Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Spaziergänger, in demselben Raume, aufhalten, ohne daß er es bemerkt, Myes, Theils/,.der ich die Ausschließungen nicht liebe,, habe, Spaziergänger, in demselben Raume, aufhalten, ohne daß er es bemerkt, Myes, Theils/,.der ich die Ausschließungen nicht liebe,, habe, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0575" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267788"/> <p xml:id="ID_2003" prev="#ID_2002"> Spaziergänger, in demselben Raume, aufhalten, ohne daß er es bemerkt,<lb/> passen besser für die geringe Ausdehnung dieser kleinen Insel. Ich ge¬<lb/> stehe, daß nix, der Genuß/eines solchen Gartens in der Mitte eines an<lb/> schönen Gesichtspunkten so, reichen See's sehr zusagen' würde, und daß,<lb/> sich hier meine Gedanken freier entwickeln würden, als in einer Umge¬<lb/> bung von-.so-strenger Pracht, als Isola Bella bietet. Sodann, habe<lb/> ich stets die-Treppen geliebt, die mit unmerklicher Neigung sich in's<lb/> Wasser senken, und die der-Isola Wadre tauchen sich so sanft in einen<lb/> unergründlichen Spiegel, daß man, wie. Ophelia, die ihre,Ballade sin¬<lb/> gend versinkt, sich möchte gehen lassen,- um, sie in's Unendliche hinabzu¬<lb/> steigen-und zu sehen,---ob sie nicht, zu einer jener Crpstallhöhlen führen,<lb/> in -beym, uns die Poesie sonst weiße, -erschreckte Najade-n zeigte. Dieser<lb/> Gartcy besitzt nicht eine einzig^ Pflanze, die nicht ausländisch, oder sel-<lb/> ten -ist, und-alle . unsre, europäischen Bäume - werden darin gering ge¬<lb/> schätzt. Daher ist, auch die/Jnjel, stets von, demselben grünen Dom<lb/> üher»völbt,.Md. her. Muter 'verMg,-ni. ehe ihr die kostbare Krone vom Haupte<lb/> zu.nchmM..' ' . .. - - ', ^-</p><lb/> <p xml:id="ID_2004" next="#ID_2005"> Myes, Theils/,.der ich die Ausschließungen nicht liebe,, habe,<lb/> bei all, meiner Bewunderung .stir-diese,-prachtvollen Bäume, für die,<lb/> wie man fast. sag?n-möchte,/,Gott 'eins, besondere Sonne geschaffen, mich<lb/> nicht ^enthalten können, einen Mohn.chhSvollen. Seufzer auch dem allerde-<lb/> wMigsten-unsrer nordischen-Gesträuche zuzusenden,,-wenn es-nur-'im-<lb/> Herbst gelb wird, und wäre es auch nur ein Johannisbeerstrauch von<lb/> der Höhe - eines Fußes gewesen. Die Bäume der Isola Madre, führen<lb/> mich zu dem-Lorbeerbaum der Isola Bella zurück, auf den Napoleon<lb/> das Wort//Battagli«" -eingegraben haben soll, als er nach Erfechtung,<lb/> ich weiß^nicht-welchen- Sieges, auf diese , Inseln kam. , Die Gärtner des<lb/> Palastes-,.versichern,,/dqß sie auf keinem .der ihrer Sorgfalt, anvertrauten<lb/> . Bäume je etwas Aehnliches gesehen haben; wenn sich so etwas ereignet<lb/> hätte, so würden sie gewiß sorgfältig ein so kostbares Andenken bewahrt<lb/> haben. Ich selbst glaube auch kaum, daß Napoleon, dessen Ungeduld<lb/> bekannt ist, sich so viel Zeit genommen haben würde, als diese mecha¬<lb/> nische Handlung, neun Buchstaben auf eineder härtesten Baumrinden ein-<lb/> zugraben, erforderte. Aber will nicht die Legende aller Orte ihr Recht<lb/> an diesen wunderbarsten aller Eroberer haben? Dieser Lorbeerbaum<lb/> in freier Erde, unter seinem Obdache der Weltenbesieger, das Wort ,/Bat-<lb/> taglia" von seiner mächtigen Hand darin eingegraben, das ist wahre<lb/> Poesie, wenn es auch nicht Wirklichkeit ist. Man lasse die Legende nur machen,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0575]
Spaziergänger, in demselben Raume, aufhalten, ohne daß er es bemerkt,
passen besser für die geringe Ausdehnung dieser kleinen Insel. Ich ge¬
stehe, daß nix, der Genuß/eines solchen Gartens in der Mitte eines an
schönen Gesichtspunkten so, reichen See's sehr zusagen' würde, und daß,
sich hier meine Gedanken freier entwickeln würden, als in einer Umge¬
bung von-.so-strenger Pracht, als Isola Bella bietet. Sodann, habe
ich stets die-Treppen geliebt, die mit unmerklicher Neigung sich in's
Wasser senken, und die der-Isola Wadre tauchen sich so sanft in einen
unergründlichen Spiegel, daß man, wie. Ophelia, die ihre,Ballade sin¬
gend versinkt, sich möchte gehen lassen,- um, sie in's Unendliche hinabzu¬
steigen-und zu sehen,---ob sie nicht, zu einer jener Crpstallhöhlen führen,
in -beym, uns die Poesie sonst weiße, -erschreckte Najade-n zeigte. Dieser
Gartcy besitzt nicht eine einzig^ Pflanze, die nicht ausländisch, oder sel-
ten -ist, und-alle . unsre, europäischen Bäume - werden darin gering ge¬
schätzt. Daher ist, auch die/Jnjel, stets von, demselben grünen Dom
üher»völbt,.Md. her. Muter 'verMg,-ni. ehe ihr die kostbare Krone vom Haupte
zu.nchmM..' ' . .. - - ', ^-
Myes, Theils/,.der ich die Ausschließungen nicht liebe,, habe,
bei all, meiner Bewunderung .stir-diese,-prachtvollen Bäume, für die,
wie man fast. sag?n-möchte,/,Gott 'eins, besondere Sonne geschaffen, mich
nicht ^enthalten können, einen Mohn.chhSvollen. Seufzer auch dem allerde-
wMigsten-unsrer nordischen-Gesträuche zuzusenden,,-wenn es-nur-'im-
Herbst gelb wird, und wäre es auch nur ein Johannisbeerstrauch von
der Höhe - eines Fußes gewesen. Die Bäume der Isola Madre, führen
mich zu dem-Lorbeerbaum der Isola Bella zurück, auf den Napoleon
das Wort//Battagli«" -eingegraben haben soll, als er nach Erfechtung,
ich weiß^nicht-welchen- Sieges, auf diese , Inseln kam. , Die Gärtner des
Palastes-,.versichern,,/dqß sie auf keinem .der ihrer Sorgfalt, anvertrauten
. Bäume je etwas Aehnliches gesehen haben; wenn sich so etwas ereignet
hätte, so würden sie gewiß sorgfältig ein so kostbares Andenken bewahrt
haben. Ich selbst glaube auch kaum, daß Napoleon, dessen Ungeduld
bekannt ist, sich so viel Zeit genommen haben würde, als diese mecha¬
nische Handlung, neun Buchstaben auf eineder härtesten Baumrinden ein-
zugraben, erforderte. Aber will nicht die Legende aller Orte ihr Recht
an diesen wunderbarsten aller Eroberer haben? Dieser Lorbeerbaum
in freier Erde, unter seinem Obdache der Weltenbesieger, das Wort ,/Bat-
taglia" von seiner mächtigen Hand darin eingegraben, das ist wahre
Poesie, wenn es auch nicht Wirklichkeit ist. Man lasse die Legende nur machen,
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