Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.'Dis Interessen Deutschlands und Frankreichs. Don Professor Altmeper. Seitdem der Friede wieder in Frankreich befestigt ist, hat sich in Wir glauben, daß der Leser nicht ohne Interesse bei den folgenden ZV*
'Dis Interessen Deutschlands und Frankreichs. Don Professor Altmeper. Seitdem der Friede wieder in Frankreich befestigt ist, hat sich in Wir glauben, daß der Leser nicht ohne Interesse bei den folgenden ZV*
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'Dis Interessen Deutschlands und Frankreichs.
Don
Professor Altmeper.
Seitdem der Friede wieder in Frankreich befestigt ist, hat sich in
diesem Lande, —und in Belgien wird bald das Nämliche geschehen —
eine neue conservativ-politische Schule gebildet, welche sich in .manchem
Betracht den am weitesten vorgeschrittenen socialistischen Lebren anschließt
An der Spitze dieser französischen Conservcttiven stehen , in der Kammer
die Herren Mol«-,.du Faure und de Lamartine, und in der Jour¬
nalistik die Presse und die Phalanx. .Der Redacteur en Chef deS
letztern Blattes, Herr Victor Considerant hat dieser neuen Schule durch
zahlreiche Schriften über Politik und Staatshaushalt die größten Dienste
geleistet. Diese aufgeklärten Conservativen, zu denen in Belgien der
Verfasser des folgenden Aufsatzes gehört, haben die Ueberzeugung ge¬
wonnen, daß der gesellschaftliche Fortschritt, die friedliche und . regelmä¬
ßige Entwicklung der. Gesellschaft, die ernstliche Sorge für das Schicksal
der zahlreichern VollAlasscn. die unabweislichen Bedingungen des gesell¬
schaftlichen Bestandes sind, während die verblendeten und. selbstsüchtigen
Conservativen, die nichts anders als den Status quo im Auge haben,
und als Mittel,, ihn zu befestigen, nichts als Niederdrückung und Ein¬
schüchterung kennen, immer bereit sind, auf dem Wege materieller Ge¬
walt jede neue Idee, jedes FortschrittSstreben, jeden edlen Gedanken zu
bekämpfen.
Wir glauben, daß der Leser nicht ohne Interesse bei den folgenden
Blättern verweilen wird, welche der Versasser, ein treuer Anhang-r je¬
ner politischen Grundsätze, die zwischen den gebildetsten Völkern ein
Band des Verständnisses , stiften werden, uns mitgetheilt hat. Wir müs¬
sen hinzufügen, daß wir persönlich in vielen Einzelnheiten von
den Ansichten desselben abweichen, daß wir aber darum die
Meinung des Herrn Verfassers nicht für minder bedeutend erachten, und
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