Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Hamburg nach dem Brande. Zerstreute Skizzen - > von G. S. ' , IZ. Die r a n es c n d e n K i r es e n. Von der. Furchtbarkeit und. Wuth des. Feuers wird man sich einen Hamburg nach dem Brande. Zerstreute Skizzen - > von G. S. ' , IZ. Die r a n es c n d e n K i r es e n. Von der. Furchtbarkeit und. Wuth des. Feuers wird man sich einen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0598" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267811"/> </div> </div> <div n="1"> <head> Hamburg nach dem Brande.<lb/> Zerstreute Skizzen<lb/><note type="byline"> - > von<lb/> G. S.</note> ' ,</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> IZ.<lb/> Die r a n es c n d e n K i r es e n.</head><lb/> <p xml:id="ID_2097" next="#ID_2098"> Von der. Furchtbarkeit und. Wuth des. Feuers wird man sich einen<lb/> Begriff machen können >. wenn^NUN'Jeduld> daß beieis ein Monat ver-<lb/> flossen ist,^ ohne daß man. sagen, könnte,., die Flammen ^seien gelöscht.. Es<lb/> brennt, fortwährend, und wird noch lange brennen; denn die verschiede¬<lb/> nen Lager combustibler Materien verbreiten Abends zwischen den nackten,<lb/> zerrissenen Mauern so helle, und gelbe Gluth, daß man wohl sieht, die<lb/> einzelnen Heerde haben noch Nahrung in Menge. Wie grauenerregend<lb/> aber auch ein Gang durch diese rauchenden großen Trümmer ist, nichts<lb/> gleicht an Schauder und Grausen dem Innern der beiden Hauptkirchen;<lb/> und in einsamer Nacht, allein Schildwache zu stehn in der Rache dieser<lb/> Riesenwerke, könnte einen unerschrockenen Krieger zaghaft machen. Wie<lb/> in den Häusern, so ist man in den beiden Kirchen jetzt beschäftigt, die<lb/> verschiedenen Metalle zusammenzusuchen und das Brauchbare aus den:<lb/> Schütte aufzuwühlen. Maurer in,d Zimmerleute arbeiten fleißig, und<lb/> mittelst eines polizeilichen Erlaubnißsthcins kann der Fremde sich den<lb/> Genuß verschaffen, eim,- Stunde in diesen Nuinentempcln zu verweilen.<lb/> Die Nicolaikirche ist diejenige, welche für den Künstler an? vortheilhaf-<lb/> testen zerstört ist. Der viereckige massive Stumpf ist ausgehöhlt und der<lb/> Wind heult in der Höhe über den offenen Rand des innern, stehenge¬<lb/> bliebenen Aufsatzes, um den herum die Gallen'e führt, welche theilweise</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0598]
Hamburg nach dem Brande.
Zerstreute Skizzen
- > von
G. S. ' ,
IZ.
Die r a n es c n d e n K i r es e n.
Von der. Furchtbarkeit und. Wuth des. Feuers wird man sich einen
Begriff machen können >. wenn^NUN'Jeduld> daß beieis ein Monat ver-
flossen ist,^ ohne daß man. sagen, könnte,., die Flammen ^seien gelöscht.. Es
brennt, fortwährend, und wird noch lange brennen; denn die verschiede¬
nen Lager combustibler Materien verbreiten Abends zwischen den nackten,
zerrissenen Mauern so helle, und gelbe Gluth, daß man wohl sieht, die
einzelnen Heerde haben noch Nahrung in Menge. Wie grauenerregend
aber auch ein Gang durch diese rauchenden großen Trümmer ist, nichts
gleicht an Schauder und Grausen dem Innern der beiden Hauptkirchen;
und in einsamer Nacht, allein Schildwache zu stehn in der Rache dieser
Riesenwerke, könnte einen unerschrockenen Krieger zaghaft machen. Wie
in den Häusern, so ist man in den beiden Kirchen jetzt beschäftigt, die
verschiedenen Metalle zusammenzusuchen und das Brauchbare aus den:
Schütte aufzuwühlen. Maurer in,d Zimmerleute arbeiten fleißig, und
mittelst eines polizeilichen Erlaubnißsthcins kann der Fremde sich den
Genuß verschaffen, eim,- Stunde in diesen Nuinentempcln zu verweilen.
Die Nicolaikirche ist diejenige, welche für den Künstler an? vortheilhaf-
testen zerstört ist. Der viereckige massive Stumpf ist ausgehöhlt und der
Wind heult in der Höhe über den offenen Rand des innern, stehenge¬
bliebenen Aufsatzes, um den herum die Gallen'e führt, welche theilweise
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