von der Welt, eine verbuhlte Betschwester. Doch ich bin heute in einer verschnupften Stimmung. N) weiß acht, wo sich mein Ge- "'^
TaleAberzum Teufel, wozu trägst Du denn beim hellen ^" rreAb-utist man ja s-in-S Lebens nicht sicher. UlDawärwlanch nicht das erste Mal. Wirrere Und die Laterne brauche ich als Blendwerk und Ma-ete' Das gibt einen doppelten Schatten beim Mondschein. Da Mum!'mich die verdammten Patrouillen nicht so leicht aufgreifen, Robespierre durch die Straßen schickt. Tallien Du fürchtest wohl, daß er uns aufhebt bei Nacht und Nebel oder uns Dragoner in'ö Haus schickt, uns zu bekehren? Barrore Mit dem Menschen ist nicht zu spaßen; er ist ruö lauter Begriffen und Phrasen zusammengesetzt, und was de.6 Tollste ist er glaubt Alles, was er sagt. Die Leute sind gefährlich! Das sind die Menschen mit firen Ideen, die man an die Kette legen muß. Tallien. Robespierre ist jetzt weniger zu fürchten, als je, das zeigte sich heute im Convent. Barrin e. Du irrst; das ist nur der trügerische Schein. Ro- bespierre hat die populäre Fiber, und das ganze Volk sympathisirt mit ihm. Das ist gefährlich! Weil er sich nicht bestechen läßt, weil er jedem Kesselflicker in die Arme fällt, vor jedem Schornsteinfeger die Mütze abnimmt, weil er kalt ist und nüchtern, wie eine Fasten- predigt und ihn die Mutter Natur so wenig zur Liebe geschaffen hat, daß die Grazien Reißaus nehmen, wenn sie ihn sehen -- kurzum, weil er ein knöcherner Tugendbegriff ist, deshalb vergöttert ihn das Volk wie einen Säulen-Heiligen. ^,..c Tallien. Wir wollen ihn schon vom Piedestal herunterwerfen.
Zehnte Scene.
Bourdon. Das sind bekannte Gesichter. Barras. Wir kommen aus dem Jacobinerclub. Robespierre hat seine Rede wiederholt und ist mit stürmischem Beifall begrüßt worden. Man hat Billaud und Collot aus dem Club gestoßen. Fouchv. Wir werden morgen einen schweren Stand haben.
von der Welt, eine verbuhlte Betschwester. Doch ich bin heute in einer verschnupften Stimmung. N) weiß acht, wo sich mein Ge- "'^
TaleAberzum Teufel, wozu trägst Du denn beim hellen ^" rreAb-utist man ja s-in-S Lebens nicht sicher. UlDawärwlanch nicht das erste Mal. Wirrere Und die Laterne brauche ich als Blendwerk und Ma-ete' Das gibt einen doppelten Schatten beim Mondschein. Da Mum!'mich die verdammten Patrouillen nicht so leicht aufgreifen, Robespierre durch die Straßen schickt. Tallien Du fürchtest wohl, daß er uns aufhebt bei Nacht und Nebel oder uns Dragoner in'ö Haus schickt, uns zu bekehren? Barrore Mit dem Menschen ist nicht zu spaßen; er ist ruö lauter Begriffen und Phrasen zusammengesetzt, und was de.6 Tollste ist er glaubt Alles, was er sagt. Die Leute sind gefährlich! Das sind die Menschen mit firen Ideen, die man an die Kette legen muß. Tallien. Robespierre ist jetzt weniger zu fürchten, als je, das zeigte sich heute im Convent. Barrin e. Du irrst; das ist nur der trügerische Schein. Ro- bespierre hat die populäre Fiber, und das ganze Volk sympathisirt mit ihm. Das ist gefährlich! Weil er sich nicht bestechen läßt, weil er jedem Kesselflicker in die Arme fällt, vor jedem Schornsteinfeger die Mütze abnimmt, weil er kalt ist und nüchtern, wie eine Fasten- predigt und ihn die Mutter Natur so wenig zur Liebe geschaffen hat, daß die Grazien Reißaus nehmen, wenn sie ihn sehen — kurzum, weil er ein knöcherner Tugendbegriff ist, deshalb vergöttert ihn das Volk wie einen Säulen-Heiligen. ^,..c Tallien. Wir wollen ihn schon vom Piedestal herunterwerfen.
Zehnte Scene.
Bourdon. Das sind bekannte Gesichter. Barras. Wir kommen aus dem Jacobinerclub. Robespierre hat seine Rede wiederholt und ist mit stürmischem Beifall begrüßt worden. Man hat Billaud und Collot aus dem Club gestoßen. Fouchv. Wir werden morgen einen schweren Stand haben.
<TEI><text><body><div><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0447"corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/181006"/><pxml:id="ID_1060"prev="#ID_1059"next="#ID_1061"> von der Welt, eine verbuhlte Betschwester. Doch ich bin heute in<lb/>
einer verschnupften Stimmung. N) weiß acht, wo sich mein Ge-<lb/>
"'^</p><lb/><notetype="speaker"> TaleAberzum Teufel, wozu trägst Du denn beim hellen<lb/>
^"</note><lb/><notetype="speaker"> rreAb-utist man ja s-in-S Lebens nicht sicher.</note><lb/><notetype="speaker"> UlDawärwlanch nicht das erste Mal.</note><lb/><notetype="speaker"> Wirrere Und die Laterne brauche ich als Blendwerk und<lb/>
Ma-ete' Das gibt einen doppelten Schatten beim Mondschein. Da<lb/>
Mum!'mich die verdammten Patrouillen nicht so leicht aufgreifen,<lb/>
Robespierre durch die Straßen schickt.</note><lb/><notetype="speaker"> Tallien Du fürchtest wohl, daß er uns aufhebt bei Nacht<lb/>
und Nebel oder uns Dragoner in'ö Haus schickt, uns zu bekehren?</note><lb/><notetype="speaker"> Barrore Mit dem Menschen ist nicht zu spaßen; er ist<lb/>
ruö lauter Begriffen und Phrasen zusammengesetzt, und was de.6<lb/>
Tollste ist er glaubt Alles, was er sagt. Die Leute sind gefährlich!<lb/>
Das sind die Menschen mit firen Ideen, die man an die Kette legen muß.</note><lb/><notetype="speaker"> Tallien. Robespierre ist jetzt weniger zu fürchten, als je,<lb/>
das zeigte sich heute im Convent.</note><lb/><notetype="speaker"> Barrin e. Du irrst; das ist nur der trügerische Schein. Ro-<lb/>
bespierre hat die populäre Fiber, und das ganze Volk sympathisirt<lb/>
mit ihm. Das ist gefährlich! Weil er sich nicht bestechen läßt, weil<lb/>
er jedem Kesselflicker in die Arme fällt, vor jedem Schornsteinfeger<lb/>
die Mütze abnimmt, weil er kalt ist und nüchtern, wie eine Fasten-<lb/>
predigt und ihn die Mutter Natur so wenig zur Liebe geschaffen hat,<lb/>
daß die Grazien Reißaus nehmen, wenn sie ihn sehen — kurzum,<lb/>
weil er ein knöcherner Tugendbegriff ist, deshalb vergöttert ihn das<lb/>
Volk wie einen Säulen-Heiligen. </note><lb/><notetype="speaker"> ^,..c<lb/>
Tallien. Wir wollen ihn schon vom Piedestal herunterwerfen.</note><lb/></div><divn="2"><head> Zehnte Scene.</head><lb/><notetype="speaker"> Bourdon. Das sind bekannte Gesichter.</note><lb/><notetype="speaker"> Barras. Wir kommen aus dem Jacobinerclub. Robespierre<lb/>
hat seine Rede wiederholt und ist mit stürmischem Beifall begrüßt<lb/>
worden. Man hat Billaud und Collot aus dem Club gestoßen.</note><lb/><notetype="speaker"> Fouchv. Wir werden morgen einen schweren Stand haben.</note><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[0447]
von der Welt, eine verbuhlte Betschwester. Doch ich bin heute in
einer verschnupften Stimmung. N) weiß acht, wo sich mein Ge-
"'^
TaleAberzum Teufel, wozu trägst Du denn beim hellen
^"
rreAb-utist man ja s-in-S Lebens nicht sicher.
UlDawärwlanch nicht das erste Mal.
Wirrere Und die Laterne brauche ich als Blendwerk und
Ma-ete' Das gibt einen doppelten Schatten beim Mondschein. Da
Mum!'mich die verdammten Patrouillen nicht so leicht aufgreifen,
Robespierre durch die Straßen schickt.
Tallien Du fürchtest wohl, daß er uns aufhebt bei Nacht
und Nebel oder uns Dragoner in'ö Haus schickt, uns zu bekehren?
Barrore Mit dem Menschen ist nicht zu spaßen; er ist
ruö lauter Begriffen und Phrasen zusammengesetzt, und was de.6
Tollste ist er glaubt Alles, was er sagt. Die Leute sind gefährlich!
Das sind die Menschen mit firen Ideen, die man an die Kette legen muß.
Tallien. Robespierre ist jetzt weniger zu fürchten, als je,
das zeigte sich heute im Convent.
Barrin e. Du irrst; das ist nur der trügerische Schein. Ro-
bespierre hat die populäre Fiber, und das ganze Volk sympathisirt
mit ihm. Das ist gefährlich! Weil er sich nicht bestechen läßt, weil
er jedem Kesselflicker in die Arme fällt, vor jedem Schornsteinfeger
die Mütze abnimmt, weil er kalt ist und nüchtern, wie eine Fasten-
predigt und ihn die Mutter Natur so wenig zur Liebe geschaffen hat,
daß die Grazien Reißaus nehmen, wenn sie ihn sehen — kurzum,
weil er ein knöcherner Tugendbegriff ist, deshalb vergöttert ihn das
Volk wie einen Säulen-Heiligen.
^,..c
Tallien. Wir wollen ihn schon vom Piedestal herunterwerfen.
Zehnte Scene.
Bourdon. Das sind bekannte Gesichter.
Barras. Wir kommen aus dem Jacobinerclub. Robespierre
hat seine Rede wiederholt und ist mit stürmischem Beifall begrüßt
worden. Man hat Billaud und Collot aus dem Club gestoßen.
Fouchv. Wir werden morgen einen schweren Stand haben.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.
Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;
Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_180558/447>, abgerufen am 24.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.