Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.Daß Schweden andern halff. Viel andre wollen reden Von vieler Uberlast/ die man der Krohne Schweden Durch Kayserliche Macht so lang hatt' angethan. Es kam ein zimlich Heer vor dem Gustavus an Aus Schweden außgerüßt/ das kam auch bald zu Lande/ Wodurch die gute Stadt aus dem betrübten Stande Zur alten Freyheit kam. Man sagt/ daß das Geschrey Vom Schwedischen Entsatz die Kayfrische Parthey Hab' ab der Stadt gebracht. Hilff Gott in welcher Freude Befunde sich Stralsund/ die nun aus allem Leyde Durch GOtt und Gothisch Volck gewündscht befreyet war. Der sie nur neulich wolt' in eußerste Gefahr. Vnd in den ärgsten Tod ergeben/ gab den Rücken So wunderlich kans GOtt mit einem Feinde schicken. Worauf die freye Stadt mit Schwedischer Gewalt Nach Rügen überfuhr/ woselbst ein Auffenthalt Von vielen Feinden war/ die Feinde musten leyden und oft bey hunderten aus diesem Leben scheyden. Die Jnsel wurde rein. Hier kam in jhren Freund Ein Muth/ hergegen Forcht und Schrecken in den Feind/ Die der Gustavus sol sehr groß vermehret haben. Der auch/ weil GOtt und Wind jhm gut Geleite gaben/ Mit einem grossen Heer sehr bald an Rügen kam/ Wo er der Seinigen jhr Glück sehr froh vernam. Ais er das Land betrat begab er das Getümmel Des Volcks/ fiel auf die Kny und ruffte so gen Himmel? Du grosser Sieges-Fürst/ du starcker Zebaoth/ Du aller Helden Held/ und aller Götter GOtt/ Du Herscher über Meer/ des Himmels und der Erden/ Kan dir nunmehr genug von mir gedancket werden? Daß du so glücklich mich mit meiner Krieges Macht Durch das ergrimmte Meer hast an das Land gebracht- Jch dancke dancke dir aus meiner Seelen-grunde/ Dein Lob sol allezeit O HERR in meinem Munde Vor allen Völckern seyn. Jch bitte dich auch sehr/ Du wollest/ was ich noch von meinem Krieges-Heer Jm Rücken habe/ mich mit Freuden lassen sehen/ Du wollest auch O HErr bey unsern Waffen stehen Die B iiij
Daß Schweden andern halff. Viel andre wollen reden Von vieler Uberlaſt/ die man der Krohne Schweden Durch Kayſerliche Macht ſo lang hatt’ angethan. Es kam ein zimlich Heer vor dem Guſtavus an Aus Schweden außgeruͤßt/ das kam auch bald zu Lande/ Wodurch die gute Stadt aus dem betruͤbten Stande Zur alten Freyheit kam. Man ſagt/ daß das Geſchrey Vom Schwediſchen Entſatz die Kayfriſche Parthey Hab’ ab der Stadt gebracht. Hilff Gott in welcher Freude Befunde ſich Stralſund/ die nun aus allem Leyde Durch GOtt und Gothiſch Volck gewuͤndſcht befreyet war. Der ſie nur neulich wolt’ in eußerſte Gefahr. Vnd in den aͤrgſten Tod ergeben/ gab den Ruͤcken So wunderlich kans GOtt mit einem Feinde ſchicken. Worauf die freye Stadt mit Schwediſcher Gewalt Nach Ruͤgen uͤberfuhr/ woſelbſt ein Auffenthalt Von vielen Feinden war/ die Feinde muſten leyden und oft bey hunderten aus dieſem Leben ſcheyden. Die Jnſel wurde rein. Hier kam in jhren Freund Ein Muth/ hergegen Forcht und Schrecken in den Feind/ Die der Guſtavus ſol ſehr groß vermehret haben. Der auch/ weil GOtt und Wind jhm gut Geleite gaben/ Mit einem groſſen Heer ſehr bald an Ruͤgen kam/ Wo er der Seinigen jhr Gluͤck ſehr froh vernam. Ais er das Land betrat begab er das Getuͤmmel Des Volcks/ fiel auf die Kny und ruffte ſo gen Himmel? Du groſſer Sieges-Fuͤrſt/ du ſtarcker Zebaoth/ Du aller Helden Held/ und aller Goͤtter GOtt/ Du Herſcher uͤber Meer/ des Himmels und der Erden/ Kan dir nunmehr genug von mir gedancket werden? Daß du ſo gluͤcklich mich mit meiner Krieges Macht Durch das ergrimmte Meer haſt an das Land gebracht- Jch dancke dancke dir aus meiner Seelen-grunde/ Dein Lob ſol allezeit O HERR in meinem Munde Vor allen Voͤlckern ſeyn. Jch bitte dich auch ſehr/ Du wolleſt/ was ich noch von meinem Krieges-Heer Jm Ruͤcken habe/ mich mit Freuden laſſen ſehen/ Du wolleſt auch O HErr bey unſern Waffen ſtehen Die B iiij
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Von vieler Uberlaſt/ die man der Krohne Schweden
Durch Kayſerliche Macht ſo lang hatt’ angethan.
Es kam ein zimlich Heer vor dem Guſtavus an
Aus Schweden außgeruͤßt/ das kam auch bald zu Lande/
Wodurch die gute Stadt aus dem betruͤbten Stande
Zur alten Freyheit kam. Man ſagt/ daß das Geſchrey
Vom Schwediſchen Entſatz die Kayfriſche Parthey
Hab’ ab der Stadt gebracht. Hilff Gott in welcher Freude
Befunde ſich Stralſund/ die nun aus allem Leyde
Durch GOtt und Gothiſch Volck gewuͤndſcht befreyet war.
Der ſie nur neulich wolt’ in eußerſte Gefahr.
Vnd in den aͤrgſten Tod ergeben/ gab den Ruͤcken
So wunderlich kans GOtt mit einem Feinde ſchicken.
Worauf die freye Stadt mit Schwediſcher Gewalt
Nach Ruͤgen uͤberfuhr/ woſelbſt ein Auffenthalt
Von vielen Feinden war/ die Feinde muſten leyden
und oft bey hunderten aus dieſem Leben ſcheyden.
Die Jnſel wurde rein. Hier kam in jhren Freund
Ein Muth/ hergegen Forcht und Schrecken in den Feind/
Die der Guſtavus ſol ſehr groß vermehret haben.
Der auch/ weil GOtt und Wind jhm gut Geleite gaben/
Mit einem groſſen Heer ſehr bald an Ruͤgen kam/
Wo er der Seinigen jhr Gluͤck ſehr froh vernam.
Ais er das Land betrat begab er das Getuͤmmel
Des Volcks/ fiel auf die Kny und ruffte ſo gen Himmel?
Du groſſer Sieges-Fuͤrſt/ du ſtarcker Zebaoth/
Du aller Helden Held/ und aller Goͤtter GOtt/
Du Herſcher uͤber Meer/ des Himmels und der Erden/
Kan dir nunmehr genug von mir gedancket werden?
Daß du ſo gluͤcklich mich mit meiner Krieges Macht
Durch das ergrimmte Meer haſt an das Land gebracht-
Jch dancke dancke dir aus meiner Seelen-grunde/
Dein Lob ſol allezeit O HERR in meinem Munde
Vor allen Voͤlckern ſeyn. Jch bitte dich auch ſehr/
Du wolleſt/ was ich noch von meinem Krieges-Heer
Jm Ruͤcken habe/ mich mit Freuden laſſen ſehen/
Du wolleſt auch O HErr bey unſern Waffen ſtehen
Die
B iiij
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Zitationshilfe: | Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/33>, abgerufen am 22.07.2024. |