Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.F ü ufte Scene. Die Vorigen ohne MonaldcSchi. Schnüre. Was ist das? B (sieht alle der S^aise nach an.) lase Ein Abenteurer und noch etwas --Schnüre. Ein Spießgeselle jenes Santinelli offenbar! Ach, und diese unse¬ Brahe. Ja, ja, er wollte nach dem Schlossel Nach langen Kriegen kommen Schnüre. Ein Spießgeselle Santinellis ganz gewiß, ein neuer Gräuel für Brahe. Aber noch etwas Andres -- viel begabter als jener unergiebige, Splva. Ein Mann! So rasch, so prall, fo sicher! M (der in Gedanken versunken gewesen ist, auffahrend, zärtlich.) alström Splva!S (seine Hand lebhaft ergreifend,) ylviiLudolphlBrahe. Kommt ins Hans, Kinder, es wird kühl. Schnüre. ES ist morgen Empfang bei Ihrer Majestät, Niemand soll sich (Alle ab,) erkälten -- Sechste Scene. Zimmer im Schlosse. An der Himcrwand sind große Fenster -- eS ist dunkel im Zimmer, der Mondschein reicht Santinelli, allein. Zum zwölften Male derselbe Vollmond, und er findet mich sast auf derselben F ü ufte Scene. Die Vorigen ohne MonaldcSchi. Schnüre. Was ist das? B (sieht alle der S^aise nach an.) lase Ein Abenteurer und noch etwas —Schnüre. Ein Spießgeselle jenes Santinelli offenbar! Ach, und diese unse¬ Brahe. Ja, ja, er wollte nach dem Schlossel Nach langen Kriegen kommen Schnüre. Ein Spießgeselle Santinellis ganz gewiß, ein neuer Gräuel für Brahe. Aber noch etwas Andres — viel begabter als jener unergiebige, Splva. Ein Mann! So rasch, so prall, fo sicher! M (der in Gedanken versunken gewesen ist, auffahrend, zärtlich.) alström Splva!S (seine Hand lebhaft ergreifend,) ylviiLudolphlBrahe. Kommt ins Hans, Kinder, es wird kühl. Schnüre. ES ist morgen Empfang bei Ihrer Majestät, Niemand soll sich (Alle ab,) erkälten — Sechste Scene. Zimmer im Schlosse. An der Himcrwand sind große Fenster — eS ist dunkel im Zimmer, der Mondschein reicht Santinelli, allein. Zum zwölften Male derselbe Vollmond, und er findet mich sast auf derselben <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0047" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267262"/> </div> <div n="4"> <head> F ü ufte Scene.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <stage> Die Vorigen ohne MonaldcSchi.</stage><lb/> <p xml:id="ID_177"> Schnüre. Was ist das?</p><lb/> <p xml:id="ID_178"> B<stage> (sieht alle der S^aise nach an.) </stage> lase Ein Abenteurer und noch etwas —</p><lb/> <p xml:id="ID_179"> Schnüre. Ein Spießgeselle jenes Santinelli offenbar! Ach, und diese unse¬<lb/> lige — mit Respekt sei'S gesagt — Borliebe unserer Majestät für solche Genies<lb/> und fahrende Ritter —</p><lb/> <p xml:id="ID_180"> Brahe. Ja, ja, er wollte nach dem Schlossel Nach langen Kriegen kommen<lb/> immer die Glücksritter.</p><lb/> <p xml:id="ID_181"> Schnüre. Ein Spießgeselle Santinellis ganz gewiß, ein neuer Gräuel für<lb/> den Adel des Landes.</p><lb/> <p xml:id="ID_182"> Brahe. Aber noch etwas Andres — viel begabter als jener unergiebige,<lb/> stumme Italiener, viel lebhafter, viel wichtiger, ein unternehmender Mensch!</p><lb/> <p xml:id="ID_183"> Splva. Ein Mann! So rasch, so prall, fo sicher!</p><lb/> <p xml:id="ID_184"> M<stage> (der in Gedanken versunken gewesen ist, auffahrend, zärtlich.)</stage> alström Splva!</p><lb/> <p xml:id="ID_185"> S<stage> (seine Hand lebhaft ergreifend,) </stage> ylviiLudolphl</p><lb/> <p xml:id="ID_186"> Brahe. Kommt ins Hans, Kinder, es wird kühl.</p><lb/> <p xml:id="ID_187"> Schnüre. ES ist morgen Empfang bei Ihrer Majestät, Niemand soll sich<lb/><stage> (Alle ab,)</stage> erkälten — </p><lb/> </div> <div n="4"> <head> Sechste Scene.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <stage> <p xml:id="ID_188"> Zimmer im Schlosse.</p> <p xml:id="ID_189"> An der Himcrwand sind große Fenster — eS ist dunkel im Zimmer, der Mondschein reicht<lb/> hin, daß man einen Corridor mit Säulen, auf dem Schildwachen si» und wieder<lb/> gehen, einen dahinter folgenden Hof, und ganz hinten unsicher Schloligebäudc un¬<lb/> terscheiden kann,</p> </stage><lb/> <stage> Santinelli, allein.</stage><lb/> <p xml:id="ID_190" next="#ID_191"> Zum zwölften Male derselbe Vollmond, und er findet mich sast auf derselben<lb/> Stelle, da er mich das erste Mal in Stockholm gesehn, und da er mir so Präch¬<lb/> tiges versprach! Sie nahm mich auf Wie den Ersehnten, alle Thüren öffneten sich,<lb/> ich wurde ihr Haushofmeister, und — bin eS noch, bin nicht weiter, und bin ärmer<lb/> um die Hoffnungen jener Zeit. Worin habe ich gefehlt? Worin? Ich weiß es<lb/> nicht. Sie hat nur den einen, nur den einzigen Gedanken an mir gesehn, wie ich<lb/> ihr ergeben sein könne ganz und gar, und nur ihr. Umsonst! wir bleiben auf ein<lb/> und derselben Stelle: dasselbe Wohlwollen heute wie gestern, und nicht mehr, kein</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0047]
F ü ufte Scene.
Die Vorigen ohne MonaldcSchi.
Schnüre. Was ist das?
B (sieht alle der S^aise nach an.) lase Ein Abenteurer und noch etwas —
Schnüre. Ein Spießgeselle jenes Santinelli offenbar! Ach, und diese unse¬
lige — mit Respekt sei'S gesagt — Borliebe unserer Majestät für solche Genies
und fahrende Ritter —
Brahe. Ja, ja, er wollte nach dem Schlossel Nach langen Kriegen kommen
immer die Glücksritter.
Schnüre. Ein Spießgeselle Santinellis ganz gewiß, ein neuer Gräuel für
den Adel des Landes.
Brahe. Aber noch etwas Andres — viel begabter als jener unergiebige,
stumme Italiener, viel lebhafter, viel wichtiger, ein unternehmender Mensch!
Splva. Ein Mann! So rasch, so prall, fo sicher!
M (der in Gedanken versunken gewesen ist, auffahrend, zärtlich.) alström Splva!
S (seine Hand lebhaft ergreifend,) ylviiLudolphl
Brahe. Kommt ins Hans, Kinder, es wird kühl.
Schnüre. ES ist morgen Empfang bei Ihrer Majestät, Niemand soll sich
(Alle ab,) erkälten —
Sechste Scene.
Zimmer im Schlosse.
An der Himcrwand sind große Fenster — eS ist dunkel im Zimmer, der Mondschein reicht
hin, daß man einen Corridor mit Säulen, auf dem Schildwachen si» und wieder
gehen, einen dahinter folgenden Hof, und ganz hinten unsicher Schloligebäudc un¬
terscheiden kann,
Santinelli, allein.
Zum zwölften Male derselbe Vollmond, und er findet mich sast auf derselben
Stelle, da er mich das erste Mal in Stockholm gesehn, und da er mir so Präch¬
tiges versprach! Sie nahm mich auf Wie den Ersehnten, alle Thüren öffneten sich,
ich wurde ihr Haushofmeister, und — bin eS noch, bin nicht weiter, und bin ärmer
um die Hoffnungen jener Zeit. Worin habe ich gefehlt? Worin? Ich weiß es
nicht. Sie hat nur den einen, nur den einzigen Gedanken an mir gesehn, wie ich
ihr ergeben sein könne ganz und gar, und nur ihr. Umsonst! wir bleiben auf ein
und derselben Stelle: dasselbe Wohlwollen heute wie gestern, und nicht mehr, kein
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |