Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band.auf den Beinen stehen. Deine Allmacht wackelt wie ein hohler Zahn. Robespierre. Pfui, pfui, Henriot! Bei Gott, das kommt mir ungelegen! Henriot. So soll doch -- ich stehe verblüfft! Das war ja Dein Befehl! Das sind ja gerade die Kerls, welche -- Se. Just (laut gebietend). Halt! Rechts umkehrt! Marsch! Henriot (besinnt sich, befolgt schweigend das Commando und zieht ab mit der Wache.) Barras. Schon gut, Robespierre! Deine Diener verrathen Dich! Ta tuer. Kommt zu mir, Repräsentanten! -- Wir haben noch Wities zu besprechen. g Bourdon. Noch gibt es Brutusse, Robespierre! e (zu Robespierre) Barrer. Doch bilde Dir deshalb nicht ein,daß Du ein Cäsar bist! (Barrere, Tallien, Barras, Fouchv, Bourdon in Tallien's Haus zur Rechten ab.) kmW M5<"U WZ all Ä'ij,I"si>,'Ha uG nmiT in'sy6 ,rri') Dreizehnte Scene. Robespierre. Se. Just. Couthon. Coffinhal. Cassius. Fleuriot. Jacobiner. Robespierre. Selbst der Unsinn verschwört sich gegen mich. Se. Just. Schadet Nichts! Die Stunde der Entscheidung rückt nah! Wenn wir auch diese galanten Herren etwas unhöflich behan¬ deln -- Tallien läßt ihnen Thee serviren; Barras wartet mit seinen Heldenthaten auf, -- Barrorc mit seinen Liebesabenteuern. Sie wer¬ den witi thun und sich trösten. Couthon. Es sind eitle Gecken, eingebildete Narren, sag ich. Fleuriot. Laß sie sich verschwören! Mit Dir, Robespierre, verwört sich ganz Frankreich. Coffinhal. Das Volk verschlingt den Inhalt Deiner Rede. Cassius. Du triumphirst, Robespierre! Robespierre. Seht, dort fiel ein Stern vom Himmel! Ich bin kein abergläubischer Römer, sonst könnte ich dies für ein böses Vorzeichen halten. Ja, über Frankreich ruht keine heitere, gestirnte Nacht, kein wandellos klarer Himmel! -- In unsicheren Bahnen, im auf den Beinen stehen. Deine Allmacht wackelt wie ein hohler Zahn. Robespierre. Pfui, pfui, Henriot! Bei Gott, das kommt mir ungelegen! Henriot. So soll doch — ich stehe verblüfft! Das war ja Dein Befehl! Das sind ja gerade die Kerls, welche — Se. Just (laut gebietend). Halt! Rechts umkehrt! Marsch! Henriot (besinnt sich, befolgt schweigend das Commando und zieht ab mit der Wache.) Barras. Schon gut, Robespierre! Deine Diener verrathen Dich! Ta tuer. Kommt zu mir, Repräsentanten! — Wir haben noch Wities zu besprechen. g Bourdon. Noch gibt es Brutusse, Robespierre! e (zu Robespierre) Barrer. Doch bilde Dir deshalb nicht ein,daß Du ein Cäsar bist! (Barrere, Tallien, Barras, Fouchv, Bourdon in Tallien's Haus zur Rechten ab.) kmW M5<»U WZ all Ä'ij,I»si>,'Ha uG nmiT in'sy6 ,rri') Dreizehnte Scene. Robespierre. Se. Just. Couthon. Coffinhal. Cassius. Fleuriot. Jacobiner. Robespierre. Selbst der Unsinn verschwört sich gegen mich. Se. Just. Schadet Nichts! Die Stunde der Entscheidung rückt nah! Wenn wir auch diese galanten Herren etwas unhöflich behan¬ deln — Tallien läßt ihnen Thee serviren; Barras wartet mit seinen Heldenthaten auf, — Barrorc mit seinen Liebesabenteuern. Sie wer¬ den witi thun und sich trösten. Couthon. Es sind eitle Gecken, eingebildete Narren, sag ich. Fleuriot. Laß sie sich verschwören! Mit Dir, Robespierre, verwört sich ganz Frankreich. Coffinhal. Das Volk verschlingt den Inhalt Deiner Rede. Cassius. Du triumphirst, Robespierre! Robespierre. Seht, dort fiel ein Stern vom Himmel! Ich bin kein abergläubischer Römer, sonst könnte ich dies für ein böses Vorzeichen halten. Ja, über Frankreich ruht keine heitere, gestirnte Nacht, kein wandellos klarer Himmel! — In unsicheren Bahnen, im <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0450" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/181009"/> <p xml:id="ID_1062" prev="#ID_1061" next="#ID_1063"> auf den Beinen stehen. Deine Allmacht wackelt wie ein hohler Zahn.<lb/> Geh schlafen, Robespierre!</p><lb/> <note type="speaker"> Robespierre. Pfui, pfui, Henriot! Bei Gott, das kommt<lb/> mir ungelegen!</note><lb/> <note type="speaker"> Henriot. 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auf den Beinen stehen. Deine Allmacht wackelt wie ein hohler Zahn.
Geh schlafen, Robespierre!
Robespierre. Pfui, pfui, Henriot! Bei Gott, das kommt
mir ungelegen!
Henriot. So soll doch — ich stehe verblüfft! Das war ja
Dein Befehl! Das sind ja gerade die Kerls, welche —
Se. Just (laut gebietend). Halt! Rechts umkehrt! Marsch!
Henriot (besinnt sich, befolgt schweigend das Commando und
zieht ab mit der Wache.)
Barras. Schon gut, Robespierre! Deine Diener verrathen
Dich!
Ta tuer. Kommt zu mir, Repräsentanten! — Wir haben noch
Wities zu besprechen.
g
Bourdon. Noch gibt es Brutusse, Robespierre!
e (zu Robespierre) Barrer. Doch bilde Dir deshalb nicht ein,
daß Du ein Cäsar bist!
(Barrere, Tallien, Barras, Fouchv, Bourdon in Tallien's
Haus zur Rechten ab.)
kmW M5<»U WZ all Ä'ij,I»si>,'Ha uG nmiT in'sy6 ,rri')
Dreizehnte Scene.
Robespierre. Se. Just. Couthon. Coffinhal. Cassius. Fleuriot. Jacobiner.
Robespierre. Selbst der Unsinn verschwört sich gegen mich.
Se. Just. Schadet Nichts! Die Stunde der Entscheidung rückt
nah! Wenn wir auch diese galanten Herren etwas unhöflich behan¬
deln — Tallien läßt ihnen Thee serviren; Barras wartet mit seinen
Heldenthaten auf, — Barrorc mit seinen Liebesabenteuern. Sie wer¬
den witi thun und sich trösten.
Couthon. Es sind eitle Gecken, eingebildete Narren, sag ich.
Fleuriot. Laß sie sich verschwören! Mit Dir, Robespierre,
verwört sich ganz Frankreich.
Coffinhal. Das Volk verschlingt den Inhalt Deiner Rede.
Cassius. Du triumphirst, Robespierre!
Robespierre. Seht, dort fiel ein Stern vom Himmel! Ich
bin kein abergläubischer Römer, sonst könnte ich dies für ein böses
Vorzeichen halten. Ja, über Frankreich ruht keine heitere, gestirnte
Nacht, kein wandellos klarer Himmel! — In unsicheren Bahnen, im
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