Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester.schreibt Owerbek, Numorh, Karhens, Hemser, Woß. Hätte Herr Mercey nur zwei oder drei Kapitel in dem von ihm Rumohr bekämpfte zuerst die Manier, die jungen Maler nach Deutschland gebührt der Ruhm, die monumentale Malerei wie¬ Die christliche Kunst in ihrer ursprünglichen Reinheit wurde schreibt Owerbek, Numorh, Karhens, Hemser, Woß. Hätte Herr Mercey nur zwei oder drei Kapitel in dem von ihm Rumohr bekämpfte zuerst die Manier, die jungen Maler nach Deutschland gebührt der Ruhm, die monumentale Malerei wie¬ Die christliche Kunst in ihrer ursprünglichen Reinheit wurde <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0096" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/266713"/> <p xml:id="ID_221" prev="#ID_220"> schreibt Owerbek, Numorh, Karhens, Hemser, Woß.<lb/> Zum Akadcmiedirektor in München hat er eigenmächtig Herrn<lb/> Schlotthauez ernannt, worüber dieser Herr, .wenn er überhaupt<lb/> enstirt, sehr verwundert sein dürfte.</p><lb/> <p xml:id="ID_222"> Hätte Herr Mercey nur zwei oder drei Kapitel in dem von ihm<lb/> angeführten Werke des Grafen RaczynSki gelesen, so müßte er se¬<lb/> he», wie Alles, was er über die moderne deutsche Malerei vorbringt,<lb/> nur in seiner Einbildung wirklich ist, und daß man in München<lb/> eben so wenig an eine Wiederbelebung der byzantinischen Malerei<lb/> denkt, als man ägyptische Pyramiden bauen oder Mumien ma¬<lb/> chen will.</p><lb/> <p xml:id="ID_223"> Rumohr bekämpfte zuerst die Manier, die jungen Maler nach<lb/> der Antike zeichnen zu lassen und so jede Idee von Styl im Keime<lb/> zu verfälschen; denn die Skulptur ist wesentlich von der Malerer<lb/> verschieden und diesen Unterschied bezeichnet vorzüglich der Styl, der<lb/> zugleich aus dem Stoff und dem Gedanken hervorgeht.</p><lb/> <p xml:id="ID_224"> Deutschland gebührt der Ruhm, die monumentale Malerei wie¬<lb/> der zu Ehren gebracht zu haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_225"> Die christliche Kunst in ihrer ursprünglichen Reinheit wurde<lb/> nur und zuerst in Deutschland und Italien studirt. Die Kritik kam<lb/> dazu und die Geschichte der Kunst, eine ganz neue Wissenschaft,<lb/> machte seitdem ungeheuere Fortschritte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0096]
schreibt Owerbek, Numorh, Karhens, Hemser, Woß.
Zum Akadcmiedirektor in München hat er eigenmächtig Herrn
Schlotthauez ernannt, worüber dieser Herr, .wenn er überhaupt
enstirt, sehr verwundert sein dürfte.
Hätte Herr Mercey nur zwei oder drei Kapitel in dem von ihm
angeführten Werke des Grafen RaczynSki gelesen, so müßte er se¬
he», wie Alles, was er über die moderne deutsche Malerei vorbringt,
nur in seiner Einbildung wirklich ist, und daß man in München
eben so wenig an eine Wiederbelebung der byzantinischen Malerei
denkt, als man ägyptische Pyramiden bauen oder Mumien ma¬
chen will.
Rumohr bekämpfte zuerst die Manier, die jungen Maler nach
der Antike zeichnen zu lassen und so jede Idee von Styl im Keime
zu verfälschen; denn die Skulptur ist wesentlich von der Malerer
verschieden und diesen Unterschied bezeichnet vorzüglich der Styl, der
zugleich aus dem Stoff und dem Gedanken hervorgeht.
Deutschland gebührt der Ruhm, die monumentale Malerei wie¬
der zu Ehren gebracht zu haben.
Die christliche Kunst in ihrer ursprünglichen Reinheit wurde
nur und zuerst in Deutschland und Italien studirt. Die Kritik kam
dazu und die Geschichte der Kunst, eine ganz neue Wissenschaft,
machte seitdem ungeheuere Fortschritte.
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