Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.haltbaren Grund, sein Kiel bleibt auf einer Sandbank fest. Und doch ' Wie oft hört man von alten Soldaten das Sprichwort, daß jede I. K. haltbaren Grund, sein Kiel bleibt auf einer Sandbank fest. Und doch ' Wie oft hört man von alten Soldaten das Sprichwort, daß jede I. K. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0676" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267889"/> <p xml:id="ID_2374" prev="#ID_2373"> haltbaren Grund, sein Kiel bleibt auf einer Sandbank fest. Und doch<lb/> bildet in gegenwärtiger Zeit das Journalpublikum einen großen Theil<lb/> des allgemeinen Lesepublikums, will man da noch fragen, warum die<lb/> besten Schriftsteller unserer Zeit nicht durchgreifen können?</p><lb/> <p xml:id="ID_2375"> ' Wie oft hört man von alten Soldaten das Sprichwort, daß jede<lb/> Kugel ihre Bestimmung habe. Bücher aber sind Kugeln, denn beide<lb/> sind bestimmt, in das Gehirn, in die Brust der Menschen zu fahren.<lb/> Nicht jede Kugel aber kann ihr Ziel erreichen. Der Schriftsteller, der<lb/> in dem Wahn lebt, er habe seine Kugel in das Lager von 3V Millionen<lb/> Deutschen geschleudert, und auf die Erplosion seines Schusses wartet,<lb/> muß nach langem Warten oft bemerken, daß seine Kugel in dem dunk¬<lb/> len Sumpfe irgend einer Verlagsbuchhandlung liegen geblieben und ver¬<lb/> loschen ist. Der arme Schütze, nicht immer ist es die Ungeschicklichkeit<lb/> und Kraftlosigkeit seines Geschosses, welches die Schuld trägt.</p><lb/> <note type="byline"> I. K.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0676]
haltbaren Grund, sein Kiel bleibt auf einer Sandbank fest. Und doch
bildet in gegenwärtiger Zeit das Journalpublikum einen großen Theil
des allgemeinen Lesepublikums, will man da noch fragen, warum die
besten Schriftsteller unserer Zeit nicht durchgreifen können?
' Wie oft hört man von alten Soldaten das Sprichwort, daß jede
Kugel ihre Bestimmung habe. Bücher aber sind Kugeln, denn beide
sind bestimmt, in das Gehirn, in die Brust der Menschen zu fahren.
Nicht jede Kugel aber kann ihr Ziel erreichen. Der Schriftsteller, der
in dem Wahn lebt, er habe seine Kugel in das Lager von 3V Millionen
Deutschen geschleudert, und auf die Erplosion seines Schusses wartet,
muß nach langem Warten oft bemerken, daß seine Kugel in dem dunk¬
len Sumpfe irgend einer Verlagsbuchhandlung liegen geblieben und ver¬
loschen ist. Der arme Schütze, nicht immer ist es die Ungeschicklichkeit
und Kraftlosigkeit seines Geschosses, welches die Schuld trägt.
I. K.
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