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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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gefährliche'Widerlegung in dem Beispiel, welches Holland, Frank¬
reich :c.-gegeben haben. .Aber alle diese Staaten zählen'nicht! "Denn,
sagt -der: Kölnische Zeitungsartikel/ der Handel kennt keine Re-
ligidn^-und-ein Staat, dem der Handel als die erste Bedingung sei¬
ner-Existenz gilt, wird daher die religiöse Seite, des Lebens immer
melM in den Hintergrund stelleU^/-- Also^ Holland, die Hansestädte,
England/'das alte Venedig , werden unwiderruflich'der Hölle in den
Rächen fallen; sie haben- keine Religion, die Unglücklichen.'! -- Der
Zollverein ist auf diese'Weise eine gefährliche Propaganda gegen
die-Religion /und wir'werden nächstens einige Mitglieder der neuen
Cochoration der "Fr'eien,/, die Gott und das Jenseits abläugnen,
als'Agenten für -denselben auftreten sehen. . -

"Betrachten wir die Wirkung", sagt Herr Dr. Hermes "welche die
- Gleichstellung der Juden mit den-Christen in Holland gehabt hat, so sehen
-wir, daß gerade das Gegentheil von dem eingetreten ist, was uns die Freun¬
de des Judenthumes in Deutschland Als die nothwendige Folge einer all¬
gemeinen-Emancipation der Juden "vorher verkünden.- In wenigen
andern'Ländern leben die Juden noch heute abgeschlossener als in Hol¬
land wenigen/halten :si^ fester nicht allein an, ihrem alten Glan-
-be'n, den "ihnen/Niemand/ riehmen will/ -sondern-auch an allen außer-
-Achen^Gebräuchen,- durch die sie sich von den 'Christen unterscheiden.
Die.'Juden in Hollcüid bilden,-obwohl sie in der -Gesetzgebung des
Staates , nicht die geringste Veranlassung dazu finden, noch heute streng
HesondeM-Corporationen". . - .
-'

.--Mas' soll in ldiesem--Satze bewiesen werden? -Damit dieJuden sich
.ÄlD"icht,-.'twi5 in-^HoHmd, -Absperren^'unNrotz- Hrer.-Gu<M'eipatton'-Zu
^WemMPoxatioKarisich^Mer" -wollen!wir sie vdncvvrn -herein'-zu
-Corporationen Nachen, Wahrlich- eine eigenthümliche Logik:' Die hollän¬
dischen'Juden "brauchen sich -Acht,'!/-wo die-'P'rmßWn-,: auf das'Bei-
spich''welches sie' im - Kriege ^gegen Frankreich gäben, -zu ^berufen; -sie
können auf eine jüngere Epoche hinweisen.' Die Besatzung der Anii-
werpcner Citadelle, die im Jahre 1831 unter Chass6.mit.so vieler
Tapferkeit -gegen das französische Armeekorps sich wehrte, zählte viele
-J^. ü^chM/Retbeti: der'offictelle.-Rapport des Generals um'este
.W^WMHm,^MH' dein Mischen. TheA der'BMimg die
lMie'r?!iMs.'RM^ die
holländischen Journale-'Mem^ den
Gefallenen viele auf den jüdischen Kirchhof begraben wurden. Ein
Beweis, daß die holländischen Juden Su dem gemeinschaftlichen Volks¬
gefühle dort nicht so ganz ohne Theilnahme blieben.

Auf das Beispiel Frankreichs, meint die Kölnische Zeitung, dürfe
man sich-nicht 'beruWl;,- dem^ daß die fran¬
zösische Resolution eben 'so sehr gegen die Kirche, die mit dem Staat
in innigster Verbindung stand, als gegen diesen selbst gerichtet war.
Wir wollen uns diesen Grund gefallen lassen, nicht etwa, weil wir


gefährliche'Widerlegung in dem Beispiel, welches Holland, Frank¬
reich :c.-gegeben haben. .Aber alle diese Staaten zählen'nicht! „Denn,
sagt -der: Kölnische Zeitungsartikel/ der Handel kennt keine Re-
ligidn^-und-ein Staat, dem der Handel als die erste Bedingung sei¬
ner-Existenz gilt, wird daher die religiöse Seite, des Lebens immer
melM in den Hintergrund stelleU^/-- Also^ Holland, die Hansestädte,
England/'das alte Venedig , werden unwiderruflich'der Hölle in den
Rächen fallen; sie haben- keine Religion, die Unglücklichen.'! — Der
Zollverein ist auf diese'Weise eine gefährliche Propaganda gegen
die-Religion /und wir'werden nächstens einige Mitglieder der neuen
Cochoration der „Fr'eien,/, die Gott und das Jenseits abläugnen,
als'Agenten für -denselben auftreten sehen. . -

„Betrachten wir die Wirkung", sagt Herr Dr. Hermes „welche die
- Gleichstellung der Juden mit den-Christen in Holland gehabt hat, so sehen
-wir, daß gerade das Gegentheil von dem eingetreten ist, was uns die Freun¬
de des Judenthumes in Deutschland Als die nothwendige Folge einer all¬
gemeinen-Emancipation der Juden «vorher verkünden.- In wenigen
andern'Ländern leben die Juden noch heute abgeschlossener als in Hol¬
land wenigen/halten :si^ fester nicht allein an, ihrem alten Glan-
-be'n, den "ihnen/Niemand/ riehmen will/ -sondern-auch an allen außer-
-Achen^Gebräuchen,- durch die sie sich von den 'Christen unterscheiden.
Die.'Juden in Hollcüid bilden,-obwohl sie in der -Gesetzgebung des
Staates , nicht die geringste Veranlassung dazu finden, noch heute streng
HesondeM-Corporationen". . - .
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.--Mas' soll in ldiesem--Satze bewiesen werden? -Damit dieJuden sich
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dischen'Juden «brauchen sich -Acht,'!/-wo die-'P'rmßWn-,: auf das'Bei-
spich''welches sie' im - Kriege ^gegen Frankreich gäben, -zu ^berufen; -sie
können auf eine jüngere Epoche hinweisen.' Die Besatzung der Anii-
werpcner Citadelle, die im Jahre 1831 unter Chass6.mit.so vieler
Tapferkeit -gegen das französische Armeekorps sich wehrte, zählte viele
-J^. ü^chM/Retbeti: der'offictelle.-Rapport des Generals um'este
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lMie'r?!iMs.'RM^ die
holländischen Journale-'Mem^ den
Gefallenen viele auf den jüdischen Kirchhof begraben wurden. Ein
Beweis, daß die holländischen Juden Su dem gemeinschaftlichen Volks¬
gefühle dort nicht so ganz ohne Theilnahme blieben.

Auf das Beispiel Frankreichs, meint die Kölnische Zeitung, dürfe
man sich-nicht 'beruWl;,- dem^ daß die fran¬
zösische Resolution eben 'so sehr gegen die Kirche, die mit dem Staat
in innigster Verbindung stand, als gegen diesen selbst gerichtet war.
Wir wollen uns diesen Grund gefallen lassen, nicht etwa, weil wir


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[0733] gefährliche'Widerlegung in dem Beispiel, welches Holland, Frank¬ reich :c.-gegeben haben. .Aber alle diese Staaten zählen'nicht! „Denn, sagt -der: Kölnische Zeitungsartikel/ der Handel kennt keine Re- ligidn^-und-ein Staat, dem der Handel als die erste Bedingung sei¬ ner-Existenz gilt, wird daher die religiöse Seite, des Lebens immer melM in den Hintergrund stelleU^/-- Also^ Holland, die Hansestädte, England/'das alte Venedig , werden unwiderruflich'der Hölle in den Rächen fallen; sie haben- keine Religion, die Unglücklichen.'! — Der Zollverein ist auf diese'Weise eine gefährliche Propaganda gegen die-Religion /und wir'werden nächstens einige Mitglieder der neuen Cochoration der „Fr'eien,/, die Gott und das Jenseits abläugnen, als'Agenten für -denselben auftreten sehen. . - „Betrachten wir die Wirkung", sagt Herr Dr. Hermes „welche die - Gleichstellung der Juden mit den-Christen in Holland gehabt hat, so sehen -wir, daß gerade das Gegentheil von dem eingetreten ist, was uns die Freun¬ de des Judenthumes in Deutschland Als die nothwendige Folge einer all¬ gemeinen-Emancipation der Juden «vorher verkünden.- In wenigen andern'Ländern leben die Juden noch heute abgeschlossener als in Hol¬ land wenigen/halten :si^ fester nicht allein an, ihrem alten Glan- -be'n, den "ihnen/Niemand/ riehmen will/ -sondern-auch an allen außer- -Achen^Gebräuchen,- durch die sie sich von den 'Christen unterscheiden. Die.'Juden in Hollcüid bilden,-obwohl sie in der -Gesetzgebung des Staates , nicht die geringste Veranlassung dazu finden, noch heute streng HesondeM-Corporationen". . - . -' .--Mas' soll in ldiesem--Satze bewiesen werden? -Damit dieJuden sich .ÄlD«icht,-.'twi5 in-^HoHmd, -Absperren^'unNrotz- Hrer.-Gu<M'eipatton'-Zu ^WemMPoxatioKarisich^Mer» -wollen!wir sie vdncvvrn -herein'-zu -Corporationen Nachen, Wahrlich- eine eigenthümliche Logik:' Die hollän¬ dischen'Juden «brauchen sich -Acht,'!/-wo die-'P'rmßWn-,: auf das'Bei- spich''welches sie' im - Kriege ^gegen Frankreich gäben, -zu ^berufen; -sie können auf eine jüngere Epoche hinweisen.' Die Besatzung der Anii- werpcner Citadelle, die im Jahre 1831 unter Chass6.mit.so vieler Tapferkeit -gegen das französische Armeekorps sich wehrte, zählte viele -J^. ü^chM/Retbeti: der'offictelle.-Rapport des Generals um'este .W^WMHm,^MH' dein Mischen. TheA der'BMimg die lMie'r?!iMs.'RM^ die holländischen Journale-'Mem^ den Gefallenen viele auf den jüdischen Kirchhof begraben wurden. Ein Beweis, daß die holländischen Juden Su dem gemeinschaftlichen Volks¬ gefühle dort nicht so ganz ohne Theilnahme blieben. Auf das Beispiel Frankreichs, meint die Kölnische Zeitung, dürfe man sich-nicht 'beruWl;,- dem^ daß die fran¬ zösische Resolution eben 'so sehr gegen die Kirche, die mit dem Staat in innigster Verbindung stand, als gegen diesen selbst gerichtet war. Wir wollen uns diesen Grund gefallen lassen, nicht etwa, weil wir

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/733>, abgerufen am 22.12.2024.