Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester. Kein Wunder, wenn in spätern Jahren, Als sich das Glück begann zu dreh'n, Und in der Schlacht der Sarazen, Dem Racheschwert der Christenschaaren Unfähig ward zu widerstehen, Der Flüchtling, schwankend auf dem Meer, Das Mond und Kreuz hinfort wird trennen Mit Augen, worin Zähren brennen, Zum Lande blickt, in dem wohl eh'r - - In Lust und Freude schwand sein Leben/ Und den beneidet, dem ein Grab, Das letzte, was du konntest geben, Dein Schooß in kühler Erde gab. Ach oft fliegt- des Vertriebnen Blick Noch hin zu.dir aus jenen Räumen, Und seufzend- sehnt er' sich zurück. -> ' Des Nachts indeß, in süßen Träumen, Da riecht er deiner Rosen Duft, Da fliegt sein Roß durch deine Thäler, Da sieht et Deine Marmormähler, Erkennt Moschee,' Palast' und Gruft/ '. Und zurück dem,-der wach ihn ruft." O tröste dich^ du Maurensohn, Du bist gerächt; denn es genießen Die Völker, die ins' Meer, dich stießen/ Mag hier auch Milch und Honig fließen, Doch nicht des Sieg'es wahren Lohn/" Ein böser Geist,,,b?drohet jeden. Der seinen Fuß "jetzt in.dies Eden. Nein, nein, du blüh'nde Augenweide,, O, glaube'nicht, daß den ich meide, " Dem deiner Palme Dattel schwillt. Vor Schwärmern, die im Priesterkleide, Als Schwert das Kreuz, der Liebe Bild, Gebräuchen, kniet er'angsterfüllt. So dicht wächst nie dein Laub zusammen, Wenn's sich zum Dach für Pilger flicht, Daß durch dasselbe nicht das Licht, - Der Inquisitionen Flammen, . - ' ''/ Hervor mit lautem Prasseln bricht. ' - ' Sacht murmelnd rieseln deine Wellen" - Kein Wunder, wenn in spätern Jahren, Als sich das Glück begann zu dreh'n, Und in der Schlacht der Sarazen, Dem Racheschwert der Christenschaaren Unfähig ward zu widerstehen, Der Flüchtling, schwankend auf dem Meer, Das Mond und Kreuz hinfort wird trennen Mit Augen, worin Zähren brennen, Zum Lande blickt, in dem wohl eh'r - - In Lust und Freude schwand sein Leben/ Und den beneidet, dem ein Grab, Das letzte, was du konntest geben, Dein Schooß in kühler Erde gab. Ach oft fliegt- des Vertriebnen Blick Noch hin zu.dir aus jenen Räumen, Und seufzend- sehnt er' sich zurück. -> ' Des Nachts indeß, in süßen Träumen, Da riecht er deiner Rosen Duft, Da fliegt sein Roß durch deine Thäler, Da sieht et Deine Marmormähler, Erkennt Moschee,' Palast' und Gruft/ '. Und zurück dem,-der wach ihn ruft." O tröste dich^ du Maurensohn, Du bist gerächt; denn es genießen Die Völker, die ins' Meer, dich stießen/ Mag hier auch Milch und Honig fließen, Doch nicht des Sieg'es wahren Lohn/" Ein böser Geist,,,b?drohet jeden. Der seinen Fuß "jetzt in.dies Eden. Nein, nein, du blüh'nde Augenweide,, O, glaube'nicht, daß den ich meide, " Dem deiner Palme Dattel schwillt. Vor Schwärmern, die im Priesterkleide, Als Schwert das Kreuz, der Liebe Bild, Gebräuchen, kniet er'angsterfüllt. So dicht wächst nie dein Laub zusammen, Wenn's sich zum Dach für Pilger flicht, Daß durch dasselbe nicht das Licht, - Der Inquisitionen Flammen, . - ' ''/ Hervor mit lautem Prasseln bricht. ' - ' Sacht murmelnd rieseln deine Wellen" - <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0355" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267568"/> <lg xml:id="POEMID_9" prev="#POEMID_8" type="poem" next="#POEMID_10"> <l> Kein Wunder, wenn in spätern Jahren,<lb/> Als sich das Glück begann zu dreh'n,<lb/> Und in der Schlacht der Sarazen,<lb/> Dem Racheschwert der Christenschaaren<lb/> Unfähig ward zu widerstehen,<lb/> Der Flüchtling, schwankend auf dem Meer,<lb/> Das Mond und Kreuz hinfort wird trennen<lb/> Mit Augen, worin Zähren brennen,<lb/> Zum Lande blickt, in dem wohl eh'r - -<lb/> In Lust und Freude schwand sein Leben/<lb/> Und den beneidet, dem ein Grab,<lb/> Das letzte, was du konntest geben,<lb/> Dein Schooß in kühler Erde gab.<lb/> Ach oft fliegt- des Vertriebnen Blick<lb/> Noch hin zu.dir aus jenen Räumen,<lb/> Und seufzend- sehnt er' sich zurück. -> '<lb/> Des Nachts indeß, in süßen Träumen,<lb/> Da riecht er deiner Rosen Duft,<lb/> Da fliegt sein Roß durch deine Thäler,<lb/> Da sieht et Deine Marmormähler,<lb/> Erkennt Moschee,' Palast' und Gruft/ '.<lb/> Und zurück dem,-der wach ihn ruft."</l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_10" prev="#POEMID_9" type="poem"> <l> O tröste dich^ du Maurensohn,<lb/> Du bist gerächt; denn es genießen<lb/> Die Völker, die ins' Meer, dich stießen/<lb/> Mag hier auch Milch und Honig fließen,<lb/> Doch nicht des Sieg'es wahren Lohn/"<lb/> Ein böser Geist,,,b?drohet jeden.<lb/> Der seinen Fuß "jetzt in.dies Eden.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg xml:id="POEMID_11" type="poem" next="#POEMID_12"> <l> Nein, nein, du blüh'nde Augenweide,,<lb/> O, glaube'nicht, daß den ich meide, "<lb/> Dem deiner Palme Dattel schwillt.<lb/> Vor Schwärmern, die im Priesterkleide,<lb/> Als Schwert das Kreuz, der Liebe Bild,<lb/> Gebräuchen, kniet er'angsterfüllt.<lb/> So dicht wächst nie dein Laub zusammen,<lb/> Wenn's sich zum Dach für Pilger flicht,<lb/> Daß durch dasselbe nicht das Licht, -<lb/> Der Inquisitionen Flammen, . - ' ''/<lb/> Hervor mit lautem Prasseln bricht. 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Kein Wunder, wenn in spätern Jahren,
Als sich das Glück begann zu dreh'n,
Und in der Schlacht der Sarazen,
Dem Racheschwert der Christenschaaren
Unfähig ward zu widerstehen,
Der Flüchtling, schwankend auf dem Meer,
Das Mond und Kreuz hinfort wird trennen
Mit Augen, worin Zähren brennen,
Zum Lande blickt, in dem wohl eh'r - -
In Lust und Freude schwand sein Leben/
Und den beneidet, dem ein Grab,
Das letzte, was du konntest geben,
Dein Schooß in kühler Erde gab.
Ach oft fliegt- des Vertriebnen Blick
Noch hin zu.dir aus jenen Räumen,
Und seufzend- sehnt er' sich zurück. -> '
Des Nachts indeß, in süßen Träumen,
Da riecht er deiner Rosen Duft,
Da fliegt sein Roß durch deine Thäler,
Da sieht et Deine Marmormähler,
Erkennt Moschee,' Palast' und Gruft/ '.
Und zurück dem,-der wach ihn ruft."
O tröste dich^ du Maurensohn,
Du bist gerächt; denn es genießen
Die Völker, die ins' Meer, dich stießen/
Mag hier auch Milch und Honig fließen,
Doch nicht des Sieg'es wahren Lohn/"
Ein böser Geist,,,b?drohet jeden.
Der seinen Fuß "jetzt in.dies Eden.
Nein, nein, du blüh'nde Augenweide,,
O, glaube'nicht, daß den ich meide, "
Dem deiner Palme Dattel schwillt.
Vor Schwärmern, die im Priesterkleide,
Als Schwert das Kreuz, der Liebe Bild,
Gebräuchen, kniet er'angsterfüllt.
So dicht wächst nie dein Laub zusammen,
Wenn's sich zum Dach für Pilger flicht,
Daß durch dasselbe nicht das Licht, -
Der Inquisitionen Flammen, . - ' ''/
Hervor mit lautem Prasseln bricht. ' - '
Sacht murmelnd rieseln deine Wellen" -
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