwegh,
der in Paris lebt, kommt nicht auf die Festung, obwohl man einen
dritten Band Gedichte von ihm erwartet. Deutsches Herz, was willst
Du mehr?




Zur a es v i et r

So eben von einer längeren Reise durch Italien, (wahrend wel¬
cher Zeit ein Freund die Redaction dieses Blattes besorgte) nach
Deutschland zurückgekehrt, finde ich vielfache Briefe und Einsendungen
vor, die der Antwort bedürfen. Indem ich für die Verzögerung um
Entschuldigung bitte, füge ich die Versicherung hinzu, daß noch im
Laufe der nächsten vierzehn Tage die nöthigen Erwiederungen erfolgen
I. Kuranda- werden.




Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur I. Kuranda
Druck von Friedrich Andrä.
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[0340] Und gefällst Du mir und dem Hofrath von Genz, So hast Du genug gefallen; Ein Dritter findet sich auch noch ein — Wer frägt zuletzt nach Allen! >Drum Vivat Heine-Aladin Mit seiner Wunderlampe! Und seine Gedichte drei Mal hoch! Und ein Mal auch der Campe! Ja, „es ist dieselbe Leier, die einst „Dein Vater ließ ertönen, „Der selige Herr Aristophanes, „Der Liebling der Kamönenl" IV. Notizen. Klare Schweigsamkeit. — Pelz, Freiligrath, Henvegh. — In das vorige Heft der Grenzboten (stehe Münchner Skiz¬ zen III.) hat sich ein ironischer Druckfehler eingeschlichen. Herrn Thiersch wird nämlich dort „klare Schweigsamkeit der Darstellung", statt Schmiegsamkeit, nachgerühmt. Herrn Thiersch hat nur ein Au¬ fall beleidigt; aber es gibt wirklich Schriftsteller, deren Schmigsamkeit, Feinheit und Gewandtheit nur eine „klare Schweigsamkeit" sind. — Der Webersrcund Pelz ist gegen eine Caution von tau¬ send Thalern aus dem Gefängniß entlassen und wird nun frei un¬ tersucht werden. — Auf Freiligrath, der sich in Brüssel befindet, soll blos gefahndet werden, wenn er Preußen betritt. — Auch Herwegh, der in Paris lebt, kommt nicht auf die Festung, obwohl man einen dritten Band Gedichte von ihm erwartet. Deutsches Herz, was willst Du mehr? Zur a es v i et r So eben von einer längeren Reise durch Italien, (wahrend wel¬ cher Zeit ein Freund die Redaction dieses Blattes besorgte) nach Deutschland zurückgekehrt, finde ich vielfache Briefe und Einsendungen vor, die der Antwort bedürfen. Indem ich für die Verzögerung um Entschuldigung bitte, füge ich die Versicherung hinzu, daß noch im Laufe der nächsten vierzehn Tage die nöthigen Erwiederungen erfolgen I. Kuranda- werden. Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur I. Kuranda Druck von Friedrich Andrä.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_341790/340>, abgerufen am 27.07.2024.