Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Hatte, in Erstaunen .versetzt haben. Sie werden besser als irgend wer Ihr ergebener Kamerad... F. Böhmer.// . , -- Sie sind Herr Mozart aus Salzburg, und das sind ihre Kilt- -- Ja, mein Herr. .. , N1*
Hatte, in Erstaunen .versetzt haben. Sie werden besser als irgend wer Ihr ergebener Kamerad... F. Böhmer.// . , — Sie sind Herr Mozart aus Salzburg, und das sind ihre Kilt- — Ja, mein Herr. .. , N1*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0459" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267672"/> <p xml:id="ID_1631" prev="#ID_1630"> Hatte, in Erstaunen .versetzt haben. Sie werden besser als irgend wer<lb/> darüber urtheilen, da Sie,.stets- mit,besonderer Vorliebe Ma) mit dieser<lb/> Kunst beschäftigt..haben. Der Kapellmeister hat in- Salzburg kein über¬<lb/> großes Einkommen; her Unter-Kapellmeister hat noch, weniger, .und wenn<lb/> er Familienvater ist, so kann er kaum von seinem Gehalte...leben. Herr<lb/> Mozart, der- Überbringer dieses Briefs, befindet sich in.dieser Lage; da¬<lb/> her hat er sich entschlossen, mit seinen Kindern zu reisen und das.'In¬<lb/> teresse zu benutzen, das sie unfehlbar .überall, wo, sie, hinkommen,, erregen<lb/> .werden. Empfangen Sie ihn wohlwollend, aus Liebe zu mir, der ich,<lb/> wenn Sie es wollen, stets, trotz ,der Entfernung und Verschiedenheit un¬<lb/> serer Stellungen, sein werde'</p><lb/> <note type="closer"> Ihr ergebener Kamerad...</note><lb/> <note type="byline"> F. Böhmer.//</note><lb/> <p xml:id="ID_1632"> . , — Sie sind Herr Mozart aus Salzburg, und das sind ihre Kilt-<lb/> .der? frug Grimm den. Fremden, nachdem er diesen Brief gelesen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1633"> — Ja, mein Herr. ..</p><lb/> <p xml:id="ID_1634"> ,<lb/> .— Und Sie kommen nach Paris, damit sich diese gingen Künstler<lb/> daselbst hören lassen? Ich fürchte sehr, daß Sie hier nicht den Erfolg<lb/> haben, den Sie hoffen, und den ich Ihnen wünsche. Die Franzosen<lb/> bilden sich ein, große Kenner der Musik zu sein, urtheilen aber oft dar¬<lb/> über, wie Taube. Sie ziehen das Geschrei .ihrer Schauspieler den Ge¬<lb/> langen des .italienischen, Buffon's vor, und wenn man-.ihnen .zu gefallen<lb/> . sucht,, so muß man es mehr durch Geräusch als durch wahrhafte Har¬<lb/> monie. .-Es hat nicht viel gefehlt, so. .hätten sie, Herrn Jousseau.aus<lb/> Genf gesteinigt, weil, er ihnen bewiesen, wie. .schlecht ihr Geschmack sei. Die<lb/> einzige Möglichkeit, in, .Paris Ihr . Glück zu machen, liegt für Sie darin,<lb/> daß Sie durch Kundmachung der so überaus frühzeitigen Anlagen Ihrer<lb/> Kinder die, Neugierde rege machen.. Dieses Mittel wird vielleicht wirk¬<lb/> samer sein,.als der Einfluß eines vollendeten Talents. Wir wollen ei¬<lb/> nen Versuch damit machen. Die Personen vom Hose geben hier, für<lb/> ...Yen übrigen Theil der Gesellschaft den Ton an; ihre Entscheidungen in<lb/> Modesachen werden ohne Prüfung.von Allen angenommen,, die etwas<lb/> - darin setzen, sich nach dem .Geschmack, der an der Tagesordnung ist, zu<lb/> richten. Man muß also sie für sich haben. Ich werde es so einzurich¬<lb/> ten suchen, >daß diejenigen, auf die ich einigen Einfluß habe, Ihnen gün¬<lb/> stig gestimmt sind>, und ich werde meine Freunde zu demselben Zwecke<lb/> - verwenden; vielleicht reussiren wir. Besuchen Sie mich, in einigen Ta¬<lb/> gen wieder......</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> N1*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0459]
Hatte, in Erstaunen .versetzt haben. Sie werden besser als irgend wer
darüber urtheilen, da Sie,.stets- mit,besonderer Vorliebe Ma) mit dieser
Kunst beschäftigt..haben. Der Kapellmeister hat in- Salzburg kein über¬
großes Einkommen; her Unter-Kapellmeister hat noch, weniger, .und wenn
er Familienvater ist, so kann er kaum von seinem Gehalte...leben. Herr
Mozart, der- Überbringer dieses Briefs, befindet sich in.dieser Lage; da¬
her hat er sich entschlossen, mit seinen Kindern zu reisen und das.'In¬
teresse zu benutzen, das sie unfehlbar .überall, wo, sie, hinkommen,, erregen
.werden. Empfangen Sie ihn wohlwollend, aus Liebe zu mir, der ich,
wenn Sie es wollen, stets, trotz ,der Entfernung und Verschiedenheit un¬
serer Stellungen, sein werde'
Ihr ergebener Kamerad...
F. Böhmer.//
. , — Sie sind Herr Mozart aus Salzburg, und das sind ihre Kilt-
.der? frug Grimm den. Fremden, nachdem er diesen Brief gelesen.
— Ja, mein Herr. ..
,
.— Und Sie kommen nach Paris, damit sich diese gingen Künstler
daselbst hören lassen? Ich fürchte sehr, daß Sie hier nicht den Erfolg
haben, den Sie hoffen, und den ich Ihnen wünsche. Die Franzosen
bilden sich ein, große Kenner der Musik zu sein, urtheilen aber oft dar¬
über, wie Taube. Sie ziehen das Geschrei .ihrer Schauspieler den Ge¬
langen des .italienischen, Buffon's vor, und wenn man-.ihnen .zu gefallen
. sucht,, so muß man es mehr durch Geräusch als durch wahrhafte Har¬
monie. .-Es hat nicht viel gefehlt, so. .hätten sie, Herrn Jousseau.aus
Genf gesteinigt, weil, er ihnen bewiesen, wie. .schlecht ihr Geschmack sei. Die
einzige Möglichkeit, in, .Paris Ihr . Glück zu machen, liegt für Sie darin,
daß Sie durch Kundmachung der so überaus frühzeitigen Anlagen Ihrer
Kinder die, Neugierde rege machen.. Dieses Mittel wird vielleicht wirk¬
samer sein,.als der Einfluß eines vollendeten Talents. Wir wollen ei¬
nen Versuch damit machen. Die Personen vom Hose geben hier, für
...Yen übrigen Theil der Gesellschaft den Ton an; ihre Entscheidungen in
Modesachen werden ohne Prüfung.von Allen angenommen,, die etwas
- darin setzen, sich nach dem .Geschmack, der an der Tagesordnung ist, zu
richten. Man muß also sie für sich haben. Ich werde es so einzurich¬
ten suchen, >daß diejenigen, auf die ich einigen Einfluß habe, Ihnen gün¬
stig gestimmt sind>, und ich werde meine Freunde zu demselben Zwecke
- verwenden; vielleicht reussiren wir. Besuchen Sie mich, in einigen Ta¬
gen wieder......
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