Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.So bald er aber sich ans Käysers Seiten gab/ Gab sich das falsche Glück von seiner Seiten ab/ Wie andern mehr geschah. Auf solche Schlapp- und Schwäche Wich alles aus dem Feld durch Auspurg nach dem Leche/ und wolten da bey Reyhn den Paß nach Beyern hin Versperren. Aber ach! das Glück betrog den Sinn. Die Schweden drungen durch und fielen weit in Beyern/ Es kunte sie noch Lech noch Jserstrohm besteuern/ Noch das gedoppelt Heer. Wann GOtt ein Land bestrafft/ So schickt er einen Feind/ an dem man wenig schafft/ Dem alles glücklich geht. Diß war allhier zu sehen/ Man wird es auch allhier nach langer Zeit gestehen/ Nach vielem machten sie sich an den strengen Jnn/ Der voll von Klippen ist/ und wolten über hinn/ Jns Ländlein ob der Enß und Oesterreich zu brächen. Es musten aber viel sich da zu todte zechen. Der Gegenstadt war groß/ der Strohm zu schnell und streng/ Die Futterung zu klein/ die Zeit zu schlecht und eng/ Des Käysers Hilff zu groß/ der nun viel tausend Krieger/ Mit Piccolomini/ auf diesen steten Sieger Zu gehen/ samlen ließ, Diß trieb jhn von dem Jnn/ Der jhm viel hundert fraß/ nach andern Plätzen hinn/ Die er im Rücken hatt'/ um sicherer zu leben/ und auf des Feindes Thun ein scharffes Aug zu geben/ Die Noth erheischte das/ es gieng auch scharff daher/ und war jhm dieser Zeit das Siegen etwas schwer/ Wie man bey Dachau sah/ da er wol mächtig stritte/ Jedoch dem Mächtigern ein ziemliches erlitte. Hierauf erhob er sich der Donau wieder zu/ und gab sich in der Pfaltz mit seiner Macht zur Ruh/ Weil er die süße Post vom lieben Frieden hörte/ Die er nach Billigkeit mit guter Ruh verehrte. Was er/ that auch sein Feind. Jn dem diß hier verlieff/ That General Lamboy bey Gesek' einen Griff Auf die Casselische/ und trieb sie solcher massen/ Daß fie in Geseke sich musten schräncken lassen. Man
So bald er aber ſich ans Kaͤyſers Seiten gab/ Gab ſich das falſche Gluͤck von ſeiner Seiten ab/ Wie andern mehr geſchah. Auf ſolche Schlapp- und Schwaͤche Wich alles aus dem Feld durch Auſpurg nach dem Leche/ und wolten da bey Reyhn den Paß nach Beyern hin Verſperren. Aber ach! das Gluͤck betrog den Sinn. Die Schweden drungen durch und fielen weit in Beyern/ Es kunte ſie noch Lech noch Jſerſtrohm beſteuern/ Noch das gedoppelt Heer. Wann GOtt ein Land beſtrafft/ So ſchickt er einen Feind/ an dem man wenig ſchafft/ Dem alles gluͤcklich geht. Diß war allhier zu ſehen/ Man wird es auch allhier nach langer Zeit geſtehen/ Nach vielem machten ſie ſich an den ſtrengen Jnn/ Der voll von Klippen iſt/ und wolten uͤber hinn/ Jns Laͤndlein ob der Enß und Oeſterreich zu braͤchen. Es muſten aber viel ſich da zu todte zechen. Der Gegenſtadt war groß/ der Strohm zu ſchnell und ſtreng/ Die Futterung zu klein/ die Zeit zu ſchlecht und eng/ Des Kaͤyſers Hilff zu groß/ der nun viel tauſend Krieger/ Mit Piccolomini/ auf dieſen ſteten Sieger Zu gehen/ ſamlen ließ, Diß trieb jhn von dem Jnn/ Der jhm viel hundert fraß/ nach andern Plaͤtzen hinn/ Die er im Ruͤcken hatt’/ um ſicherer zu leben/ und auf des Feindes Thun ein ſcharffes Aug zu geben/ Die Noth erheiſchte das/ es gieng auch ſcharff daher/ und war jhm dieſer Zeit das Siegen etwas ſchwer/ Wie man bey Dachau ſah/ da er wol maͤchtig ſtritte/ Jedoch dem Maͤchtigern ein ziemliches erlitte. Hierauf erhob er ſich der Donau wieder zu/ und gab ſich in der Pfaltz mit ſeiner Macht zur Ruh/ Weil er die ſuͤße Poſt vom lieben Frieden hoͤrte/ Die er nach Billigkeit mit guter Ruh verehrte. Was er/ that auch ſein Feind. Jn dem diß hier verlieff/ That General Lamboy bey Geſek’ einen Griff Auf die Caſſeliſche/ und trieb ſie ſolcher maſſen/ Daß fie in Geſeke ſich muſten ſchraͤncken laſſen. Man
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So bald er aber ſich ans Kaͤyſers Seiten gab/
Gab ſich das falſche Gluͤck von ſeiner Seiten ab/
Wie andern mehr geſchah. Auf ſolche Schlapp- und
Schwaͤche
Wich alles aus dem Feld durch Auſpurg nach dem Leche/
und wolten da bey Reyhn den Paß nach Beyern hin
Verſperren. Aber ach! das Gluͤck betrog den Sinn.
Die Schweden drungen durch und fielen weit in Beyern/
Es kunte ſie noch Lech noch Jſerſtrohm beſteuern/
Noch das gedoppelt Heer. Wann GOtt ein Land beſtrafft/
So ſchickt er einen Feind/ an dem man wenig ſchafft/
Dem alles gluͤcklich geht. Diß war allhier zu ſehen/
Man wird es auch allhier nach langer Zeit geſtehen/
Nach vielem machten ſie ſich an den ſtrengen Jnn/
Der voll von Klippen iſt/ und wolten uͤber hinn/
Jns Laͤndlein ob der Enß und Oeſterreich zu braͤchen.
Es muſten aber viel ſich da zu todte zechen.
Der Gegenſtadt war groß/ der Strohm zu ſchnell und
ſtreng/
Die Futterung zu klein/ die Zeit zu ſchlecht und eng/
Des Kaͤyſers Hilff zu groß/ der nun viel tauſend Krieger/
Mit Piccolomini/ auf dieſen ſteten Sieger
Zu gehen/ ſamlen ließ, Diß trieb jhn von dem Jnn/
Der jhm viel hundert fraß/ nach andern Plaͤtzen hinn/
Die er im Ruͤcken hatt’/ um ſicherer zu leben/
und auf des Feindes Thun ein ſcharffes Aug zu geben/
Die Noth erheiſchte das/ es gieng auch ſcharff daher/
und war jhm dieſer Zeit das Siegen etwas ſchwer/
Wie man bey Dachau ſah/ da er wol maͤchtig ſtritte/
Jedoch dem Maͤchtigern ein ziemliches erlitte.
Hierauf erhob er ſich der Donau wieder zu/
und gab ſich in der Pfaltz mit ſeiner Macht zur Ruh/
Weil er die ſuͤße Poſt vom lieben Frieden hoͤrte/
Die er nach Billigkeit mit guter Ruh verehrte.
Was er/ that auch ſein Feind. Jn dem diß hier verlieff/
That General Lamboy bey Geſek’ einen Griff
Auf die Caſſeliſche/ und trieb ſie ſolcher maſſen/
Daß fie in Geſeke ſich muſten ſchraͤncken laſſen.
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Zitationshilfe: | Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/151>, abgerufen am 22.07.2024. |