Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.und abgeschwächet wurd/ halff auf verlohrnen Sieg Der Hertzog Christian dem neuen Sachsen-Krieg. Graf Manßfeld aber zog nach Londen. Laß jhn ziehen/ Er wird sich dort und da umb grosse Hülff bemühen. Als Käyser Ferdinand den neuen Aufstand sah und daß der jenige/ der mit dem Corduba So tapffre Thaten that/ fich hatt' an sie geschlagen/ Wurd aller Päbstler-Arm dem Tylli aufgetragen Jn Eyle wider jhn zu gehen. Christian/ Dem doch vom Ferdinand Verheissung war gethan/ Jhm alles jederzeit von Hertzen zu vergeben/ Wo er nicht weiter würd' auf jhn geharnischt leben/ Zog gleichwol hertzhafft auf und schlug auch eine Schaar Die jhm auff seinen Feind zu gehn im Wege war. Graff Tylli aber kam und schlug den Sieger wieder. Dem Krieger geht das Glück bald auf/ bald geht es nieder/ Jst wie des Monden Liecht. Als Christian so schwach Mit seinem Kriege war/ zog er dem Manßfeldt nach/ und suchte neben jhm die Mittel sich zu heilen/ Die Hol- und Engeland und Franckreich mit zu theilen Sich gern bequemeten. Vmb dieser Zeiten Lauff Warff Bethlem Gabor sich von neuem wieder auf/ Nam grosse Türcken-Hülff den Käyser zu bekriegen/ Brennt auch ein Feuer recht wo keine Brände liegen? Ein Fund von grosser List! Der Hertzog Ehristian War mit dem Manßfeld weg/ hiemit war alle Bahn Jn Nieder-Sachsen zu und solches zu verschwächen Dem Käyser frey gemacht. Die brücke zu zerbrächen Brach Bethlen Gabor auf/ da musten viel zu rück' und jhm zu wider seyn/ die er mit grossem Glück um Tyrna (h) niederschlug/ und was er nicht mit Schlachten Erwürgte/ muste doch vor Hungers Noth verschmachten. Damit erhob er sich ob unsers Käysers Ehr'. Estrhasi aber kam und schlug das Türcken-Heer Halb todt/ halb in die Flucht/ auf welches über dencken/ Der Gabor seinen Muht ließ neu zum Frieden lencken. Es fraß solch kleiner Krieg ein zehen tausend Mann. Vnd nun sah jeder ein diß Werck nicht anders an Als (h) 6. Decembr. Ao, 1624.
und abgeſchwaͤchet wurd/ halff auf verlohrnen Sieg Der Hertzog Chriſtian dem neuen Sachſen-Krieg. Graf Manßfeld aber zog nach Londen. Laß jhn ziehen/ Er wird ſich dort und da umb groſſe Huͤlff bemuͤhen. Als Kaͤyſer Ferdinand den neuen Aufſtand ſah und daß der jenige/ der mit dem Corduba So tapffre Thaten that/ fich hatt’ an ſie geſchlagen/ Wurd aller Paͤbſtler-Arm dem Tylli aufgetragen Jn Eyle wider jhn zu gehen. Chriſtian/ Dem doch vom Ferdinand Verheiſſung war gethan/ Jhm alles jederzeit von Hertzen zu vergeben/ Wo er nicht weiter wuͤrd’ auf jhn geharniſcht leben/ Zog gleichwol hertzhafft auf und ſchlug auch eine Schaar Die jhm auff ſeinen Feind zu gehn im Wege war. Graff Tylli aber kam und ſchlug den Sieger wieder. Dem Krieger geht das Gluͤck bald auf/ bald geht es nieder/ Jſt wie des Monden Liecht. Als Chriſtian ſo ſchwach Mit ſeinem Kriege war/ zog er dem Manßfeldt nach/ und ſuchte neben jhm die Mittel ſich zu heilen/ Die Hol- und Engeland und Franckreich mit zu theilen Sich gern bequemeten. Vmb dieſer Zeiten Lauff Warff Bethlem Gabor ſich von neuem wieder auf/ Nam groſſe Tuͤrcken-Huͤlff den Kaͤyſer zu bekriegen/ Brennt auch ein Feuer recht wo keine Braͤnde liegen? Ein Fund von groſſer Liſt! Der Hertzog Ehriſtian War mit dem Manßfeld weg/ hiemit war alle Bahn Jn Nieder-Sachſen zu und ſolches zu verſchwaͤchen Dem Kaͤyſer frey gemacht. Die bruͤcke zu zerbraͤchen Brach Bethlen Gabor auf/ da muſten viel zu ruͤck’ und jhm zu wider ſeyn/ die er mit groſſem Gluͤck um Tyrna (h) niederſchlug/ und was er nicht mit Schlachten Erwuͤrgte/ muſte doch vor Hungers Noth verſchmachten. Damit erhob er ſich ob unſers Kaͤyſers Ehr’. Eſtrhaſi aber kam und ſchlug das Tuͤrcken-Heer Halb todt/ halb in die Flucht/ auf welches uͤber dencken/ Der Gabor ſeinen Muht ließ neu zum Frieden lencken. Es fraß ſolch kleiner Krieg ein zehen tauſend Mann. Vnd nun ſah jeder ein diß Werck nicht anders an Als (h) 6. Decembr. Ao, 1624.
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Graf Manßfeld aber zog nach Londen. Laß jhn ziehen/
Er wird ſich dort und da umb groſſe Huͤlff bemuͤhen.
Als Kaͤyſer Ferdinand den neuen Aufſtand ſah
und daß der jenige/ der mit dem Corduba
So tapffre Thaten that/ fich hatt’ an ſie geſchlagen/
Wurd aller Paͤbſtler-Arm dem Tylli aufgetragen
Jn Eyle wider jhn zu gehen. Chriſtian/
Dem doch vom Ferdinand Verheiſſung war gethan/
Jhm alles jederzeit von Hertzen zu vergeben/
Wo er nicht weiter wuͤrd’ auf jhn geharniſcht leben/
Zog gleichwol hertzhafft auf und ſchlug auch eine Schaar
Die jhm auff ſeinen Feind zu gehn im Wege war.
Graff Tylli aber kam und ſchlug den Sieger wieder.
Dem Krieger geht das Gluͤck bald auf/ bald geht es nieder/
Jſt wie des Monden Liecht. Als Chriſtian ſo ſchwach
Mit ſeinem Kriege war/ zog er dem Manßfeldt nach/
und ſuchte neben jhm die Mittel ſich zu heilen/
Die Hol- und Engeland und Franckreich mit zu theilen
Sich gern bequemeten. Vmb dieſer Zeiten Lauff
Warff Bethlem Gabor ſich von neuem wieder auf/
Nam groſſe Tuͤrcken-Huͤlff den Kaͤyſer zu bekriegen/
Brennt auch ein Feuer recht wo keine Braͤnde liegen?
Ein Fund von groſſer Liſt! Der Hertzog Ehriſtian
War mit dem Manßfeld weg/ hiemit war alle Bahn
Jn Nieder-Sachſen zu und ſolches zu verſchwaͤchen
Dem Kaͤyſer frey gemacht. Die bruͤcke zu zerbraͤchen
Brach Bethlen Gabor auf/ da muſten viel zu ruͤck’
und jhm zu wider ſeyn/ die er mit groſſem Gluͤck
um Tyrna (h) niederſchlug/ und was er nicht mit Schlachten
Erwuͤrgte/ muſte doch vor Hungers Noth verſchmachten.
Damit erhob er ſich ob unſers Kaͤyſers Ehr’.
Eſtrhaſi aber kam und ſchlug das Tuͤrcken-Heer
Halb todt/ halb in die Flucht/ auf welches uͤber dencken/
Der Gabor ſeinen Muht ließ neu zum Frieden lencken.
Es fraß ſolch kleiner Krieg ein zehen tauſend Mann.
Vnd nun ſah jeder ein diß Werck nicht anders an
Als
(h) 6. Decembr. Ao, 1624.
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