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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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sanft.
Plaudereien aus Brüssel '

Die Dccuschcn in Brüssel und Paris. -- Zeitungen und Zeitschriften. --Die dculschew
Naturforscher und die befischen Universitäten.-- Dr. von Ammon, or. Bcimn-
sartcn und die medicinische Gesellschaft in Gent. -- Die BibliothekdcS Kö- ^ ^
nic>S. ^- Blccschouwers ueberseßung deS Faust.

VerhSltnlßmSßig ist die Zahl der Deutsche^ in Brüssel größer, als die iliPa--
ris; jedenfalls gehören sie einer bessern Klasse an. Von den 60,000 Deutschen,
welche.Paris bewohnen, gehören sieben Achtel den arbeitenden Klassen 'an/Hand-'
werter, Dienstboten u. s. w. Von den 10,000 Deutschen, die man W-Briissel an¬
nimmt, zählt man zwei Drittel zu den wohlhabenden und gebildeten Ständen..
Nimmt man nun noch die direktere und schnellere Verbindung Brüssels mit den
großen deutschen Scheinstädten in Betrachtung, so sollte man mit Recht voraus-
setzen können, daß man hier in einem weit genaueren Verkehr mit allen geistigen/
politischen und socialen Erscheinungen Deutschlands stehe. Dies aber ist keineswegs
der Fall. Der Deutsche, der nach Paris kömmt, lebt, wenn er will, ein fortge¬
setztes deutsches Leben. Der Deutsche, der in Brüssel sich niederläßt, sieht sich plötz¬
lich von vielfachen Banden der Heimath abgeschnitten. Wir wollen ein Beispiel
herausheben: das Zeitungslesen. Es befinden sich in- Paris an zehn Anstalten,
wo man alle in Deutschland erscheinenden Blätter von Bedeutung, belletristische
wie politische, tagtäglich mit der Post erhält. Bei Gagliani, in dem c-it-im-t <in
I(!cturi: Monlnensier, bei Blockhaus und Avenarius u. s. w. In Brüssel hinge¬
gen ist man in Bezug der Politik zumeist auf die Kölnische Zeitung angewiesen.
Zu zwei, dreien Privatgesellschaften findet man auch die Augsburger allgemeine
Zeitung. Von den übrigen großen und wichtigen Blättern, die namentlich ihrer


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sanft.
Plaudereien aus Brüssel '

Die Dccuschcn in Brüssel und Paris. — Zeitungen und Zeitschriften. —Die dculschew
Naturforscher und die befischen Universitäten.— Dr. von Ammon, or. Bcimn-
sartcn und die medicinische Gesellschaft in Gent. — Die BibliothekdcS Kö- ^ ^
nic>S. ^- Blccschouwers ueberseßung deS Faust.

VerhSltnlßmSßig ist die Zahl der Deutsche^ in Brüssel größer, als die iliPa--
ris; jedenfalls gehören sie einer bessern Klasse an. Von den 60,000 Deutschen,
welche.Paris bewohnen, gehören sieben Achtel den arbeitenden Klassen 'an/Hand-'
werter, Dienstboten u. s. w. Von den 10,000 Deutschen, die man W-Briissel an¬
nimmt, zählt man zwei Drittel zu den wohlhabenden und gebildeten Ständen..
Nimmt man nun noch die direktere und schnellere Verbindung Brüssels mit den
großen deutschen Scheinstädten in Betrachtung, so sollte man mit Recht voraus-
setzen können, daß man hier in einem weit genaueren Verkehr mit allen geistigen/
politischen und socialen Erscheinungen Deutschlands stehe. Dies aber ist keineswegs
der Fall. Der Deutsche, der nach Paris kömmt, lebt, wenn er will, ein fortge¬
setztes deutsches Leben. Der Deutsche, der in Brüssel sich niederläßt, sieht sich plötz¬
lich von vielfachen Banden der Heimath abgeschnitten. Wir wollen ein Beispiel
herausheben: das Zeitungslesen. Es befinden sich in- Paris an zehn Anstalten,
wo man alle in Deutschland erscheinenden Blätter von Bedeutung, belletristische
wie politische, tagtäglich mit der Post erhält. Bei Gagliani, in dem c-it-im-t <in
I(!cturi: Monlnensier, bei Blockhaus und Avenarius u. s. w. In Brüssel hinge¬
gen ist man in Bezug der Politik zumeist auf die Kölnische Zeitung angewiesen.
Zu zwei, dreien Privatgesellschaften findet man auch die Augsburger allgemeine
Zeitung. Von den übrigen großen und wichtigen Blättern, die namentlich ihrer


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[0692] T a g e b u ,es». sanft. Plaudereien aus Brüssel ' Die Dccuschcn in Brüssel und Paris. — Zeitungen und Zeitschriften. —Die dculschew Naturforscher und die befischen Universitäten.— Dr. von Ammon, or. Bcimn- sartcn und die medicinische Gesellschaft in Gent. — Die BibliothekdcS Kö- ^ ^ nic>S. ^- Blccschouwers ueberseßung deS Faust. VerhSltnlßmSßig ist die Zahl der Deutsche^ in Brüssel größer, als die iliPa-- ris; jedenfalls gehören sie einer bessern Klasse an. Von den 60,000 Deutschen, welche.Paris bewohnen, gehören sieben Achtel den arbeitenden Klassen 'an/Hand-' werter, Dienstboten u. s. w. Von den 10,000 Deutschen, die man W-Briissel an¬ nimmt, zählt man zwei Drittel zu den wohlhabenden und gebildeten Ständen.. Nimmt man nun noch die direktere und schnellere Verbindung Brüssels mit den großen deutschen Scheinstädten in Betrachtung, so sollte man mit Recht voraus- setzen können, daß man hier in einem weit genaueren Verkehr mit allen geistigen/ politischen und socialen Erscheinungen Deutschlands stehe. Dies aber ist keineswegs der Fall. Der Deutsche, der nach Paris kömmt, lebt, wenn er will, ein fortge¬ setztes deutsches Leben. Der Deutsche, der in Brüssel sich niederläßt, sieht sich plötz¬ lich von vielfachen Banden der Heimath abgeschnitten. Wir wollen ein Beispiel herausheben: das Zeitungslesen. Es befinden sich in- Paris an zehn Anstalten, wo man alle in Deutschland erscheinenden Blätter von Bedeutung, belletristische wie politische, tagtäglich mit der Post erhält. Bei Gagliani, in dem c-it-im-t <in I(!cturi: Monlnensier, bei Blockhaus und Avenarius u. s. w. In Brüssel hinge¬ gen ist man in Bezug der Politik zumeist auf die Kölnische Zeitung angewiesen. Zu zwei, dreien Privatgesellschaften findet man auch die Augsburger allgemeine Zeitung. Von den übrigen großen und wichtigen Blättern, die namentlich ihrer

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/692>, abgerufen am 22.12.2024.