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Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.

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zeichnen. Wenn also die Industrie zu gleicher Zeit mit dem Handel die
Ausdehnung des Marktes wünscht, so thut sie dies, um sich ausschließlicher
der Verfertigung von Gegenständen widmen zu können, wozu unser Boden
die Urstoffe liefert, um die Fabrikation einzelner Artikel ausdehnen und wohl¬
feiler liefern zu können, endlich, um den Verkehr zu beleben, und bequemer
und wohlfeiler leben zu können.

"Gewiß, Herr Minister, Ihre Bemühungen werden für die Wohlfahrt
des Landes nicht verloren gehen, bis dahin aber kann die Regierung die
Lage der Industrie im Allgemeinen verbessern, und auf den äußern Verkehr
direct einwirken.

"Belgien versteht zu arbeiten, die Industrieausstellung liefert unwider-
legliche Beweise. Helfen Sie ihm, daß es wohlfeil arbeiten könne, und es
wird an Reichthum und Bevölkerung zunehmen.

"Wir wissen die Acte der königlichen Regierung zu gut zu würdigen,
um nicht anzuerkennen, daß die Oeffnung neuer Straßen, die Herabsetzung
der Fahrgebühren auf den Canälen und die riesenhafte Schöpfung der
Eisenbahn dazu beitragen, nach und nach die Bedingungen der belgischen
Production zu verbessern. Sie erwartet mehr, sie verlangt Ersparnisse im
Transport, welche das Ministerium und die Kammern ihr bewilligen können.

"Bei Ihnen, Herr Minister, ist es überflüssig, darauf zu dringen,
das Ihrige zur weiteren Ausdehnung der Communicationswege beizutragen.
Ihr Einfluß auf die Provinzialbehörden gibt uns die Zuversicht, daß Sie
jede Gelegenheit benutzen werden, um dieselben zu bewegen, einen Theil der
Provinzialeinkünfte zur Vermehrung der Chausseen und Canäle zu benutzen.
Ihre über jedes Localinteresse erhabene Stellung erlaubt Ihnen, jedes
Gesuch um desfallsigen Beistand zu würdigen, und das Staatsbudget zur
Aufhülfe derjenigen Provinzen zu benutzen, die bis jetzt am wenigsten bezogen
haben. Diese Stellung gibt Ihnen auch die Kraft, die Verirrungen des
Municipalgeistes zu hintertreiben, und zu hindern, daß die Octrois nicht zu
kleinen Douanenlinien werden, und der Entwickelung der Productivkraft
im Wege stehen.

"Die Regierung wird ohne Zweifel die Mittel finden, um die am
17. Juli ergriffene Maasregel zur Herabsetzung der Schleußen- und Navi-
gationsgebühren ausdehnen zu können. Sie wird den Tarif für den Trans¬
port der Güter auf den Eisenbahnen heruntersetzen.

"Es ist ihr nicht entgangen, daß die belgischen Kohlenwerke schon
suchen in Holland die Concurrenz mit den englischen und ruhrischen aus¬
zuhalten. Geringerer Frachtzoll wird uns einen Markt schaffen, den wir
früher allein besaßen.

zeichnen. Wenn also die Industrie zu gleicher Zeit mit dem Handel die
Ausdehnung des Marktes wünscht, so thut sie dies, um sich ausschließlicher
der Verfertigung von Gegenständen widmen zu können, wozu unser Boden
die Urstoffe liefert, um die Fabrikation einzelner Artikel ausdehnen und wohl¬
feiler liefern zu können, endlich, um den Verkehr zu beleben, und bequemer
und wohlfeiler leben zu können.

„Gewiß, Herr Minister, Ihre Bemühungen werden für die Wohlfahrt
des Landes nicht verloren gehen, bis dahin aber kann die Regierung die
Lage der Industrie im Allgemeinen verbessern, und auf den äußern Verkehr
direct einwirken.

„Belgien versteht zu arbeiten, die Industrieausstellung liefert unwider-
legliche Beweise. Helfen Sie ihm, daß es wohlfeil arbeiten könne, und es
wird an Reichthum und Bevölkerung zunehmen.

„Wir wissen die Acte der königlichen Regierung zu gut zu würdigen,
um nicht anzuerkennen, daß die Oeffnung neuer Straßen, die Herabsetzung
der Fahrgebühren auf den Canälen und die riesenhafte Schöpfung der
Eisenbahn dazu beitragen, nach und nach die Bedingungen der belgischen
Production zu verbessern. Sie erwartet mehr, sie verlangt Ersparnisse im
Transport, welche das Ministerium und die Kammern ihr bewilligen können.

„Bei Ihnen, Herr Minister, ist es überflüssig, darauf zu dringen,
das Ihrige zur weiteren Ausdehnung der Communicationswege beizutragen.
Ihr Einfluß auf die Provinzialbehörden gibt uns die Zuversicht, daß Sie
jede Gelegenheit benutzen werden, um dieselben zu bewegen, einen Theil der
Provinzialeinkünfte zur Vermehrung der Chausseen und Canäle zu benutzen.
Ihre über jedes Localinteresse erhabene Stellung erlaubt Ihnen, jedes
Gesuch um desfallsigen Beistand zu würdigen, und das Staatsbudget zur
Aufhülfe derjenigen Provinzen zu benutzen, die bis jetzt am wenigsten bezogen
haben. Diese Stellung gibt Ihnen auch die Kraft, die Verirrungen des
Municipalgeistes zu hintertreiben, und zu hindern, daß die Octrois nicht zu
kleinen Douanenlinien werden, und der Entwickelung der Productivkraft
im Wege stehen.

„Die Regierung wird ohne Zweifel die Mittel finden, um die am
17. Juli ergriffene Maasregel zur Herabsetzung der Schleußen- und Navi-
gationsgebühren ausdehnen zu können. Sie wird den Tarif für den Trans¬
port der Güter auf den Eisenbahnen heruntersetzen.

„Es ist ihr nicht entgangen, daß die belgischen Kohlenwerke schon
suchen in Holland die Concurrenz mit den englischen und ruhrischen aus¬
zuhalten. Geringerer Frachtzoll wird uns einen Markt schaffen, den wir
früher allein besaßen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_179382_282158/164>, abgerufen am 22.11.2024.