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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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deutsche Affen And deutsche.Bären ihr uachgetanzt,' ,wie -sollten, da die
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-Darum, ist es- wohl nützlich,. in, der Messe. den ftanzösischen An¬
maßungen M begegnen,-deutschen. Sinn..'endlich .einmal in ihre Ohren
zu schreien, aber damit, ihre, Köpfe zurecht zu- setzen, Das wäre, thö¬
richte, Einbildung." 'Waten' allein, große,und schwere Thaten ver¬
mögen,Das;, ein Bewußtsein) anch das tüchtigste, wenn wir ein sol¬
ches chätten,,l.äßt sich Andern nimmermehr einflößen; haben-wir-doch
schon früher, 1313-^1816, Mtisranzösifch gesprochen, und geschrieben,
und im Uebermaß, aber nur um nachher desto lächerlicher zu werden.
Warum war, die, französische Politik so,gesund, im Mittelalter, > > aus¬
gebreitet nach ^dem/Orient) bescheiden- gegen Deutschland? ' Weil wir
groß, waren und unantastbar,/weil durch Thaten? nicht, .mit Worten
jede - französische Anmaßung -gezüchtigt .wurde, fasset Macht und Stärke,
Kraft und Einheit wieder erstehen, KM. im Osten oder Westen, im
Norden oder^Süden .ein deutsches Werk geschehen von allgewaltiger
Art, lässet: sie, sehen,, daß DeutschlaM c.in anderes,..ein. ganz anderes
geworden ist, zeigt es ihnen, daß sie's mit Händen greifen und fas¬
sen, mit Augen und Ohren sehen und hören, mit Sinnen spüren müs¬
sen,-^, und-das alberne Geschrei nach der Nheingrenze wird im Nu
verstummen, man wird sich, schmeicheln/von Dem Nichts einzubüßen,
was man bisher noch.behalten hat. , , , - -

, Dann erst, wenn -wir das Verständniß unserer Natur, ein un¬
geahntes Verständniß, den Franzosen eröffnet haben) dann erst und
früher nicht, wird die wahre Stellung zu Deutschland sich entwickeln,
die einzige, die, den Franzosen selbst, wie dem ellropäischen Organis¬
mus frommt. Diese'soll eine friedliche, freundliche sein,, als der er¬
sten romanischen zur, ersten germanischen Nation, getragen, von dem
natürlichen Verkehr der, "die zwei wichtigste" Kulturvölker Europa's
verbindet, von der Ehrfurcht,, die dem romanischen Geiste gegen den
germanischen, "von der Achtung,. .d.i,e diesem gegen jenen geziemt. Die
Franzosen sind die besteir SMaten, Europa's,, wir größere Männer.
Sie,-sind, geschickter in diplomatischen Künsten,,wir, in der großen


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Theilung von Polen war/ ein-GewÄtstrejch; die .Frauzosey sich von
uns geliebte ,bewund,ert>,nachgeahmt und nachgeschrieben^ worden, ja
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zu schreien, aber damit, ihre, Köpfe zurecht zu- setzen, Das wäre, thö¬
richte, Einbildung." 'Waten' allein, große,und schwere Thaten ver¬
mögen,Das;, ein Bewußtsein) anch das tüchtigste, wenn wir ein sol¬
ches chätten,,l.äßt sich Andern nimmermehr einflößen; haben-wir-doch
schon früher, 1313-^1816, Mtisranzösifch gesprochen, und geschrieben,
und im Uebermaß, aber nur um nachher desto lächerlicher zu werden.
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groß, waren und unantastbar,/weil durch Thaten? nicht, .mit Worten
jede - französische Anmaßung -gezüchtigt .wurde, fasset Macht und Stärke,
Kraft und Einheit wieder erstehen, KM. im Osten oder Westen, im
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, Dann erst, wenn -wir das Verständniß unserer Natur, ein un¬
geahntes Verständniß, den Franzosen eröffnet haben) dann erst und
früher nicht, wird die wahre Stellung zu Deutschland sich entwickeln,
die einzige, die, den Franzosen selbst, wie dem ellropäischen Organis¬
mus frommt. Diese'soll eine friedliche, freundliche sein,, als der er¬
sten romanischen zur, ersten germanischen Nation, getragen, von dem
natürlichen Verkehr der, „die zwei wichtigste» Kulturvölker Europa's
verbindet, von der Ehrfurcht,, die dem romanischen Geiste gegen den
germanischen, „von der Achtung,. .d.i,e diesem gegen jenen geziemt. Die
Franzosen sind die besteir SMaten, Europa's,, wir größere Männer.
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[0639] in,Mer Dasselbe.-gethan.^ Die.,,MKn Ber.-Hahn-Ms gchM, .Hie Theilung von Polen war/ ein-GewÄtstrejch; die .Frauzosey sich von uns geliebte ,bewund,ert>,nachgeahmt und nachgeschrieben^ worden, ja noch letzthin,,'pis die „Lockpfeife der ZulirepolutiM, erschallte, Haben deutsche Affen And deutsche.Bären ihr uachgetanzt,' ,wie -sollten, da die französischen Begriffe sich ändern? .. z ,. . .-... - -Darum, ist es- wohl nützlich,. in, der Messe. den ftanzösischen An¬ maßungen M begegnen,-deutschen. Sinn..'endlich .einmal in ihre Ohren zu schreien, aber damit, ihre, Köpfe zurecht zu- setzen, Das wäre, thö¬ richte, Einbildung." 'Waten' allein, große,und schwere Thaten ver¬ mögen,Das;, ein Bewußtsein) anch das tüchtigste, wenn wir ein sol¬ ches chätten,,l.äßt sich Andern nimmermehr einflößen; haben-wir-doch schon früher, 1313-^1816, Mtisranzösifch gesprochen, und geschrieben, und im Uebermaß, aber nur um nachher desto lächerlicher zu werden. Warum war, die, französische Politik so,gesund, im Mittelalter, > > aus¬ gebreitet nach ^dem/Orient) bescheiden- gegen Deutschland? ' Weil wir groß, waren und unantastbar,/weil durch Thaten? nicht, .mit Worten jede - französische Anmaßung -gezüchtigt .wurde, fasset Macht und Stärke, Kraft und Einheit wieder erstehen, KM. im Osten oder Westen, im Norden oder^Süden .ein deutsches Werk geschehen von allgewaltiger Art, lässet: sie, sehen,, daß DeutschlaM c.in anderes,..ein. ganz anderes geworden ist, zeigt es ihnen, daß sie's mit Händen greifen und fas¬ sen, mit Augen und Ohren sehen und hören, mit Sinnen spüren müs¬ sen,-^, und-das alberne Geschrei nach der Nheingrenze wird im Nu verstummen, man wird sich, schmeicheln/von Dem Nichts einzubüßen, was man bisher noch.behalten hat. , , , - - , Dann erst, wenn -wir das Verständniß unserer Natur, ein un¬ geahntes Verständniß, den Franzosen eröffnet haben) dann erst und früher nicht, wird die wahre Stellung zu Deutschland sich entwickeln, die einzige, die, den Franzosen selbst, wie dem ellropäischen Organis¬ mus frommt. Diese'soll eine friedliche, freundliche sein,, als der er¬ sten romanischen zur, ersten germanischen Nation, getragen, von dem natürlichen Verkehr der, „die zwei wichtigste» Kulturvölker Europa's verbindet, von der Ehrfurcht,, die dem romanischen Geiste gegen den germanischen, „von der Achtung,. .d.i,e diesem gegen jenen geziemt. Die Franzosen sind die besteir SMaten, Europa's,, wir größere Männer. Sie,-sind, geschickter in diplomatischen Künsten,,wir, in der großen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/639>, abgerufen am 23.12.2024.