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Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

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Von 30. Pfundten schwer nechst seinen Ohren flog/
So that sie doch nicht mehr/ als daß sie jhn bewog
Mit großer Tapfferkeit auf seinen Feind zu schlagen/
Zu sterben oder ja den Sieg davon zu tragen.
Graff Manßfeld blieb ein Held/ der Francken Hauptmann
todt/
und kam sein gantzes Heer nicht in geringe Noth.
Es trug sich aber zu/ daß Manßfeld mit den seinen
Jn enge Schrancken kam/ und nach des Tylli Meynen
Fast überwunden war/ da war die Hungers Macht/
Da war des Feindes Schwerdt/ das dreymal mehr geacht
Als des bedrängten war. Aus dieser engen Schlingen
Den Kopff und auch den Leib das Haupt und Heer zu bringen/
Erdacht er eine List/ die jhm sehr wol bekam.
Er stellte sich dem Feind auß allermassen zahm/
und that als wolt' er sich des Krieges gantz begeben/
Auch ferner gar getreu bey seinem Käyser leben.
Man nahm es willich an und traute mehr als viel.
Ernst aber hatte nun ein weit weit ander Ziel.
Eh als man sichs versah/ war Manßfeld von dem Meyne
Mit seinem gantzen Heer vor Manheim bey dem Reyhne/
Das von dem Spinnola sehr hart belaget war.
Da musten sie in Eyl und höhester Gefahr
Des Ortes/ vieles Guts und mehren sich verzeihen/
und leyden daß Graff Ernst die Vestung mit erfreuen
So schnell befreyete/ und anders mehr betrieb/
Dann er bald dort bald da umb sich mit Siegen hieb/
Nahm Hagenau hinweg und rückete mit eylen
Vor Elsaß Zabern hin. Dann der sich wil verweilen/
Wann jhm das Glücke fugt im Kriege/ thut nicht recht.
Der die Gelegenheit/ die hinden kahl und schlecht/
Von vorne nicht ergreifft/ dem wischt sie aus den Händen/
und pflegt dem Tausen den nicht wieder umb zu wenden.
Diß wuste Manßfeld wol. Es kam auch dieser Zeit
Der König Friederich zu Manßfelds Tapfferkeit/
Dem der berühmte Held zu sonderbaren Ehren/
Noch eins (b) bey Mingelsheim ließ seine Stücke hören
Vnd
(b) Anno 1922. Jm Martio.
A vj
Von 30. Pfundten ſchwer nechſt ſeinen Ohren flog/
So that ſie doch nicht mehr/ als daß ſie jhn bewog
Mit großer Tapfferkeit auf ſeinen Feind zu ſchlagen/
Zu ſterben oder ja den Sieg davon zu tragen.
Graff Manßfeld blieb ein Held/ der Francken Hauptmann
todt/
und kam ſein gantzes Heer nicht in geringe Noth.
Es trug ſich aber zu/ daß Manßfeld mit den ſeinen
Jn enge Schrancken kam/ und nach des Tylli Meynen
Faſt uͤberwunden war/ da war die Hungers Macht/
Da war des Feindes Schwerdt/ das dreymal mehr geacht
Als des bedraͤngten war. Aus dieſer engen Schlingen
Den Kopff und auch den Leib das Haupt und Heer zu bringẽ/
Erdacht er eine Liſt/ die jhm ſehr wol bekam.
Er ſtellte ſich dem Feind auß allermaſſen zahm/
und that als wolt’ er ſich des Krieges gantz begeben/
Auch ferner gar getreu bey ſeinem Kaͤyſer leben.
Man nahm es willich an und traute mehr als viel.
Ernſt aber hatte nun ein weit weit ander Ziel.
Eh als man ſichs verſah/ war Manßfeld von dem Meyne
Mit ſeinem gantzen Heer vor Manheim bey dem Reyhne/
Das von dem Spinnola ſehr hart belaget war.
Da muſten ſie in Eyl und hoͤheſter Gefahr
Des Ortes/ vieles Guts und mehren ſich verzeihen/
und leyden daß Graff Ernſt die Veſtung mit erfreuen
So ſchnell befreyete/ und anders mehr betrieb/
Dann er bald dort bald da umb ſich mit Siegen hieb/
Nahm Hagenau hinweg und ruͤckete mit eylen
Vor Elſaß Zabern hin. Dann der ſich wil verweilen/
Wann jhm das Gluͤcke fugt im Kriege/ thut nicht recht.
Der die Gelegenheit/ die hinden kahl und ſchlecht/
Von vorne nicht ergreifft/ dem wiſcht ſie aus den Haͤnden/
und pflegt dem Tauſen den nicht wieder umb zu wenden.
Diß wuſte Manßfeld wol. Es kam auch dieſer Zeit
Der Koͤnig Friederich zu Manßfelds Tapfferkeit/
Dem der beruͤhmte Held zu ſonderbaren Ehren/
Noch eins (b) bey Mingelsheim ließ ſeine Stuͤcke hoͤren
Vnd
(b) Anno 1922. Jm Martio.
A vj
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[0021] Von 30. Pfundten ſchwer nechſt ſeinen Ohren flog/ So that ſie doch nicht mehr/ als daß ſie jhn bewog Mit großer Tapfferkeit auf ſeinen Feind zu ſchlagen/ Zu ſterben oder ja den Sieg davon zu tragen. Graff Manßfeld blieb ein Held/ der Francken Hauptmann todt/ und kam ſein gantzes Heer nicht in geringe Noth. Es trug ſich aber zu/ daß Manßfeld mit den ſeinen Jn enge Schrancken kam/ und nach des Tylli Meynen Faſt uͤberwunden war/ da war die Hungers Macht/ Da war des Feindes Schwerdt/ das dreymal mehr geacht Als des bedraͤngten war. Aus dieſer engen Schlingen Den Kopff und auch den Leib das Haupt und Heer zu bringẽ/ Erdacht er eine Liſt/ die jhm ſehr wol bekam. Er ſtellte ſich dem Feind auß allermaſſen zahm/ und that als wolt’ er ſich des Krieges gantz begeben/ Auch ferner gar getreu bey ſeinem Kaͤyſer leben. Man nahm es willich an und traute mehr als viel. Ernſt aber hatte nun ein weit weit ander Ziel. Eh als man ſichs verſah/ war Manßfeld von dem Meyne Mit ſeinem gantzen Heer vor Manheim bey dem Reyhne/ Das von dem Spinnola ſehr hart belaget war. Da muſten ſie in Eyl und hoͤheſter Gefahr Des Ortes/ vieles Guts und mehren ſich verzeihen/ und leyden daß Graff Ernſt die Veſtung mit erfreuen So ſchnell befreyete/ und anders mehr betrieb/ Dann er bald dort bald da umb ſich mit Siegen hieb/ Nahm Hagenau hinweg und ruͤckete mit eylen Vor Elſaß Zabern hin. Dann der ſich wil verweilen/ Wann jhm das Gluͤcke fugt im Kriege/ thut nicht recht. Der die Gelegenheit/ die hinden kahl und ſchlecht/ Von vorne nicht ergreifft/ dem wiſcht ſie aus den Haͤnden/ und pflegt dem Tauſen den nicht wieder umb zu wenden. Diß wuſte Manßfeld wol. Es kam auch dieſer Zeit Der Koͤnig Friederich zu Manßfelds Tapfferkeit/ Dem der beruͤhmte Held zu ſonderbaren Ehren/ Noch eins (b) bey Mingelsheim ließ ſeine Stuͤcke hoͤren Vnd (b) Anno 1922. Jm Martio. A vj

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Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/21>, abgerufen am 21.11.2024.