Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band.Ihr Führer zu sein. -- El, el, ein Abschied in bester Form! gab die Ein Strom von Thränen entrann Elisas Augen, als ihr Be¬ Die Marquise war gleichfalls Gast bei dem Diner gewesen, An der Villa ti Castello darauf angelangt, hatte die Marquise Ihr Führer zu sein. — El, el, ein Abschied in bester Form! gab die Ein Strom von Thränen entrann Elisas Augen, als ihr Be¬ Die Marquise war gleichfalls Gast bei dem Diner gewesen, An der Villa ti Castello darauf angelangt, hatte die Marquise <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0309" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/180868"/> <p xml:id="ID_742" prev="#ID_741"> Ihr Führer zu sein. — El, el, ein Abschied in bester Form! gab die<lb/> Marquise aufs Neue lachend zurück, während Don Thomas» die<lb/> wieder zu sich kommende Elisa emporhob und stützte; nun, ich über¬<lb/> lasse Sie willig Ihrem barmherzigen Samariterami, da meine Hilfe<lb/> die Kleine ja doch verschmäht, meine Rosse ohnedies auch ungedul¬<lb/> dig stampfen werden. Addio, schöner Don! auf ein ander Mal! und<lb/> dahin entrauschte sie.'</p><lb/> <p xml:id="ID_743"> Ein Strom von Thränen entrann Elisas Augen, als ihr Be¬<lb/> wußtsein vollends zurückkehrte. Schaudernd wies sie Thomaso's Bitte,<lb/> sich auf der Bank, die er so eben mit der Marquise eingenommen,<lb/> auszuruhen, von sich, winkte nur vorwärts und hörte schweigend die<lb/> Rechtfertigung an, mit der ihr Führer während des Gehens sein Thun<lb/> zu beschönigen strebte.</p><lb/> <p xml:id="ID_744"> Die Marquise war gleichfalls Gast bei dem Diner gewesen,<lb/> welchem man beigewohnt, und in einem glänzenden Phaeton ange¬<lb/> fahren gekommen, dessen Pferde sie selbst gelenkt hatte. Natürlich<lb/> wurde die schöne, kühne Rossebändigerin vielfach bewundert, nur Tho¬<lb/> mas» wollte Zweifel in ihre Geschicklichkeit gesetzt haben. Da, als<lb/> die Gesellschaft auseinanderging, lud ihn die Dame in Gegenwart<lb/> vieler Cavaliere und unter mannichfachen Neckereien wegen seiner<lb/> Furcht so dringend ein, ihr Zügelregiment ein Mal ganz in der Nähe<lb/> zu prüfen, daß er sich lächerlich machte, hätte er länger ausweichen<lb/> wollen, und auf diese Weise in den vorerwähnten Phaeton gerathen<lb/> war.</p><lb/> <p xml:id="ID_745"> An der Villa ti Castello darauf angelangt, hatte die Marquise<lb/> plötzlich still gehalten und den Wunsch geäußert, das Innere des<lb/> Parks zu durchstreifen; auch hier seine verblümte Weigerung nicht<lb/> beachtend. So war denn die unglückliche Promenade, l-us-me lwonv<lb/> mi»<z mi MÄUvms jeu, angetreten, und Dank sei es den ferneren ge¬<lb/> schickten Operationen der Andalusien», bis zu dem Punkt gediehen,<lb/> wo die holde Sensitive des Nordens, wie vom Bild der Meduse<lb/> getroffen, bei ihrem Anblick zusammensank. — Ich schwöre Ihnen,<lb/> Elisa! daß ich dies Weib verachte, schloß Don Thomaso seine Apo¬<lb/> logie; sie aber schüttelte, wie nicht überzeugt, das gebückte Haupt und<lb/> wehrte seine fernere Begleitung ab, da man bereits Der Villa so<lb/> nahe gekommen war, daß man von dort aus beobachtet werden<lb/> konnte. —</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0309]
Ihr Führer zu sein. — El, el, ein Abschied in bester Form! gab die
Marquise aufs Neue lachend zurück, während Don Thomas» die
wieder zu sich kommende Elisa emporhob und stützte; nun, ich über¬
lasse Sie willig Ihrem barmherzigen Samariterami, da meine Hilfe
die Kleine ja doch verschmäht, meine Rosse ohnedies auch ungedul¬
dig stampfen werden. Addio, schöner Don! auf ein ander Mal! und
dahin entrauschte sie.'
Ein Strom von Thränen entrann Elisas Augen, als ihr Be¬
wußtsein vollends zurückkehrte. Schaudernd wies sie Thomaso's Bitte,
sich auf der Bank, die er so eben mit der Marquise eingenommen,
auszuruhen, von sich, winkte nur vorwärts und hörte schweigend die
Rechtfertigung an, mit der ihr Führer während des Gehens sein Thun
zu beschönigen strebte.
Die Marquise war gleichfalls Gast bei dem Diner gewesen,
welchem man beigewohnt, und in einem glänzenden Phaeton ange¬
fahren gekommen, dessen Pferde sie selbst gelenkt hatte. Natürlich
wurde die schöne, kühne Rossebändigerin vielfach bewundert, nur Tho¬
mas» wollte Zweifel in ihre Geschicklichkeit gesetzt haben. Da, als
die Gesellschaft auseinanderging, lud ihn die Dame in Gegenwart
vieler Cavaliere und unter mannichfachen Neckereien wegen seiner
Furcht so dringend ein, ihr Zügelregiment ein Mal ganz in der Nähe
zu prüfen, daß er sich lächerlich machte, hätte er länger ausweichen
wollen, und auf diese Weise in den vorerwähnten Phaeton gerathen
war.
An der Villa ti Castello darauf angelangt, hatte die Marquise
plötzlich still gehalten und den Wunsch geäußert, das Innere des
Parks zu durchstreifen; auch hier seine verblümte Weigerung nicht
beachtend. So war denn die unglückliche Promenade, l-us-me lwonv
mi»<z mi MÄUvms jeu, angetreten, und Dank sei es den ferneren ge¬
schickten Operationen der Andalusien», bis zu dem Punkt gediehen,
wo die holde Sensitive des Nordens, wie vom Bild der Meduse
getroffen, bei ihrem Anblick zusammensank. — Ich schwöre Ihnen,
Elisa! daß ich dies Weib verachte, schloß Don Thomaso seine Apo¬
logie; sie aber schüttelte, wie nicht überzeugt, das gebückte Haupt und
wehrte seine fernere Begleitung ab, da man bereits Der Villa so
nahe gekommen war, daß man von dort aus beobachtet werden
konnte. —
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