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Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

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Weil er den Ort zu starck und wol bemannet fundte/
Dargegen jhm der Weg nach Mönchen offen stundte/
Wie er dann alsobald sich auch dahin erhob/
und lag der schönen Stadt (f) in wenig Stunden ob/
Aus der er großes Geld und hundert Stücke brachte/
Die jhm ein Bauersmann aus Einfalt kuntig machte.
Auf welches dieser Held sein Kriegs-Heer mustern ließ/
Dabey er sich auch selbst sehr freundlich brauchen ließ/
und war sein stetes Wort: Jhr Freund' und Cammeraden/
Jhr lieben Brüder jhr/ jhr redlichen Soldaten.
Wit welchen Worten er des Volckes Hertz bezwung/
Daß fast ein jeder sich für jhn zum Tode drung.
Nach dieser Musterung gieng er mit allen Helden/
Die wir zwar eben nicht mit Nahmen können melden/
Jn einen Tempel ein und danckte seinem HERrn/
Daß er sein Heer mit jhm so glücklich und so ferrn
Herum geführet hatt' und manchen Sieg gegeben.
Er ließ auch predigen/ daß bey der Menschen Leben
Jn solcher Lehre nicht allhier geschehen war.
Daher der Pöfel sich/ die arm-verführte Schar/
Sehr groß verwunderte/ das wir/ als Lutheraner
An Christum gläubeten/ weil jhre Kriegsvermahner
und Priester jhnen uns so schändlich bilden ein/
Als solten wir auf sie pur-lautre Türcken seyn/
Die weder GOttes Wort noch eine Tugend liebten/
Die sich alleine nur in Lust und Lastern übten.
So scheußlich werden wir im Pabsthum abgemahlt/
Daher gesengt/ gebrennt/ gesotten und gepfahlt/
Geköpfet und erhenckt/ und ob schon dieses Morden
Nunmehr gestillet ist/ ists doch begangen worden.
Wohin? Verlauf dich nicht. Die Predig war gethan/
Worauf das Norden-Häupt auf seiner freyen Bahn
Dem Pöfel etlich Gold und Silber ließ verstreuen/
Der solches mit Glück zu dem großen König schreyen
Zum Denckmahl samlete. Dann es ist einmal Ja/
Es leugnets auch kein Feind/ der diesen König sah
Kunt
(f) 7. Maij
Weil er den Ort zu ſtarck und wol bemannet fundte/
Dargegen jhm der Weg nach Moͤnchen offen ſtundte/
Wie er dann alſobald ſich auch dahin erhob/
und lag der ſchoͤnen Stadt (f) in wenig Stunden ob/
Aus der er großes Geld und hundert Stuͤcke brachte/
Die jhm ein Bauersmann aus Einfalt kuntig machte.
Auf welches dieſer Held ſein Kriegs-Heer muſtern ließ/
Dabey er ſich auch ſelbſt ſehr freundlich brauchen ließ/
und war ſein ſtetes Wort: Jhr Freund’ und Cammeraden/
Jhr lieben Bruͤder jhr/ jhr redlichen Soldaten.
Wit welchen Worten er des Volckes Hertz bezwung/
Daß faſt ein jeder ſich fuͤr jhn zum Tode drung.
Nach dieſer Muſterung gieng er mit allen Helden/
Die wir zwar eben nicht mit Nahmen koͤnnen melden/
Jn einen Tempel ein und danckte ſeinem HERrn/
Daß er ſein Heer mit jhm ſo gluͤcklich und ſo ferꝛn
Herum gefuͤhret hatt’ und manchen Sieg gegeben.
Er ließ auch predigen/ daß bey der Menſchen Leben
Jn ſolcher Lehre nicht allhier geſchehen war.
Daher der Poͤfel ſich/ die arm-verfuͤhrte Schar/
Sehr groß verwunderte/ das wir/ als Lutheraner
An Chriſtum glaͤubeten/ weil jhre Kriegsvermahner
und Prieſter jhnen uns ſo ſchaͤndlich bilden ein/
Als ſolten wir auf ſie pur-lautre Tuͤrcken ſeyn/
Die weder GOttes Wort noch eine Tugend liebten/
Die ſich alleine nur in Luſt und Laſtern uͤbten.
So ſcheußlich werden wir im Pabſthum abgemahlt/
Daher geſengt/ gebrennt/ geſotten und gepfahlt/
Gekoͤpfet und erhenckt/ und ob ſchon dieſes Morden
Nunmehr geſtillet iſt/ iſts doch begangen worden.
Wohin? Verlauf dich nicht. Die Predig war gethan/
Worauf das Norden-Haͤupt auf ſeiner freyen Bahn
Dem Poͤfel etlich Gold und Silber ließ verſtreuen/
Der ſolches mit Gluͤck zu dem großen Koͤnig ſchreyen
Zum Denckmahl ſamlete. Dann es iſt einmal Ja/
Es leugnets auch kein Feind/ der dieſen Koͤnig ſah
Kunt
(f) 7. Maij
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[0068] Weil er den Ort zu ſtarck und wol bemannet fundte/ Dargegen jhm der Weg nach Moͤnchen offen ſtundte/ Wie er dann alſobald ſich auch dahin erhob/ und lag der ſchoͤnen Stadt (f) in wenig Stunden ob/ Aus der er großes Geld und hundert Stuͤcke brachte/ Die jhm ein Bauersmann aus Einfalt kuntig machte. Auf welches dieſer Held ſein Kriegs-Heer muſtern ließ/ Dabey er ſich auch ſelbſt ſehr freundlich brauchen ließ/ und war ſein ſtetes Wort: Jhr Freund’ und Cammeraden/ Jhr lieben Bruͤder jhr/ jhr redlichen Soldaten. Wit welchen Worten er des Volckes Hertz bezwung/ Daß faſt ein jeder ſich fuͤr jhn zum Tode drung. Nach dieſer Muſterung gieng er mit allen Helden/ Die wir zwar eben nicht mit Nahmen koͤnnen melden/ Jn einen Tempel ein und danckte ſeinem HERrn/ Daß er ſein Heer mit jhm ſo gluͤcklich und ſo ferꝛn Herum gefuͤhret hatt’ und manchen Sieg gegeben. Er ließ auch predigen/ daß bey der Menſchen Leben Jn ſolcher Lehre nicht allhier geſchehen war. Daher der Poͤfel ſich/ die arm-verfuͤhrte Schar/ Sehr groß verwunderte/ das wir/ als Lutheraner An Chriſtum glaͤubeten/ weil jhre Kriegsvermahner und Prieſter jhnen uns ſo ſchaͤndlich bilden ein/ Als ſolten wir auf ſie pur-lautre Tuͤrcken ſeyn/ Die weder GOttes Wort noch eine Tugend liebten/ Die ſich alleine nur in Luſt und Laſtern uͤbten. So ſcheußlich werden wir im Pabſthum abgemahlt/ Daher geſengt/ gebrennt/ geſotten und gepfahlt/ Gekoͤpfet und erhenckt/ und ob ſchon dieſes Morden Nunmehr geſtillet iſt/ iſts doch begangen worden. Wohin? Verlauf dich nicht. Die Predig war gethan/ Worauf das Norden-Haͤupt auf ſeiner freyen Bahn Dem Poͤfel etlich Gold und Silber ließ verſtreuen/ Der ſolches mit Gluͤck zu dem großen Koͤnig ſchreyen Zum Denckmahl ſamlete. Dann es iſt einmal Ja/ Es leugnets auch kein Feind/ der dieſen Koͤnig ſah Kunt (f) 7. Maij

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Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/68>, abgerufen am 25.11.2024.