Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.(wil! ngch d?!n Haust; Menaldcöchi tritt ihr in den Weg.) Splva Erlaubt, Herr"MonaldeSchi. Ihr habt zu erlauben, Fräulein, ich aber bitte, denn Ihr Splva. Und wenn wir nicht schön sind? MonaldeSchi. Und wenn wir nicht klug sind? Ein thörichter Mann ist viel Splva. Ihr möchtet wohl bedauert sein, daß Ihr einen Degen an der Seite i (telle zurück,) MonaldeSch Vergebung, mein Fräulein, man ist nicht mehrim Wege, wenn man nicht mehr aufhalten will. Splva. Eure Neugier war so kurz wie rasch. -- MonaldeSchi. Mancher Mensch lebte länger, wenn'S der Tod zuließe -- ! (ce erlaubt mein Fräulein, Ihr verliert da etwas mit Eurer eiligen Entfernung, hebt eine Schleife auf.) Splva. Eure Unterhaltung? MonaldeSchi. Auch eine Schleife! a (darnach l-mand,) Splv Ich danke Euch --i (die Schleif- MiicksMcnd.) MonaldeSch Ich würde Euch viel lebhafter dan¬! (Malström ist schon seit einign Zeit im Hin- ken, wenn Ihr mir nicht danken Wolltetlcrgnmdc erschienen, jetzt tritt ce eilig vor und zwischen beide,) (wil! ngch d?!n Haust; Menaldcöchi tritt ihr in den Weg.) Splva Erlaubt, Herr«MonaldeSchi. Ihr habt zu erlauben, Fräulein, ich aber bitte, denn Ihr Splva. Und wenn wir nicht schön sind? MonaldeSchi. Und wenn wir nicht klug sind? Ein thörichter Mann ist viel Splva. Ihr möchtet wohl bedauert sein, daß Ihr einen Degen an der Seite i (telle zurück,) MonaldeSch Vergebung, mein Fräulein, man ist nicht mehrim Wege, wenn man nicht mehr aufhalten will. Splva. Eure Neugier war so kurz wie rasch. — MonaldeSchi. Mancher Mensch lebte länger, wenn'S der Tod zuließe — ! (ce erlaubt mein Fräulein, Ihr verliert da etwas mit Eurer eiligen Entfernung, hebt eine Schleife auf.) Splva. Eure Unterhaltung? MonaldeSchi. Auch eine Schleife! a (darnach l-mand,) Splv Ich danke Euch —i (die Schleif- MiicksMcnd.) MonaldeSch Ich würde Euch viel lebhafter dan¬! (Malström ist schon seit einign Zeit im Hin- ken, wenn Ihr mir nicht danken Wolltetlcrgnmdc erschienen, jetzt tritt ce eilig vor und zwischen beide,) <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0044" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267259"/> <p xml:id="ID_135"><stage> (wil! ngch d?!n Haust; Menaldcöchi tritt ihr in den Weg.) </stage> Splva Erlaubt, Herr«</p><lb/> <p xml:id="ID_136"> MonaldeSchi. Ihr habt zu erlauben, Fräulein, ich aber bitte, denn Ihr<lb/> seid, schön, und ich bin eS nicht. Die Schönheit befiehlt in der ganzen Welt. Was<lb/> beklagen sich die Weiber, daß es nicht Amazonenreichc gebe, und daß der Mann<lb/> die Welt regiere! Wir schwachen Männer! Allen Gcdankcnfvähnen sind wir unter¬<lb/> worfen, die der oder jener Grübler zu Tage bringt: da gehört das Recht der Macht<lb/> bald dem Kaiser, bald der Kirche, bald den LehcnStrcigcrn, bald der Menge, da<lb/> müssen wir uns winden und drehen, studiren und disputiren, warten und wagen<lb/> um das Wörtchen Macht. Das Weib aber, das glückliche Weib! sie pflegt gleich¬<lb/> gültig ihres Wohlseins, ihrer Hautfarbe, ihrer Locken und Fingernagel, sie erscheint<lb/> bloß, und die Macht ist bei ihr, unbestritten, unbefragt — sind sie nicht glücklicher<lb/> als wir, mein Fräulein?</p><lb/> <p xml:id="ID_137"> Splva. Und wenn wir nicht schön sind?</p><lb/> <p xml:id="ID_138"> MonaldeSchi. Und wenn wir nicht klug sind? Ein thörichter Mann ist viel<lb/> unmächtiger, als eine unschöne Frau; die schönen verbünden sich gern mit ihr, und<lb/> sie leitet die Fäden des Schicksals, sie ist wiederum mächtig. Daß sie nicht schön<lb/> sei, läßt sie sich wie eine Ungerechtigkeit des Schicksals Vergüten, denn jede Frau<lb/> hält es für eine Ungerechtigkeit des Schicksals, sür einen Irrthum der Natur, wenn<lb/> sie nicht schön ist, und sie hat Recht, es ist die Bestimmung des Weibes: zu gefal¬<lb/> len. Wenn wir aber nicht besonders klug sind, so kräht kein Hahn darnach, da<lb/> sollen wir arbeiten, da sollen wir uns bescheiden, eS sind der Dinge zu viel, die<lb/> der Mann können soll, man läßt uns unbeachteter Seite, mein nimmt sich kaum<lb/> die Mühe zu bemerken: 's ist ein unbedeutender Mensch!</p><lb/> <p xml:id="ID_139"> Splva. Ihr möchtet wohl bedauert sein, daß Ihr einen Degen an der Seite<lb/> tragt, und einem wehrlosen Mädchen den Weg vertretet?</p><lb/> <p xml:id="ID_140"><stage> i (telle zurück,)</stage> MonaldeSch Vergebung, mein Fräulein, man ist nicht mehr<lb/> im Wege, wenn man nicht mehr aufhalten will.</p><lb/> <p xml:id="ID_141"> Splva. Eure Neugier war so kurz wie rasch. —</p><lb/> <p xml:id="ID_142"> MonaldeSchi. Mancher Mensch lebte länger, wenn'S der Tod zuließe —<lb/><stage> ! (ce</stage> erlaubt mein Fräulein, Ihr verliert da etwas mit Eurer eiligen Entfernung<lb/><stage> ,<lb/> hebt eine Schleife auf.)</stage></p><lb/> <p xml:id="ID_143"> Splva. Eure Unterhaltung?</p><lb/> <p xml:id="ID_144"> MonaldeSchi. Auch eine Schleife!</p><lb/> <p xml:id="ID_145"><stage> a (darnach l-mand,)</stage> Splv Ich danke Euch —</p><lb/> <p xml:id="ID_146"><stage> i (die Schleif- MiicksMcnd.)</stage> MonaldeSch Ich würde Euch viel lebhafter dan¬<lb/><stage> ! (Malström ist schon seit einign Zeit im Hin-</stage> ken, wenn Ihr mir nicht danken Wolltet<lb/><stage> lcrgnmdc erschienen, jetzt tritt ce eilig vor und zwischen beide,)</stage></p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
(wil! ngch d?!n Haust; Menaldcöchi tritt ihr in den Weg.) Splva Erlaubt, Herr«
MonaldeSchi. Ihr habt zu erlauben, Fräulein, ich aber bitte, denn Ihr
seid, schön, und ich bin eS nicht. Die Schönheit befiehlt in der ganzen Welt. Was
beklagen sich die Weiber, daß es nicht Amazonenreichc gebe, und daß der Mann
die Welt regiere! Wir schwachen Männer! Allen Gcdankcnfvähnen sind wir unter¬
worfen, die der oder jener Grübler zu Tage bringt: da gehört das Recht der Macht
bald dem Kaiser, bald der Kirche, bald den LehcnStrcigcrn, bald der Menge, da
müssen wir uns winden und drehen, studiren und disputiren, warten und wagen
um das Wörtchen Macht. Das Weib aber, das glückliche Weib! sie pflegt gleich¬
gültig ihres Wohlseins, ihrer Hautfarbe, ihrer Locken und Fingernagel, sie erscheint
bloß, und die Macht ist bei ihr, unbestritten, unbefragt — sind sie nicht glücklicher
als wir, mein Fräulein?
Splva. Und wenn wir nicht schön sind?
MonaldeSchi. Und wenn wir nicht klug sind? Ein thörichter Mann ist viel
unmächtiger, als eine unschöne Frau; die schönen verbünden sich gern mit ihr, und
sie leitet die Fäden des Schicksals, sie ist wiederum mächtig. Daß sie nicht schön
sei, läßt sie sich wie eine Ungerechtigkeit des Schicksals Vergüten, denn jede Frau
hält es für eine Ungerechtigkeit des Schicksals, sür einen Irrthum der Natur, wenn
sie nicht schön ist, und sie hat Recht, es ist die Bestimmung des Weibes: zu gefal¬
len. Wenn wir aber nicht besonders klug sind, so kräht kein Hahn darnach, da
sollen wir arbeiten, da sollen wir uns bescheiden, eS sind der Dinge zu viel, die
der Mann können soll, man läßt uns unbeachteter Seite, mein nimmt sich kaum
die Mühe zu bemerken: 's ist ein unbedeutender Mensch!
Splva. Ihr möchtet wohl bedauert sein, daß Ihr einen Degen an der Seite
tragt, und einem wehrlosen Mädchen den Weg vertretet?
i (telle zurück,) MonaldeSch Vergebung, mein Fräulein, man ist nicht mehr
im Wege, wenn man nicht mehr aufhalten will.
Splva. Eure Neugier war so kurz wie rasch. —
MonaldeSchi. Mancher Mensch lebte länger, wenn'S der Tod zuließe —
! (ce erlaubt mein Fräulein, Ihr verliert da etwas mit Eurer eiligen Entfernung
,
hebt eine Schleife auf.)
Splva. Eure Unterhaltung?
MonaldeSchi. Auch eine Schleife!
a (darnach l-mand,) Splv Ich danke Euch —
i (die Schleif- MiicksMcnd.) MonaldeSch Ich würde Euch viel lebhafter dan¬
! (Malström ist schon seit einign Zeit im Hin- ken, wenn Ihr mir nicht danken Wolltet
lcrgnmdc erschienen, jetzt tritt ce eilig vor und zwischen beide,)
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |