Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.§ 3 Gleichheit -- Verknüpfung. knüpft werden, und so gelangt man zu einer Verknüpfung mehrererGlieder, welche aber zunächst immer nur als eine Verknüpfung je zweier erscheint. Der Bequemlichkeit wegen bedienen wir uns der üblichen abgekürzten Klammerbezeichnung, indem wir nämlich die zusammengehörigen Zeichen einer Klammer weglassen, wenn deren Oeffnungszeichen [(] entweder am Anfang des ganzen Ausdrucks steht, oder nach einem andern Oeffnungszeichen folgen würde; z. B. statt ((a * b) * c) schreiben wir a * b * c. § 3. Die besondere Art der Verknüpfung wird nun dadurch mal an der Vorstellung des einzelnen Verknüpften aufgegeben wird, hängt von der Natur der jedesmaligen Verknüpfung ab. 1 *
§ 3 Gleichheit — Verknüpfung. knüpft werden, und so gelangt man zu einer Verknüpfung mehrererGlieder, welche aber zunächst immer nur als eine Verknüpfung je zweier erscheint. Der Bequemlichkeit wegen bedienen wir uns der üblichen abgekürzten Klammerbezeichnung, indem wir nämlich die zusammengehörigen Zeichen einer Klammer weglassen, wenn deren Oeffnungszeichen [(] entweder am Anfang des ganzen Ausdrucks steht, oder nach einem andern Oeffnungszeichen folgen würde; z. B. statt ((a ◠ b) ◠ c) schreiben wir a ◠ b ◠ c. § 3. Die besondere Art der Verknüpfung wird nun dadurch mal an der Vorstellung des einzelnen Verknüpften aufgegeben wird, hängt von der Natur der jedesmaligen Verknüpfung ab. 1 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="3"/><fw place="top" type="header">§ 3 Gleichheit — Verknüpfung.</fw><lb/> knüpft werden, und so gelangt man zu einer Verknüpfung mehrerer<lb/> Glieder, welche aber zunächst immer nur als eine Verknüpfung je<lb/> zweier erscheint. Der Bequemlichkeit wegen bedienen wir uns der<lb/> üblichen abgekürzten Klammerbezeichnung, indem wir nämlich die<lb/> zusammengehörigen Zeichen einer Klammer weglassen, wenn deren<lb/> Oeffnungszeichen [(] entweder am Anfang des ganzen Ausdrucks<lb/> steht, oder nach einem andern Oeffnungszeichen folgen würde;<lb/> z. B. statt ((a ◠ b) ◠ c) schreiben wir a ◠ b ◠ c.</p><lb/> <p>§ 3. Die besondere Art der Verknüpfung wird nun dadurch<lb/> bestimmt, was bei derselben als Ergebniss festgehalten, d. h. unter<lb/> welchen Umständen und in welcher Ausdehnung das Ergebniss als<lb/> sich gleich bleibend gesetzt wird. Die einzigen Veränderungen,<lb/> welche man, ohne die einzelnen verknüpften Formen selbst zu än-<lb/> dern, vornehmen kann, ist Aenderung der Klammern und Umord-<lb/> nung der Glieder. Nehmen wir zuerst die Verknüpfung so an,<lb/> dass bei drei Gliedern das Setzen der Klammern keinen realen<lb/> Unterschied, d. h. keinen Unterschied des Ergebnisses begründet,<lb/> also dass a ◠ (b ◠ c) = a ◠ b ◠ c ist, so folgt zunächst, dass man auch<lb/> in jeder mehrgliedrigen Verknüpfung dieser Art, ohne ihr Ergeb-<lb/> niss zu ändern, die Klammern weglassen kann. Denn jede Klam-<lb/> mer schliesst vermöge der darüber festgesetzten Bestimmung zu-<lb/> nächst einen zweigliedrigen Ausdruck ein, und dieser Ausdruck<lb/> muss wieder als Glied verbunden sein mit einer andern Form,<lb/> kurz es tritt eine Verbindung von drei Formen hervor, für welche<lb/> wir voraussetzten, dass man die Klammer weglassen könne, ohne<lb/> das Ergebniss ihrer Verknüpfung zu ändern; also wird auch, da<lb/> man statt jeder Form die ihr gleiche setzen darf, das Gesammt-<lb/> ergebniss durch das Weglassen jener Klammer nicht geändert.<lb/> Also<lb/><cit><quote>„Wenn eine Verknüpfung von der Art ist, dass bei drei Glie-<lb/> dern die Klammern weggelassen werden dürfen, so gilt dies<lb/> auch bei beliebig vielen;“</quote></cit><lb/> oder, da man in zwei Ausdrücken, welche sich nur durch das<lb/> Setzen der Klammern unterscheiden, stets nach dem so eben er-<lb/><note xml:id="b38" prev="#a38" place="foot" n="**)">mal an der Vorstellung des einzelnen Verknüpften aufgegeben wird, hängt von<lb/> der Natur der jedesmaligen Verknüpfung ab.</note><lb/> <fw place="bottom" type="sig">1 *</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [3/0039]
§ 3 Gleichheit — Verknüpfung.
knüpft werden, und so gelangt man zu einer Verknüpfung mehrerer
Glieder, welche aber zunächst immer nur als eine Verknüpfung je
zweier erscheint. Der Bequemlichkeit wegen bedienen wir uns der
üblichen abgekürzten Klammerbezeichnung, indem wir nämlich die
zusammengehörigen Zeichen einer Klammer weglassen, wenn deren
Oeffnungszeichen [(] entweder am Anfang des ganzen Ausdrucks
steht, oder nach einem andern Oeffnungszeichen folgen würde;
z. B. statt ((a ◠ b) ◠ c) schreiben wir a ◠ b ◠ c.
§ 3. Die besondere Art der Verknüpfung wird nun dadurch
bestimmt, was bei derselben als Ergebniss festgehalten, d. h. unter
welchen Umständen und in welcher Ausdehnung das Ergebniss als
sich gleich bleibend gesetzt wird. Die einzigen Veränderungen,
welche man, ohne die einzelnen verknüpften Formen selbst zu än-
dern, vornehmen kann, ist Aenderung der Klammern und Umord-
nung der Glieder. Nehmen wir zuerst die Verknüpfung so an,
dass bei drei Gliedern das Setzen der Klammern keinen realen
Unterschied, d. h. keinen Unterschied des Ergebnisses begründet,
also dass a ◠ (b ◠ c) = a ◠ b ◠ c ist, so folgt zunächst, dass man auch
in jeder mehrgliedrigen Verknüpfung dieser Art, ohne ihr Ergeb-
niss zu ändern, die Klammern weglassen kann. Denn jede Klam-
mer schliesst vermöge der darüber festgesetzten Bestimmung zu-
nächst einen zweigliedrigen Ausdruck ein, und dieser Ausdruck
muss wieder als Glied verbunden sein mit einer andern Form,
kurz es tritt eine Verbindung von drei Formen hervor, für welche
wir voraussetzten, dass man die Klammer weglassen könne, ohne
das Ergebniss ihrer Verknüpfung zu ändern; also wird auch, da
man statt jeder Form die ihr gleiche setzen darf, das Gesammt-
ergebniss durch das Weglassen jener Klammer nicht geändert.
Also
„Wenn eine Verknüpfung von der Art ist, dass bei drei Glie-
dern die Klammern weggelassen werden dürfen, so gilt dies
auch bei beliebig vielen;“
oder, da man in zwei Ausdrücken, welche sich nur durch das
Setzen der Klammern unterscheiden, stets nach dem so eben er-
**)
**) mal an der Vorstellung des einzelnen Verknüpften aufgegeben wird, hängt von
der Natur der jedesmaligen Verknüpfung ab.
1 *
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |