Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Mai 16ZS schloß/ sein Abgesandter, Movy mit dem ftanzöWen Be- Da aber Colmar mit gutem Beispiele vorangegangen war, so ver¬ "Als im Jahre*) 4661 der Herzog von Mazarin zum Oberlandvogte Drei Jahre nachher schloß dieser Herr einen Vertrag min der Stadt, 1) Daß die Appellationen deö Magistrats vor die pbervögtliche 2) Daß der Oberlandvogt jedesmal der' Wahl des neuen Ma¬ 3) Daß er das Recht habe, das Zeughaus, den Kornspeicher ,4) Daß die katholische Religion auf den nämlichen Fuß wie im Durch diese Verordnungen wurden die Privilegien der Stadt .ein ") "punsl-r S. 360.
Mai 16ZS schloß/ sein Abgesandter, Movy mit dem ftanzöWen Be- Da aber Colmar mit gutem Beispiele vorangegangen war, so ver¬ "Als im Jahre*) 4661 der Herzog von Mazarin zum Oberlandvogte Drei Jahre nachher schloß dieser Herr einen Vertrag min der Stadt, 1) Daß die Appellationen deö Magistrats vor die pbervögtliche 2) Daß der Oberlandvogt jedesmal der' Wahl des neuen Ma¬ 3) Daß er das Recht habe, das Zeughaus, den Kornspeicher ,4) Daß die katholische Religion auf den nämlichen Fuß wie im Durch diese Verordnungen wurden die Privilegien der Stadt .ein ») „punsl-r S. 360.
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Mai 16ZS schloß/ sein Abgesandter, Movy mit dem ftanzöWen Be-
PMnächtigtcn de Bouthillier in Kuck bei Paris einen Vertrag ab, durch
Hei? 'sich, Colmar unter den Schutz Frankreichs stellte, und Frankreich
die Privilegien, die Freiheiten und die freie Ausübung.her Religion zu
schützen versprach.. Neun Jahre später wurde diejer Vertrag erneuert
,Erst vier Jahre nachher kamen auch die übrigen freien Städte des El?
fasses an Frankreich. - , , ,
Da aber Colmar mit gutem Beispiele vorangegangen war, so ver¬
diente es auch eine ganz besondere Berücksichtigung und Belohnung von
Seiten Frankreichs. Wie ihm diese wurde, mag uns ein-Cplmarer,er¬
zählen. - ' -' ,
"Als im Jahre*) 4661 der Herzog von Mazarin zum Oberlandvogte
des Elsasses ernannt worden, so leisteten die zehn freien Reichsstädte den
Eid der Treue nicht, bevor er den seinigen abgelegt hatte, was, einige
Schwierigkeiten darbot; der Herzog versicherte aber die, Abgeordneten,,
baß die Umwälzung des .alterthümlichen Gebrauchs,keine Folgen, für die
Zukunft haben sollte. -
Drei Jahre nachher schloß dieser Herr einen Vertrag min der Stadt,
wodurch bestimmt wurde:
1) Daß die Appellationen deö Magistrats vor die pbervögtliche
Kanzlei gebracht werden können. -
2) Daß der Oberlandvogt jedesmal der' Wahl des neuen Ma¬
gistrats beiwohnen könne.
3) Daß er das Recht habe, das Zeughaus, den Kornspeicher
und das Victualien-Magazin zu, besichtigen, wie auch die Festungswerks
AM im Nothfalle alle Verbesserungen und Anstalten zu treffen, die. er¬
sprießlich seien.
,4) Daß die katholische Religion auf den nämlichen Fuß wie im
Jahre 1624 gestellt werden solle.
Durch diese Verordnungen wurden die Privilegien der Stadt .ein
Wenig eingeschränkt, als plötzlich ein neues Ungewitter über sie losbrach,
Im Jahre 1672 brach der Krieg in Flandern aus. Wiewohl Lud¬
wig XIV. Mästricht nach einer Belagerung von Pierzehn Tagen.einge¬
nommen hatte, so war er dennoch in großer Verlegenheit wegen der
Landvogtei des Elsasses. Er -beschloß .daher, -sich selbst in diese Provinz
zu begeben, und machte sich auch 1673 auf 'den Weg nach vemElsasse.,
») „punsl-r S. 360.
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