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Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

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und Goßlar noch darzu/ die beyde Gut und Leben
Zu retten/ sich an den von Weymar musten geben/
Der Hertzog Wilhelm hieß/ und jetzt ein Feldherr war.
Mit welchem des Banniers beglückte Krieges-Schar
Zugleich zu Felde gieng. Genug von Nieder-Sachsen.
Was seh ich dort üm Prag für einen Streit erwachsen/
Wir wollen auch hinzu. Als Leipzig über war
und Meissen Feindes loß/ gieng der Cur-Sachsen Schar
Den nechsten Weg auf Prag/ als auf des Krieges Quäl-
len/

Besah/ bezwung es auch (a) ohn einig widerställen/
Worauf das meiste Land sich an Cur-Sachsen hieng/
Dieweil es unter jhr des Glaubens Schutz empfieng/
Des Glaubens/ welchem es gezwungen muste fluchen/
und seinen Untergang mit tausend Schmertzen suchen.
Der Cur Fürst kam auch selbst von Dreßden ab nach Prag/
und hielte da was Hof/ auch einen Danck-Fest-Tag/
An welchem überall in Prag des Luthers Lehre
Sehr froh geprediget und unserm GOtt zu Ehre
Manch Lied gehöret wurd. Anjetzund nahm man ab
Die Häupter von dem Thurm und that sie in ein Grab/
Die Häupter/ die das Häupt von Böhäimb ab ließ schlagen/
Die ließ der Sachsen Held geehrt zu Grabe tragen.
Nach diesem machte sich ein Hauff nach Eger hin/
Eh jhn der Raht ersah/ da war er schon darin/
Dann jhn die Bürgerschafft sehr gern hatt' eingelassen.
Ob wol der Raht befahl die Waffen zu erfassen/
So war doch keiner da/ der jhm Gehöre gab/
und also nahm man auch den Elenbogen ab.
Es wurd auch Budeweiß von dem von Thurn berungen/
Man hat es aber nie bey dieser Zeit bezwungen.
Nach dem der Unger sah/ wie wunderlich es gieng/
Was sich den Norden Löu im Deutschland unterfieng/
und was die Raute that/ da wolt er auch nicht feyern/
und übern Käyser her. Denselben zu besteuern/
Must' eine große Macht nach solchem Lande zu/
Damit begab er sich auch wieder in die Ruh.
Jn-
(a) 1631. 11. Nov.
D iij
und Goßlar noch darzu/ die beyde Gut und Leben
Zu retten/ ſich an den von Weymar muſten geben/
Der Hertzog Wilhelm hieß/ und jetzt ein Feldherꝛ war.
Mit welchem des Banniers begluͤckte Krieges-Schar
Zugleich zu Felde gieng. Genug von Nieder-Sachſen.
Was ſeh ich dort uͤm Prag fuͤr einen Streit erwachſen/
Wir wollen auch hinzu. Als Leipzig uͤber war
und Meiſſen Feindes loß/ gieng der Cur-Sachſen Schar
Den nechſten Weg auf Prag/ als auf des Krieges Quaͤl-
len/

Beſah/ bezwung es auch (a) ohn einig widerſtaͤllen/
Worauf das meiſte Land ſich an Cur-Sachſen hieng/
Dieweil es unter jhr des Glaubens Schutz empfieng/
Des Glaubens/ welchem es gezwungen muſte fluchen/
und ſeinen Untergang mit tauſend Schmertzen ſuchen.
Der Cur Fuͤrſt kam auch ſelbſt von Dreßden ab nach Prag/
und hielte da was Hof/ auch einen Danck-Feſt-Tag/
An welchem uͤberall in Prag des Luthers Lehre
Sehr froh geprediget und unſerm GOtt zu Ehre
Manch Lied gehoͤret wurd. Anjetzund nahm man ab
Die Haͤupter von dem Thurm und that ſie in ein Grab/
Die Haͤupter/ die das Haͤupt von Boͤhaͤimb ab ließ ſchlagen/
Die ließ der Sachſen Held geehrt zu Grabe tragen.
Nach dieſem machte ſich ein Hauff nach Eger hin/
Eh jhn der Raht erſah/ da war er ſchon darin/
Dann jhn die Buͤrgerſchafft ſehr gern hatt’ eingelaſſen.
Ob wol der Raht befahl die Waffen zu erfaſſen/
So war doch keiner da/ der jhm Gehoͤre gab/
und alſo nahm man auch den Elenbogen ab.
Es wurd auch Budeweiß von dem von Thurn berungen/
Man hat es aber nie bey dieſer Zeit bezwungen.
Nach dem der Unger ſah/ wie wunderlich es gieng/
Was ſich den Norden Loͤu im Deutſchland unterfieng/
und was die Raute that/ da wolt er auch nicht feyern/
und uͤbern Kaͤyſer her. Denſelben zu beſteuern/
Muſt’ eine große Macht nach ſolchem Lande zu/
Damit begab er ſich auch wieder in die Ruh.
Jn-
(a) 1631. 11. Nov.
D iij
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[0063] und Goßlar noch darzu/ die beyde Gut und Leben Zu retten/ ſich an den von Weymar muſten geben/ Der Hertzog Wilhelm hieß/ und jetzt ein Feldherꝛ war. Mit welchem des Banniers begluͤckte Krieges-Schar Zugleich zu Felde gieng. Genug von Nieder-Sachſen. Was ſeh ich dort uͤm Prag fuͤr einen Streit erwachſen/ Wir wollen auch hinzu. Als Leipzig uͤber war und Meiſſen Feindes loß/ gieng der Cur-Sachſen Schar Den nechſten Weg auf Prag/ als auf des Krieges Quaͤl- len/ Beſah/ bezwung es auch (a) ohn einig widerſtaͤllen/ Worauf das meiſte Land ſich an Cur-Sachſen hieng/ Dieweil es unter jhr des Glaubens Schutz empfieng/ Des Glaubens/ welchem es gezwungen muſte fluchen/ und ſeinen Untergang mit tauſend Schmertzen ſuchen. Der Cur Fuͤrſt kam auch ſelbſt von Dreßden ab nach Prag/ und hielte da was Hof/ auch einen Danck-Feſt-Tag/ An welchem uͤberall in Prag des Luthers Lehre Sehr froh geprediget und unſerm GOtt zu Ehre Manch Lied gehoͤret wurd. Anjetzund nahm man ab Die Haͤupter von dem Thurm und that ſie in ein Grab/ Die Haͤupter/ die das Haͤupt von Boͤhaͤimb ab ließ ſchlagen/ Die ließ der Sachſen Held geehrt zu Grabe tragen. Nach dieſem machte ſich ein Hauff nach Eger hin/ Eh jhn der Raht erſah/ da war er ſchon darin/ Dann jhn die Buͤrgerſchafft ſehr gern hatt’ eingelaſſen. Ob wol der Raht befahl die Waffen zu erfaſſen/ So war doch keiner da/ der jhm Gehoͤre gab/ und alſo nahm man auch den Elenbogen ab. Es wurd auch Budeweiß von dem von Thurn berungen/ Man hat es aber nie bey dieſer Zeit bezwungen. Nach dem der Unger ſah/ wie wunderlich es gieng/ Was ſich den Norden Loͤu im Deutſchland unterfieng/ und was die Raute that/ da wolt er auch nicht feyern/ und uͤbern Kaͤyſer her. Denſelben zu beſteuern/ Muſt’ eine große Macht nach ſolchem Lande zu/ Damit begab er ſich auch wieder in die Ruh. Jn- (a) 1631. 11. Nov. D iij

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Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/63>, abgerufen am 24.11.2024.