Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Dir Concurrc"; d-r belgischen Nachdrucker -I Das famose Buch über den Rhein von Victor Hugo kostet in der pariser Aus¬ -- Aus Berlin. -- - "Die Vortheile unseres neuen Censurcdikts werden allgemein theoretisch bespro¬ Macbeth. Eine Uebersetzung oderviclmehr eine Bearbeitung des Macbeth von Shakspeare Friede seiner Asche. Dr. Gries, der Uebersetzer der italienischen Classiker ist in Hamburg gestor¬ Druck und Verlag deS deutschen VcrlagScomptoirö in Brüssel. Dir Concurrc»; d-r belgischen Nachdrucker -I Das famose Buch über den Rhein von Victor Hugo kostet in der pariser Aus¬ — Aus Berlin. — - "Die Vortheile unseres neuen Censurcdikts werden allgemein theoretisch bespro¬ Macbeth. Eine Uebersetzung oderviclmehr eine Bearbeitung des Macbeth von Shakspeare Friede seiner Asche. Dr. Gries, der Uebersetzer der italienischen Classiker ist in Hamburg gestor¬ Druck und Verlag deS deutschen VcrlagScomptoirö in Brüssel. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0203" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267417"/> </div> <div n="2"> <head> Dir Concurrc»; d-r belgischen Nachdrucker</head><lb/> <p xml:id="ID_913"> -I Das famose Buch über den Rhein von Victor Hugo kostet in der pariser Aus¬<lb/> gabe beide Bände 15 Franken (4 Thaler). Der belgische Nachdrucker Herr Maure<lb/> lieferte wenige Tage darauf eine Taschenausgabe in 2 Bände für 6 Franken. Herr<lb/> Haumnnn lieferte sie noch wohlfeiler, für I Franken. Die Herren Gregoire und<lb/> WoutcrS kündigen eine nicht minder hübsche Ausgabe mit 1 Franken (3 Sgr>) per<lb/> Band an. Das Institut der Bibliophilen liefert den Band mit 7Z Centimes, und<lb/> heute erschien eine allerliebste Ausgabe bei Franken für -60 Centimes (4 Ggr.) für<lb/> alle beiden Bände!!</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> — Aus Berlin. —</head><lb/> <p xml:id="ID_914"> - "Die Vortheile unseres neuen Censurcdikts werden allgemein theoretisch bespro¬<lb/> chen und gepriesen; allein in der Praxis scheint dasselbe noch keine Wirkung geäu¬<lb/> ßert zu haben, da unsere Zeitungen fast nichts geben, was sie nicht auch zuvor hät¬<lb/> ten bringen dürsen. Ja, es ist uns bekannt, dust ewige Versuche, auch nur um<lb/> ein Geringes weiter zu gehen, sogleich die entschiedensten Censur-Anstände gefür^<lb/> den haben. Die Ansichten der seit zwanzig Jahren in demselben Kreise des Er¬<lb/> laubten und Nichterlaubten sich bewegenden Censoren sind zu stereotyp geworden, als<lb/> daß sie nicht die größten Bedenken haben sollten, sich davon zu entfernen!" —<lb/> Was diese Zeilen um so bedeutungsvoller macht, ist: daß sie in der Auzsbur-<lb/> zer allgemeinen Zeitung zu lesen sind!!</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Macbeth.</head><lb/> <p xml:id="ID_915"> Eine Uebersetzung oderviclmehr eine Bearbeitung des Macbeth von Shakspeare<lb/> welche dem Theater frein?ais angeboten wurde, ist von der Direktion zurückgewie¬<lb/> sen worden. Das Theater frcmoais bleibt immer eingedenk, daß der alte Voltaire<lb/> in Marmor gehauen in feiner Vorhalle sitzt, und eben dieser Voltaire, den sha?-<lb/> speare, den er bestohlen, einen besoffener Wilden nannte.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Friede seiner Asche.</head><lb/> <p xml:id="ID_916"> Dr. Gries, der Uebersetzer der italienischen Classiker ist in Hamburg gestor¬<lb/> ben. Man sagt, der Verdruß über die Unzahl der Concurrenten, die seine Verse<lb/> geplündert, und um den halben Preis als eigenes Fabrikat verkauften, habe dem<lb/> alten Manne seine letzten Tage sehr verbittert.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Druck und Verlag deS deutschen VcrlagScomptoirö in Brüssel.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0203]
Dir Concurrc»; d-r belgischen Nachdrucker
-I Das famose Buch über den Rhein von Victor Hugo kostet in der pariser Aus¬
gabe beide Bände 15 Franken (4 Thaler). Der belgische Nachdrucker Herr Maure
lieferte wenige Tage darauf eine Taschenausgabe in 2 Bände für 6 Franken. Herr
Haumnnn lieferte sie noch wohlfeiler, für I Franken. Die Herren Gregoire und
WoutcrS kündigen eine nicht minder hübsche Ausgabe mit 1 Franken (3 Sgr>) per
Band an. Das Institut der Bibliophilen liefert den Band mit 7Z Centimes, und
heute erschien eine allerliebste Ausgabe bei Franken für -60 Centimes (4 Ggr.) für
alle beiden Bände!!
— Aus Berlin. —
- "Die Vortheile unseres neuen Censurcdikts werden allgemein theoretisch bespro¬
chen und gepriesen; allein in der Praxis scheint dasselbe noch keine Wirkung geäu¬
ßert zu haben, da unsere Zeitungen fast nichts geben, was sie nicht auch zuvor hät¬
ten bringen dürsen. Ja, es ist uns bekannt, dust ewige Versuche, auch nur um
ein Geringes weiter zu gehen, sogleich die entschiedensten Censur-Anstände gefür^
den haben. Die Ansichten der seit zwanzig Jahren in demselben Kreise des Er¬
laubten und Nichterlaubten sich bewegenden Censoren sind zu stereotyp geworden, als
daß sie nicht die größten Bedenken haben sollten, sich davon zu entfernen!" —
Was diese Zeilen um so bedeutungsvoller macht, ist: daß sie in der Auzsbur-
zer allgemeinen Zeitung zu lesen sind!!
Macbeth.
Eine Uebersetzung oderviclmehr eine Bearbeitung des Macbeth von Shakspeare
welche dem Theater frein?ais angeboten wurde, ist von der Direktion zurückgewie¬
sen worden. Das Theater frcmoais bleibt immer eingedenk, daß der alte Voltaire
in Marmor gehauen in feiner Vorhalle sitzt, und eben dieser Voltaire, den sha?-
speare, den er bestohlen, einen besoffener Wilden nannte.
Friede seiner Asche.
Dr. Gries, der Uebersetzer der italienischen Classiker ist in Hamburg gestor¬
ben. Man sagt, der Verdruß über die Unzahl der Concurrenten, die seine Verse
geplündert, und um den halben Preis als eigenes Fabrikat verkauften, habe dem
alten Manne seine letzten Tage sehr verbittert.
Druck und Verlag deS deutschen VcrlagScomptoirö in Brüssel.
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