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Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.

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Veraltet ist ja dieser Bund, nun sinne
Auf andre Wendung mit verschlagner Kunst! --
O Magnus, du vermagst es nicht! Sieh her,
Den Kaiser schützt ein Zauber und die Kette
Drückt keine Spuren in den freien Arm!
Ergib dich; Sachse! Sich, der Abend kommt,
Da schweigen alle Stürme. Wolle drum
Der Zeit gehorchen, gieb dich drein! Es reicht
An unser Leben deine Rache nicht!
Ihr dünkt euch groß, selbstnützlich euer Mühn,
Seid nur die Hunde, die der Jäger hetzt,
Ihr seid die Schäfte, die der Kämpfer wirft,
Seid das Gespann, womit die Ehrbegier
Vorüber an der Ehre Denkmahl eilt!

(Zu Gebhard dem Legaten, und den Geistlichen umher.)
Du warst zu frühe Sieger! Dämpfe noch
Das Lächeln des Triumphs um deinen Mund!
Noch eine kurze Kunst! Nicht Fluch, noch Wort,
Auch nicht Vergiftung in des Sohnes Blut,
Und keinen Brennstoff in das Haus des Volks,
Auch keine fromme Zunge, nicht die Klage,
Der Schrei des Mitleids, den ein Bettler heuchelt,
Von diesen nichts! Legat, sag' deinem Herrn,
Daß er dich abruft, denn er braucht anjetzt
Nur einen Mann und einen Arm, der mich
Aus dem Besitzthum reißt. Nehmt eure Stellen,
Das Reich ist da, glaubt ihr, der Kaiser fehle?
Rothard.
Das Reich ist hier, und war's, eh' du den Spott
Verschollner Laute an die Pfeiler warfst!
Kaiser.
Steig' nieder, Heinrich, steig' herab, ich will
Der Macht Kleinod' an ihre Stelle legen!
Steig' ab, steig von der Bühne deiner Schande,
Erhöhe dich auf ebnem Land des Rechts!
Welf.
Sparet der Reden, Herr , bedenkt, es ist
So Frist als Raum für eure Thaten enge!
Veraltet ist ja dieser Bund, nun sinne
Auf andre Wendung mit verschlagner Kunst! —
O Magnus, du vermagst es nicht! Sieh her,
Den Kaiser schützt ein Zauber und die Kette
Drückt keine Spuren in den freien Arm!
Ergib dich; Sachse! Sich, der Abend kommt,
Da schweigen alle Stürme. Wolle drum
Der Zeit gehorchen, gieb dich drein! Es reicht
An unser Leben deine Rache nicht!
Ihr dünkt euch groß, selbstnützlich euer Mühn,
Seid nur die Hunde, die der Jäger hetzt,
Ihr seid die Schäfte, die der Kämpfer wirft,
Seid das Gespann, womit die Ehrbegier
Vorüber an der Ehre Denkmahl eilt!

(Zu Gebhard dem Legaten, und den Geistlichen umher.)
Du warst zu frühe Sieger! Dämpfe noch
Das Lächeln des Triumphs um deinen Mund!
Noch eine kurze Kunst! Nicht Fluch, noch Wort,
Auch nicht Vergiftung in des Sohnes Blut,
Und keinen Brennstoff in das Haus des Volks,
Auch keine fromme Zunge, nicht die Klage,
Der Schrei des Mitleids, den ein Bettler heuchelt,
Von diesen nichts! Legat, sag' deinem Herrn,
Daß er dich abruft, denn er braucht anjetzt
Nur einen Mann und einen Arm, der mich
Aus dem Besitzthum reißt. Nehmt eure Stellen,
Das Reich ist da, glaubt ihr, der Kaiser fehle?
Rothard.
Das Reich ist hier, und war's, eh' du den Spott
Verschollner Laute an die Pfeiler warfst!
Kaiser.
Steig' nieder, Heinrich, steig' herab, ich will
Der Macht Kleinod' an ihre Stelle legen!
Steig' ab, steig von der Bühne deiner Schande,
Erhöhe dich auf ebnem Land des Rechts!
Welf.
Sparet der Reden, Herr , bedenkt, es ist
So Frist als Raum für eure Thaten enge!
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[177/0185] Veraltet ist ja dieser Bund, nun sinne Auf andre Wendung mit verschlagner Kunst! — O Magnus, du vermagst es nicht! Sieh her, Den Kaiser schützt ein Zauber und die Kette Drückt keine Spuren in den freien Arm! Ergib dich; Sachse! Sich, der Abend kommt, Da schweigen alle Stürme. Wolle drum Der Zeit gehorchen, gieb dich drein! Es reicht An unser Leben deine Rache nicht! Ihr dünkt euch groß, selbstnützlich euer Mühn, Seid nur die Hunde, die der Jäger hetzt, Ihr seid die Schäfte, die der Kämpfer wirft, Seid das Gespann, womit die Ehrbegier Vorüber an der Ehre Denkmahl eilt! (Zu Gebhard dem Legaten, und den Geistlichen umher.) Du warst zu frühe Sieger! Dämpfe noch Das Lächeln des Triumphs um deinen Mund! Noch eine kurze Kunst! Nicht Fluch, noch Wort, Auch nicht Vergiftung in des Sohnes Blut, Und keinen Brennstoff in das Haus des Volks, Auch keine fromme Zunge, nicht die Klage, Der Schrei des Mitleids, den ein Bettler heuchelt, Von diesen nichts! Legat, sag' deinem Herrn, Daß er dich abruft, denn er braucht anjetzt Nur einen Mann und einen Arm, der mich Aus dem Besitzthum reißt. Nehmt eure Stellen, Das Reich ist da, glaubt ihr, der Kaiser fehle? Rothard. Das Reich ist hier, und war's, eh' du den Spott Verschollner Laute an die Pfeiler warfst! Kaiser. Steig' nieder, Heinrich, steig' herab, ich will Der Macht Kleinod' an ihre Stelle legen! Steig' ab, steig von der Bühne deiner Schande, Erhöhe dich auf ebnem Land des Rechts! Welf. Sparet der Reden, Herr , bedenkt, es ist So Frist als Raum für eure Thaten enge!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_179382_282158/185>, abgerufen am 23.11.2024.