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Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester.

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Französische Maler



i.
Horace Vernet.

Während der ersten Jahre der Restauration befand sich in Pa-
ris in dem Erdgeschoß eines Hauses der diuo clvs Uilr^rs ein
geräumiges Maleratelier, welches den ganzen Tag über nie leer
ward und zugleich das geräuschvollste und merkwürdigste Atelier in
Frankreich und Navarra war. Der Saal und ochsen Bewohner
hatten die gleiche charakteristische Physiognomie. Es war nicht das
classische Atelier mit seinen griechischen und römischen Göttern, nicht
das romantische mit seinem mittelalterlichen Lumpenkram; sondern
das militärische Atelier pu- Lxcellenok. Die Wände waren von
oben bis unten mit militärischen Erinnerungen aus der Republik und
dem Kaiserreich bedeckt. Hier sah man den französischen Soldaten in
allen Uniformen und Stellungen, in der Garnison, im Feld, bei der
Revue, beim Biwacht, beim Sturm, vor, während und nach der Schlacht,
Infanterie, Cavallerie, Artillerie, defilirte, chargirte, feuerte unter den
strengen Augen des ersten Konsuls Bonaparte mit der dreifarbigen
Schärpe und dem langen Haare, oder unter denen des Kaisers Na¬
poleon; zu Fuß und zu Pferde, im grauen Ueberrock oder in der
grünen Uniform der Gardejäger. -- Hier und da glänzten Trophäen
von Schutz- und Trutzwaffen, dort standen Gliedermänner von allen
Größen, Pferde von Pappdeckel, oder zuweilen von wirklichem Fleisch
und Bein, die mehr oder minder gelehrig einen nachgemachten Mu-
rat oder Napoleon trugen.


Französische Maler



i.
Horace Vernet.

Während der ersten Jahre der Restauration befand sich in Pa-
ris in dem Erdgeschoß eines Hauses der diuo clvs Uilr^rs ein
geräumiges Maleratelier, welches den ganzen Tag über nie leer
ward und zugleich das geräuschvollste und merkwürdigste Atelier in
Frankreich und Navarra war. Der Saal und ochsen Bewohner
hatten die gleiche charakteristische Physiognomie. Es war nicht das
classische Atelier mit seinen griechischen und römischen Göttern, nicht
das romantische mit seinem mittelalterlichen Lumpenkram; sondern
das militärische Atelier pu- Lxcellenok. Die Wände waren von
oben bis unten mit militärischen Erinnerungen aus der Republik und
dem Kaiserreich bedeckt. Hier sah man den französischen Soldaten in
allen Uniformen und Stellungen, in der Garnison, im Feld, bei der
Revue, beim Biwacht, beim Sturm, vor, während und nach der Schlacht,
Infanterie, Cavallerie, Artillerie, defilirte, chargirte, feuerte unter den
strengen Augen des ersten Konsuls Bonaparte mit der dreifarbigen
Schärpe und dem langen Haare, oder unter denen des Kaisers Na¬
poleon; zu Fuß und zu Pferde, im grauen Ueberrock oder in der
grünen Uniform der Gardejäger. — Hier und da glänzten Trophäen
von Schutz- und Trutzwaffen, dort standen Gliedermänner von allen
Größen, Pferde von Pappdeckel, oder zuweilen von wirklichem Fleisch
und Bein, die mehr oder minder gelehrig einen nachgemachten Mu-
rat oder Napoleon trugen.


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[0138] Französische Maler i. Horace Vernet. Während der ersten Jahre der Restauration befand sich in Pa- ris in dem Erdgeschoß eines Hauses der diuo clvs Uilr^rs ein geräumiges Maleratelier, welches den ganzen Tag über nie leer ward und zugleich das geräuschvollste und merkwürdigste Atelier in Frankreich und Navarra war. Der Saal und ochsen Bewohner hatten die gleiche charakteristische Physiognomie. Es war nicht das classische Atelier mit seinen griechischen und römischen Göttern, nicht das romantische mit seinem mittelalterlichen Lumpenkram; sondern das militärische Atelier pu- Lxcellenok. Die Wände waren von oben bis unten mit militärischen Erinnerungen aus der Republik und dem Kaiserreich bedeckt. Hier sah man den französischen Soldaten in allen Uniformen und Stellungen, in der Garnison, im Feld, bei der Revue, beim Biwacht, beim Sturm, vor, während und nach der Schlacht, Infanterie, Cavallerie, Artillerie, defilirte, chargirte, feuerte unter den strengen Augen des ersten Konsuls Bonaparte mit der dreifarbigen Schärpe und dem langen Haare, oder unter denen des Kaisers Na¬ poleon; zu Fuß und zu Pferde, im grauen Ueberrock oder in der grünen Uniform der Gardejäger. — Hier und da glänzten Trophäen von Schutz- und Trutzwaffen, dort standen Gliedermänner von allen Größen, Pferde von Pappdeckel, oder zuweilen von wirklichem Fleisch und Bein, die mehr oder minder gelehrig einen nachgemachten Mu- rat oder Napoleon trugen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_179712/138>, abgerufen am 22.12.2024.