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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester.

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Die Industrie und das Jahrhundert.
Skizzen, Andeutungen, Wünsche.



Werth der Arbeit in der heutigen Gesellschaft. -- Trauriger Zustand der In¬
dustrie im Alterthume. -- Sociale Ursachen dieses Zustandes. -- Walzen-
industric. -- Die Civilisation der Menschheit und ihre Zukunft. -- Das
Mittelalter, seine Jndustrielage und deren Ursachen. -- Zunft und Ge-
tvcrke. -- Wissenschaft und Lebenspraris. -- Die neuere und neueste Zeit.
-- Gemcrbcfreiheit und ihre Nachtheile, nebst Vorschlag eines Heilmittels.
-- Maschinen und ihre Bordseite. -- Eine Ursache mancher industriellen
Verlegenheiten. -- Erfindungen und ihre Wichtigkeit für die Völker. --
Verhältniß der Patente zu den Erfindungen. -- Wünsche für Abstellung
hierin herrschender Uebelstände. -- Einführungsparcntc.

Is'ir leben mitten unter den Annehmlichkeiten der Bildung
wie der Fisch im Wasser, ohne es gewahr zu werden, und als wäre
dies immer so gewesen und müßte immer so sein. -- Man denkt
nicht genug daran, daß Alles, was unser Dasein so behaglich macht,
nur in den kurzen Friedenstagen entstanden ist, die zwischen blutigen
Schlachten uns ein Aufathmen erlaubten. Man scheint ganz aus
dem Auge zu verlieren, daß ein neuer dreißigjähriger Krieg hinrei¬
chen würde, um diese Pyramide von Kenntnissen, aus die wir so
stolz sind, umzustürzen.

Jeder Reichthum ist das Product irgend einer Arbeit. Es
muß also, dieser Annahme zufolge, die erste Sorge einer guten Re¬
gierung dahin gehen, die Arbeit zu Ehren zu bringen, sie durch


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Die Industrie und das Jahrhundert.
Skizzen, Andeutungen, Wünsche.



Werth der Arbeit in der heutigen Gesellschaft. — Trauriger Zustand der In¬
dustrie im Alterthume. — Sociale Ursachen dieses Zustandes. — Walzen-
industric. — Die Civilisation der Menschheit und ihre Zukunft. — Das
Mittelalter, seine Jndustrielage und deren Ursachen. — Zunft und Ge-
tvcrke. — Wissenschaft und Lebenspraris. — Die neuere und neueste Zeit.
— Gemcrbcfreiheit und ihre Nachtheile, nebst Vorschlag eines Heilmittels.
— Maschinen und ihre Bordseite. — Eine Ursache mancher industriellen
Verlegenheiten. — Erfindungen und ihre Wichtigkeit für die Völker. —
Verhältniß der Patente zu den Erfindungen. — Wünsche für Abstellung
hierin herrschender Uebelstände. — Einführungsparcntc.

Is'ir leben mitten unter den Annehmlichkeiten der Bildung
wie der Fisch im Wasser, ohne es gewahr zu werden, und als wäre
dies immer so gewesen und müßte immer so sein. — Man denkt
nicht genug daran, daß Alles, was unser Dasein so behaglich macht,
nur in den kurzen Friedenstagen entstanden ist, die zwischen blutigen
Schlachten uns ein Aufathmen erlaubten. Man scheint ganz aus
dem Auge zu verlieren, daß ein neuer dreißigjähriger Krieg hinrei¬
chen würde, um diese Pyramide von Kenntnissen, aus die wir so
stolz sind, umzustürzen.

Jeder Reichthum ist das Product irgend einer Arbeit. Es
muß also, dieser Annahme zufolge, die erste Sorge einer guten Re¬
gierung dahin gehen, die Arbeit zu Ehren zu bringen, sie durch


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[0305] Die Industrie und das Jahrhundert. Skizzen, Andeutungen, Wünsche. Werth der Arbeit in der heutigen Gesellschaft. — Trauriger Zustand der In¬ dustrie im Alterthume. — Sociale Ursachen dieses Zustandes. — Walzen- industric. — Die Civilisation der Menschheit und ihre Zukunft. — Das Mittelalter, seine Jndustrielage und deren Ursachen. — Zunft und Ge- tvcrke. — Wissenschaft und Lebenspraris. — Die neuere und neueste Zeit. — Gemcrbcfreiheit und ihre Nachtheile, nebst Vorschlag eines Heilmittels. — Maschinen und ihre Bordseite. — Eine Ursache mancher industriellen Verlegenheiten. — Erfindungen und ihre Wichtigkeit für die Völker. — Verhältniß der Patente zu den Erfindungen. — Wünsche für Abstellung hierin herrschender Uebelstände. — Einführungsparcntc. Is'ir leben mitten unter den Annehmlichkeiten der Bildung wie der Fisch im Wasser, ohne es gewahr zu werden, und als wäre dies immer so gewesen und müßte immer so sein. — Man denkt nicht genug daran, daß Alles, was unser Dasein so behaglich macht, nur in den kurzen Friedenstagen entstanden ist, die zwischen blutigen Schlachten uns ein Aufathmen erlaubten. Man scheint ganz aus dem Auge zu verlieren, daß ein neuer dreißigjähriger Krieg hinrei¬ chen würde, um diese Pyramide von Kenntnissen, aus die wir so stolz sind, umzustürzen. Jeder Reichthum ist das Product irgend einer Arbeit. Es muß also, dieser Annahme zufolge, die erste Sorge einer guten Re¬ gierung dahin gehen, die Arbeit zu Ehren zu bringen, sie durch 20

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_266616/305>, abgerufen am 23.07.2024.