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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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schritte, , daß sie bald- die ehemalige gänzlich verdrängte, und- daß 1306
169 mit Coal-geheizte Hochöfen schon 250,000 Tonnen Gußeisen lie¬
ferten, welche Masse 1820 auf 400,000, 1830 auf 700,000, 4L35
auf 850,000 Tonnen gebracht, wurde z jetzt, liefern, wie. man- anzuneh¬
men^ berechtigt - ist, - ungefähr 500 Hochöfen nahe, an,,,eine MWorr
Tonnen. . - - - - > ^ /

In, .Belgien sind wir so , rasch nicht Por'wärts geschritten, denn erst
im,Jahre 1824 führte Herr Coqucril und unmittelbar nach ihm. die
Herren Hannonet-Gendarme, Huart, Priart und Waroeaue hier zum
erstenmale auf dem europäischen Festlande die Eisenbearbeitung vermit¬
telst Coal ein. Als die Revolution ausbrach, dauerten die Unternehmun¬
gen fort; acht durch mineralische Kohlen geheizte Hochöfen waren schon
in voller, Arbeit, zwei andere noch im Bau begriffen. Die politischen
Wirren widersetzten sich einige Zeitlang jedem weüern Fortschritte; als
eben einmal der Status-quo, festgestellt war,, erwachte der Unterneh¬
mungsgeist von-neuem,, und da die,, Unternehmer -in der Vereinigung
vieler Einzelkräfte sowohl Aufmunterung als die nöthige, Unterstützung
und Hülfsmittel gefunden, so vermehrte sich die Zahl der Hochöfen mit
außerordentlicher Schnelligkeit. Der Erfolg davon.ist, daß Belgien jetzt
auf seinem Gebiete 42 Hochöfen Mit Coal (nämlich 14 in der- Provinz
Lüttich,'28 im Hennegau)- zählt, von denen/die meisten nach größtem
Maaßstabe und in Maden Verhältnissen.eingerichtet sind, daß Fe die
britischen Hochöfen von mittlerer, Größe übertreffen.

, Belgien zählt überdies ungefähr 8V Hochöfen mit, Holzhcizung,-<9
im Hennegau, H in- der Proyinz--Lüttich, 2? im belgischgebliebenen Theil
Luxemburgs und 42 in der Provinz Namür), welche Zahl seit 20, Jahren
keine, merkliche Veränderung erlitten hat, da sich alle fortschreitenden, Be-
strebungen der Industrie in diesem Fache auf die Anlegung von -neuen
Hochöfen mit CoaHeizung geworfen haben. - , - ,

> Wären nun alle diese Eisenwerkstätten in beständiger Thätigkeit, so
würde , sich die Masse, des-in, Belgien erzeugten Gußeisens auf -beinahe
200,000 Tonnen belaufen, da jeder mit Coal geheizte Hochofen im
Durchschnitt 3 Tonnen täglich oder, 3285 jährlich liefert und- das Er¬
gebniß ,der mit Holz-geheizten Oefen im Durchschnitt berechnet täglich
1600 Kilogramme oder 650 Tonnen jährlich-beträgt. Hierauf deutete
unsere Behauptung, daß -in Verhältniß auf,Bevölkerung und Oberfläche
des Areals Belgien England um nichts Zu beneiden habe. Es sind,
aber bei- Weitem nicht alle diese Hochöfen im Gange; 60^ das heißt


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schritte, , daß sie bald- die ehemalige gänzlich verdrängte, und- daß 1306
169 mit Coal-geheizte Hochöfen schon 250,000 Tonnen Gußeisen lie¬
ferten, welche Masse 1820 auf 400,000, 1830 auf 700,000, 4L35
auf 850,000 Tonnen gebracht, wurde z jetzt, liefern, wie. man- anzuneh¬
men^ berechtigt - ist, - ungefähr 500 Hochöfen nahe, an,,,eine MWorr
Tonnen. . - - - - > ^ /

In, .Belgien sind wir so , rasch nicht Por'wärts geschritten, denn erst
im,Jahre 1824 führte Herr Coqucril und unmittelbar nach ihm. die
Herren Hannonet-Gendarme, Huart, Priart und Waroeaue hier zum
erstenmale auf dem europäischen Festlande die Eisenbearbeitung vermit¬
telst Coal ein. Als die Revolution ausbrach, dauerten die Unternehmun¬
gen fort; acht durch mineralische Kohlen geheizte Hochöfen waren schon
in voller, Arbeit, zwei andere noch im Bau begriffen. Die politischen
Wirren widersetzten sich einige Zeitlang jedem weüern Fortschritte; als
eben einmal der Status-quo, festgestellt war,, erwachte der Unterneh¬
mungsgeist von-neuem,, und da die,, Unternehmer -in der Vereinigung
vieler Einzelkräfte sowohl Aufmunterung als die nöthige, Unterstützung
und Hülfsmittel gefunden, so vermehrte sich die Zahl der Hochöfen mit
außerordentlicher Schnelligkeit. Der Erfolg davon.ist, daß Belgien jetzt
auf seinem Gebiete 42 Hochöfen Mit Coal (nämlich 14 in der- Provinz
Lüttich,'28 im Hennegau)- zählt, von denen/die meisten nach größtem
Maaßstabe und in Maden Verhältnissen.eingerichtet sind, daß Fe die
britischen Hochöfen von mittlerer, Größe übertreffen.

, Belgien zählt überdies ungefähr 8V Hochöfen mit, Holzhcizung,-<9
im Hennegau, H in- der Proyinz--Lüttich, 2? im belgischgebliebenen Theil
Luxemburgs und 42 in der Provinz Namür), welche Zahl seit 20, Jahren
keine, merkliche Veränderung erlitten hat, da sich alle fortschreitenden, Be-
strebungen der Industrie in diesem Fache auf die Anlegung von -neuen
Hochöfen mit CoaHeizung geworfen haben. - , - ,

> Wären nun alle diese Eisenwerkstätten in beständiger Thätigkeit, so
würde , sich die Masse, des-in, Belgien erzeugten Gußeisens auf -beinahe
200,000 Tonnen belaufen, da jeder mit Coal geheizte Hochofen im
Durchschnitt 3 Tonnen täglich oder, 3285 jährlich liefert und- das Er¬
gebniß ,der mit Holz-geheizten Oefen im Durchschnitt berechnet täglich
1600 Kilogramme oder 650 Tonnen jährlich-beträgt. Hierauf deutete
unsere Behauptung, daß -in Verhältniß auf,Bevölkerung und Oberfläche
des Areals Belgien England um nichts Zu beneiden habe. Es sind,
aber bei- Weitem nicht alle diese Hochöfen im Gange; 60^ das heißt


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/167>, abgerufen am 22.12.2024.