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Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band.

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Die Familie Mondini.
Ein Lebensbild aus der neuesten Zeit.
Bon
Frau von W.'"



Zmcitc Al'thrilnnc,.

Am nächsten Tage zog die Fürstin mit Elisa und ihrer Diener¬
schaft ans die nahe gelegene Villa ti Castcllo. Sie erklärte, in der
Stadt ersticken zu müssen, und war entzückt, daß draußen doch wenig¬
stens Lust wehte, wenn auch immerhin noch eine warme. Allerdings
hatte die Eilfertigkeit, mit welcher sie sich diesmal auf's Land begab,
auch noch eine Nebenabsicht, nämlich Thomaso und Elisen zu trennen,
da die Söhne ihrer Arbeiten im Ministerium wegen in der Stadt zurückblie¬
ben Der Fürst wollte in einigen Tagen nachfolgen. Inzwischen feierte
man in einigen Tagen die Johannes-Feste. Dieser Trouble, welcher
für die Fremden in seiner Neuheit sehr anziehend ist, hat für die¬
jenigen die ihm schon oft beigewohnt, oder doch für einen Theil der¬
selben wenig Lockendes mehr. Namentlich ließ sich die ruheliebende
Fürstin nicht bewegen, auch nur Ein Mal die Binnenstadt deshalb
wieder aufzusuchen. Nicht ganz so ohne Verlangen blickte Elisa da¬
hin zurück und war sehr erfreut, als dle Vorbilder einer gleichfalls
in der Nachbarschaft ihre Villa bewohnenden Familie ihr die Erlaub¬
niß verschafften, mit jener den herkömmlichen großen Ball zu besuchen,
den das adelige Casino in seinem schönen Palast am Arno in dieser
Zeit gibt und welcher stets durch die Gegenwart des Hofes verherr¬
licht wird. Es war nicht früh mehr, als man daselbst anlangte, und
der jüngere Theil der glänzenden Versammlung bcrettS im Tanz be¬
griffen. Wie klopfte Cusa's Herz, als sie sich nach dem Geliebten


Die Familie Mondini.
Ein Lebensbild aus der neuesten Zeit.
Bon
Frau von W.'"



Zmcitc Al'thrilnnc,.

Am nächsten Tage zog die Fürstin mit Elisa und ihrer Diener¬
schaft ans die nahe gelegene Villa ti Castcllo. Sie erklärte, in der
Stadt ersticken zu müssen, und war entzückt, daß draußen doch wenig¬
stens Lust wehte, wenn auch immerhin noch eine warme. Allerdings
hatte die Eilfertigkeit, mit welcher sie sich diesmal auf's Land begab,
auch noch eine Nebenabsicht, nämlich Thomaso und Elisen zu trennen,
da die Söhne ihrer Arbeiten im Ministerium wegen in der Stadt zurückblie¬
ben Der Fürst wollte in einigen Tagen nachfolgen. Inzwischen feierte
man in einigen Tagen die Johannes-Feste. Dieser Trouble, welcher
für die Fremden in seiner Neuheit sehr anziehend ist, hat für die¬
jenigen die ihm schon oft beigewohnt, oder doch für einen Theil der¬
selben wenig Lockendes mehr. Namentlich ließ sich die ruheliebende
Fürstin nicht bewegen, auch nur Ein Mal die Binnenstadt deshalb
wieder aufzusuchen. Nicht ganz so ohne Verlangen blickte Elisa da¬
hin zurück und war sehr erfreut, als dle Vorbilder einer gleichfalls
in der Nachbarschaft ihre Villa bewohnenden Familie ihr die Erlaub¬
niß verschafften, mit jener den herkömmlichen großen Ball zu besuchen,
den das adelige Casino in seinem schönen Palast am Arno in dieser
Zeit gibt und welcher stets durch die Gegenwart des Hofes verherr¬
licht wird. Es war nicht früh mehr, als man daselbst anlangte, und
der jüngere Theil der glänzenden Versammlung bcrettS im Tanz be¬
griffen. Wie klopfte Cusa's Herz, als sie sich nach dem Geliebten


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[0303] Die Familie Mondini. Ein Lebensbild aus der neuesten Zeit. Bon Frau von W.'" Zmcitc Al'thrilnnc,. Am nächsten Tage zog die Fürstin mit Elisa und ihrer Diener¬ schaft ans die nahe gelegene Villa ti Castcllo. Sie erklärte, in der Stadt ersticken zu müssen, und war entzückt, daß draußen doch wenig¬ stens Lust wehte, wenn auch immerhin noch eine warme. Allerdings hatte die Eilfertigkeit, mit welcher sie sich diesmal auf's Land begab, auch noch eine Nebenabsicht, nämlich Thomaso und Elisen zu trennen, da die Söhne ihrer Arbeiten im Ministerium wegen in der Stadt zurückblie¬ ben Der Fürst wollte in einigen Tagen nachfolgen. Inzwischen feierte man in einigen Tagen die Johannes-Feste. Dieser Trouble, welcher für die Fremden in seiner Neuheit sehr anziehend ist, hat für die¬ jenigen die ihm schon oft beigewohnt, oder doch für einen Theil der¬ selben wenig Lockendes mehr. Namentlich ließ sich die ruheliebende Fürstin nicht bewegen, auch nur Ein Mal die Binnenstadt deshalb wieder aufzusuchen. Nicht ganz so ohne Verlangen blickte Elisa da¬ hin zurück und war sehr erfreut, als dle Vorbilder einer gleichfalls in der Nachbarschaft ihre Villa bewohnenden Familie ihr die Erlaub¬ niß verschafften, mit jener den herkömmlichen großen Ball zu besuchen, den das adelige Casino in seinem schönen Palast am Arno in dieser Zeit gibt und welcher stets durch die Gegenwart des Hofes verherr¬ licht wird. Es war nicht früh mehr, als man daselbst anlangte, und der jüngere Theil der glänzenden Versammlung bcrettS im Tanz be¬ griffen. Wie klopfte Cusa's Herz, als sie sich nach dem Geliebten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_180558/303>, abgerufen am 22.12.2024.