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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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wähnten Schlosse "und der Herrschaft über das Land Besitz zu'-nehmen.
Ein junger FlaWnder dient ihnen zum Führer; dies ist>aber Niemand'
anders als Treidel, dessen äußere Erscheinung also dargestellt wirdt '.
'

."Ein junger Mann ging zu Fuß vor ihnen (den Rittern) aus dein
Wege" Lange wallende Haare fielen auf seine breiten Schultern; blaue
glänzende Augen standen flammend unter seinen blonden Augenbraune'n >-
reht ein junger Bart kräuselte sich auf seinem Kinne. -- Ein Wo WA
Koller mit. einem Gürtel war seine Kleidung, ^ und-ein Kreüzmesscr WM"
zer zweischneidiger Dolch mit Äuerstänge/den nur'-fteie -Bürget'MM
dursten) in^ lederner Scheide war ^ seine Waffen Es war in seinen gan¬
zen Wesen sichtbar, daß die Gesellschaft) der. er zum Führer diente, ihm
nicht angenehm war. Sicherlich verbarg er etwas Geheimes in^.se',iNM
Busen/ /denn er schielte, zuweilen' Mit besondern: Ausdruck nach den Rit¬
tern. Groß von Gestalt, und außerordentlich stark von Gliedern,< schritt
der Jüngling so rüstig voran) daß die Pferde der Ritter Mühe hatten,
gleichen Schritt zu halten." . . - .-'<-. . .

>Indessen erregt das Wesen dieses Flamänders den .Verdacht der
Ritter,, und da er über, einen..derselben (de Chatillon)..zu spotten scheint,
so.chefieW.derselbe, seinen Knappen., .ihn zu.ergreifen ,und... aufzuhängen.
Omüher,' geräM.der,,AUgliW in-.Wuth: - ,. . - ... , ,

."Einen Uamänder.auffangen," murmelte.er;/wartet ein wenig!^

.Darauf ging er einige Schritte rückwärts/ stellte sich, mit.,dem.
Rücken gegen einen Baum, streift die Aermel. seines Kollers bis an die
Schultern auf, und zog sein blinkendes Kreuzmesser aus der. Scheide.
Pie, runden Muskeln seiner, entblößten Ar'me waren gespannt,, und sein
Wesen Wen. Etwas a'N, wie. eß dem Löwen eigen ist. ' ' > " - . .
'

"Weh' dein, der mir. naht," rief er mit. Kraft, "die Äabem.von
Uändern sollen mich nicht essen, sie .fressen lieber französisch Fleisch!
(A>!MseK vleesell.)" . . . . .

Mchtsbcstoweniger würde der WM.Jüngling wohl der Menge
Haben unWeM "müssen, wenn nicht der. Graf von Valois ,"sich, als
künftiger Utatthalter Flanderns, seines Unterthans angenommen hätte.
Elhatillöns Zorn würde aber dadurch, nicht beschwichtigt,, und als nach
einiger Zeit Valo'is,' seinen Gedanken nachhängend vowüs geritten War
und Breitet so weit ging, seinem Widersacher zu,drohen, s0 befahl der-
silbe' Dem.seiner Reisigen ernstlich den Fla'mand'er niederzustoßW/ ^'

Al Wi, anstatt sich mit seinem Dolche vertheidigen zu wollen, ste^te
denselben ^in die Scheide, und Erwartete fMen Feind mit gebaötm Apöken.


wähnten Schlosse "und der Herrschaft über das Land Besitz zu'-nehmen.
Ein junger FlaWnder dient ihnen zum Führer; dies ist>aber Niemand'
anders als Treidel, dessen äußere Erscheinung also dargestellt wirdt '.
'

.„Ein junger Mann ging zu Fuß vor ihnen (den Rittern) aus dein
Wege» Lange wallende Haare fielen auf seine breiten Schultern; blaue
glänzende Augen standen flammend unter seinen blonden Augenbraune'n >-
reht ein junger Bart kräuselte sich auf seinem Kinne. — Ein Wo WA
Koller mit. einem Gürtel war seine Kleidung, ^ und-ein Kreüzmesscr WM»
zer zweischneidiger Dolch mit Äuerstänge/den nur'-fteie -Bürget'MM
dursten) in^ lederner Scheide war ^ seine Waffen Es war in seinen gan¬
zen Wesen sichtbar, daß die Gesellschaft) der. er zum Führer diente, ihm
nicht angenehm war. Sicherlich verbarg er etwas Geheimes in^.se',iNM
Busen/ /denn er schielte, zuweilen' Mit besondern: Ausdruck nach den Rit¬
tern. Groß von Gestalt, und außerordentlich stark von Gliedern,< schritt
der Jüngling so rüstig voran) daß die Pferde der Ritter Mühe hatten,
gleichen Schritt zu halten." . . - .-'<-. . .

>Indessen erregt das Wesen dieses Flamänders den .Verdacht der
Ritter,, und da er über, einen..derselben (de Chatillon)..zu spotten scheint,
so.chefieW.derselbe, seinen Knappen., .ihn zu.ergreifen ,und... aufzuhängen.
Omüher,' geräM.der,,AUgliW in-.Wuth: - ,. . - ... , ,

."Einen Uamänder.auffangen," murmelte.er;/wartet ein wenig!^

.Darauf ging er einige Schritte rückwärts/ stellte sich, mit.,dem.
Rücken gegen einen Baum, streift die Aermel. seines Kollers bis an die
Schultern auf, und zog sein blinkendes Kreuzmesser aus der. Scheide.
Pie, runden Muskeln seiner, entblößten Ar'me waren gespannt,, und sein
Wesen Wen. Etwas a'N, wie. eß dem Löwen eigen ist. ' ' > " - . .
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"Weh' dein, der mir. naht," rief er mit. Kraft, "die Äabem.von
Uändern sollen mich nicht essen, sie .fressen lieber französisch Fleisch!
(A>!MseK vleesell.)" . . . . .

Mchtsbcstoweniger würde der WM.Jüngling wohl der Menge
Haben unWeM "müssen, wenn nicht der. Graf von Valois ,"sich, als
künftiger Utatthalter Flanderns, seines Unterthans angenommen hätte.
Elhatillöns Zorn würde aber dadurch, nicht beschwichtigt,, und als nach
einiger Zeit Valo'is,' seinen Gedanken nachhängend vowüs geritten War
und Breitet so weit ging, seinem Widersacher zu,drohen, s0 befahl der-
silbe' Dem.seiner Reisigen ernstlich den Fla'mand'er niederzustoßW/ ^'

Al Wi, anstatt sich mit seinem Dolche vertheidigen zu wollen, ste^te
denselben ^in die Scheide, und Erwartete fMen Feind mit gebaötm Apöken.


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[0434] wähnten Schlosse "und der Herrschaft über das Land Besitz zu'-nehmen. Ein junger FlaWnder dient ihnen zum Führer; dies ist>aber Niemand' anders als Treidel, dessen äußere Erscheinung also dargestellt wirdt '. ' .„Ein junger Mann ging zu Fuß vor ihnen (den Rittern) aus dein Wege» Lange wallende Haare fielen auf seine breiten Schultern; blaue glänzende Augen standen flammend unter seinen blonden Augenbraune'n >- reht ein junger Bart kräuselte sich auf seinem Kinne. — Ein Wo WA Koller mit. einem Gürtel war seine Kleidung, ^ und-ein Kreüzmesscr WM» zer zweischneidiger Dolch mit Äuerstänge/den nur'-fteie -Bürget'MM dursten) in^ lederner Scheide war ^ seine Waffen Es war in seinen gan¬ zen Wesen sichtbar, daß die Gesellschaft) der. er zum Führer diente, ihm nicht angenehm war. Sicherlich verbarg er etwas Geheimes in^.se',iNM Busen/ /denn er schielte, zuweilen' Mit besondern: Ausdruck nach den Rit¬ tern. Groß von Gestalt, und außerordentlich stark von Gliedern,< schritt der Jüngling so rüstig voran) daß die Pferde der Ritter Mühe hatten, gleichen Schritt zu halten." . . - .-'<-. . . >Indessen erregt das Wesen dieses Flamänders den .Verdacht der Ritter,, und da er über, einen..derselben (de Chatillon)..zu spotten scheint, so.chefieW.derselbe, seinen Knappen., .ihn zu.ergreifen ,und... aufzuhängen. Omüher,' geräM.der,,AUgliW in-.Wuth: - ,. . - ... , , ."Einen Uamänder.auffangen," murmelte.er;/wartet ein wenig!^ .Darauf ging er einige Schritte rückwärts/ stellte sich, mit.,dem. Rücken gegen einen Baum, streift die Aermel. seines Kollers bis an die Schultern auf, und zog sein blinkendes Kreuzmesser aus der. Scheide. Pie, runden Muskeln seiner, entblößten Ar'me waren gespannt,, und sein Wesen Wen. Etwas a'N, wie. eß dem Löwen eigen ist. ' ' > " - . . ' "Weh' dein, der mir. naht," rief er mit. Kraft, "die Äabem.von Uändern sollen mich nicht essen, sie .fressen lieber französisch Fleisch! (A>!MseK vleesell.)" . . . . . Mchtsbcstoweniger würde der WM.Jüngling wohl der Menge Haben unWeM "müssen, wenn nicht der. Graf von Valois ,"sich, als künftiger Utatthalter Flanderns, seines Unterthans angenommen hätte. Elhatillöns Zorn würde aber dadurch, nicht beschwichtigt,, und als nach einiger Zeit Valo'is,' seinen Gedanken nachhängend vowüs geritten War und Breitet so weit ging, seinem Widersacher zu,drohen, s0 befahl der- silbe' Dem.seiner Reisigen ernstlich den Fla'mand'er niederzustoßW/ ^' Al Wi, anstatt sich mit seinem Dolche vertheidigen zu wollen, ste^te denselben ^in die Scheide, und Erwartete fMen Feind mit gebaötm Apöken.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/434>, abgerufen am 23.07.2024.