Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

N. N.: Ein Koch- und Artzneybuch. Grätz, 1686.

Bild:
<< vorherige Seite

Koch-Buch.
Zucker fein gleich ziehen und drähen/ und fein
gerad auff den Tisch legen/ also lang ligen lassen/
biß er warm zu essen ist; wann er noch zäch ist/
oder sich an die Zähn legt/ muß er länger ligen.
Darnach soll man jhn in einer Gestadl behalten/
darff nicht gar zu warm stehen.

Allerley Kräutl- und Blümelwerck
mit Zucker zu überziehen.

MAn soll Tragant in Rosenwasser weichen/
und durch ein Tüchl drucken/ und ein Löffel
voll Zucker darein rühren/ daß es wird wie ein klei-
nes Kinds-Köchel/ die Kräutl und Blümbl soll
man damit mit einem Pembsel überstreichen/ und
darnach in klein gestossenen und gefähten Zucker
wol umbkehren/ daß sie über und über mit dem
Zucker überzogen seyn/ darnach auff ein Papier
legen/ und in einer Dorten-Pfann/ oder bey einem
Ofen kühl abdrückern. Die Ribes-Beerl oder
Weixel kan man gleich also überziehen; allein die
Ribesl müssen gar drucken/ und die Weixel ein
wenig überdörrt seyn/ und man muß nur in der
Stuben drückern/ nicht in der Dorten-
Pfann.

Koch-Buch.
Zucker fein gleich ziehen und draͤhen/ und fein
gerad auff den Tisch legen/ also lang ligen lassen/
biß er warm zu essen ist; wann er noch zaͤch ist/
oder sich an die Zaͤhn legt/ muß er laͤnger ligen.
Darnach soll man jhn in einer Gestadl behalten/
darff nicht gar zu warm stehen.

Allerley Kraͤutl- und Bluͤmelwerck
mit Zucker zu uͤberziehen.

MAn soll Tragant in Rosenwasser weichen/
und durch ein Tuͤchl drucken/ und ein Loͤffel
voll Zucker darein ruͤhren/ daß es wird wie ein klei-
nes Kinds-Koͤchel/ die Kraͤutl und Bluͤmbl soll
man damit mit einem Pembsel uͤberstreichen/ und
darnach in klein gestossenen und gefaͤhten Zucker
wol umbkehren/ daß sie uͤber und uͤber mit dem
Zucker uͤberzogen seyn/ darnach auff ein Papier
legen/ und in einer Dorten-Pfañ/ oder bey einem
Ofen kuͤhl abdruͤckern. Die Ribes-Beerl oder
Weixel kan man gleich also uͤberziehen; allein die
Ribesl muͤssen gar drucken/ und die Weixel ein
wenig uͤberdoͤrrt seyn/ und man muß nur in der
Stuben druͤckern/ nicht in der Dorten-
Pfann.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0025" n="23"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Koch-Buch.</hi></fw><lb/>
Zucker fein gleich ziehen und dra&#x0364;hen/ und
                         fein<lb/>
gerad auff den Tisch legen/ also lang ligen lassen/<lb/>
biß er warm
                         zu essen ist; wann er noch za&#x0364;ch ist/<lb/>
oder sich an die Za&#x0364;hn legt/ muß er
                         la&#x0364;nger ligen.<lb/>
Darnach soll man jhn in einer Gestadl behalten/<lb/>
darff
                         nicht gar zu warm stehen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>llerley <hi rendition="#in">K</hi>ra&#x0364;utl- und <hi rendition="#in">B</hi>lu&#x0364;melwerck</hi><lb/>
mit Zucker zu
                         u&#x0364;berziehen.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>An soll Tragant in Rosenwasser weichen/<lb/>
und durch ein Tu&#x0364;chl
                         drucken/ und ein Lo&#x0364;ffel<lb/>
voll Zucker darein ru&#x0364;hren/ daß es wird wie ein
                         klei-<lb/>
nes Kinds-Ko&#x0364;chel/ die Kra&#x0364;utl und Blu&#x0364;mbl soll<lb/>
man damit mit
                         einem Pembsel u&#x0364;berstreichen/ und<lb/>
darnach in klein gestossenen und
                         gefa&#x0364;hten Zucker<lb/>
wol umbkehren/ daß sie u&#x0364;ber und u&#x0364;ber mit dem<lb/>
Zucker
                         u&#x0364;berzogen seyn/ darnach auff ein Papier<lb/>
legen/ und in einer
                         Dorten-Pfan&#x0303;/ oder bey einem<lb/>
Ofen ku&#x0364;hl abdru&#x0364;ckern. Die Ribes-Beerl
                         oder<lb/>
Weixel kan man gleich also u&#x0364;berziehen; allein die<lb/>
Ribesl mu&#x0364;ssen
                         gar drucken/ und die Weixel ein<lb/>
wenig u&#x0364;berdo&#x0364;rrt seyn/ und man muß nur in
                         der<lb/>
Stuben dru&#x0364;ckern/ nicht in der Dorten-<lb/>
Pfann.</p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0025] Koch-Buch. Zucker fein gleich ziehen und draͤhen/ und fein gerad auff den Tisch legen/ also lang ligen lassen/ biß er warm zu essen ist; wann er noch zaͤch ist/ oder sich an die Zaͤhn legt/ muß er laͤnger ligen. Darnach soll man jhn in einer Gestadl behalten/ darff nicht gar zu warm stehen. Allerley Kraͤutl- und Bluͤmelwerck mit Zucker zu uͤberziehen. MAn soll Tragant in Rosenwasser weichen/ und durch ein Tuͤchl drucken/ und ein Loͤffel voll Zucker darein ruͤhren/ daß es wird wie ein klei- nes Kinds-Koͤchel/ die Kraͤutl und Bluͤmbl soll man damit mit einem Pembsel uͤberstreichen/ und darnach in klein gestossenen und gefaͤhten Zucker wol umbkehren/ daß sie uͤber und uͤber mit dem Zucker uͤberzogen seyn/ darnach auff ein Papier legen/ und in einer Dorten-Pfañ/ oder bey einem Ofen kuͤhl abdruͤckern. Die Ribes-Beerl oder Weixel kan man gleich also uͤberziehen; allein die Ribesl muͤssen gar drucken/ und die Weixel ein wenig uͤberdoͤrrt seyn/ und man muß nur in der Stuben druͤckern/ nicht in der Dorten- Pfann.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2013-07-30T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-07-30T11:00:00Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-07-30T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen und Kustoden wurden nicht ausgezeichnet.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/graz_kochbuch_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/graz_kochbuch_1686/25
Zitationshilfe: N. N.: Ein Koch- und Artzneybuch. Grätz, 1686, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/graz_kochbuch_1686/25>, abgerufen am 13.11.2024.