Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite

§ 171 Konstante Beziehungen offner Produkte.
[Formel 1] konstant sein für jeden Werth von x, y, z, wobei
[Formel 2] ist. Daraus ergeben sich folgende 6 konstante Grössen:
[Formel 3] Bezeichnen wir diese 6 Gsössen beziehlich mit
[Formel 4] so ist
[Formel 5]

Es hat demnach jene Summe S dann und nur dann einen kon-
stanten Werth, wenn in Bezug auf irgend ein festes Richtsystem
diese 6 Zahlengrössen konstant sind. So haben wir nun zwar die
konstanten Beziehungen, welche zwischen den in jener Summe
vorkommenden Grössen herrschen müssen, wenn die Summe kon-
stant bleiben soll, bestimmt; allein der einfache Begriff jener Summe
ist dadurch noch nicht gefunden, weil in diese Bestimmungen ein
ganz fremdartiges, mit dem Begriffe jener Summe in keinerlei Be-
ziehung stehendes Element, nämlich das zu Grunde gelegte Richt-
system eingeführt ist. Es dienen daher jene 6 Grössen nur zur
Uebertragung auf gegebene Richtsysteme, während der einfache Be-
griff der Summe noch zu realisiren ist. Wir können, um uns der
Lösung dieser Aufgabe zu nähern, zuerst versuchen, jene Summe
auf eine möglichst geringe Anzahl von Gliedern zurückzuführen.
Da jede Strecke 3 Zeiger darbietet, so scheint für den ersten An-
blick jene Summe auf zwei Glieder reducirbar, in sofern zur Be-
stimmung der 6 Zeiger jener Strecken 6 Gleichungen erscheinen;
allein es erhellt leicht, dass, wenn nicht etwa sämmtliche Grössen
in S derselben Ebene angehören, jene 6 Zeiger nicht so gewählt
werden können, dass diesen 6 Gleichungen genügt wird. Denn da
das Richtsystem willkührlich ist, so kann es auch so genommen
werden, dass jene zwei Strecken mit zweien der Richtmasse etwa
mit a und b zusammenfallen; dann ist klar, wie
[Formel 6]

§ 171 Konstante Beziehungen offner Produkte.
[Formel 1] konstant sein für jeden Werth von x, y, z, wobei
[Formel 2] ist. Daraus ergeben sich folgende 6 konstante Grössen:
[Formel 3] Bezeichnen wir diese 6 Gsössen beziehlich mit
[Formel 4] so ist
[Formel 5]

Es hat demnach jene Summe S dann und nur dann einen kon-
stanten Werth, wenn in Bezug auf irgend ein festes Richtsystem
diese 6 Zahlengrössen konstant sind. So haben wir nun zwar die
konstanten Beziehungen, welche zwischen den in jener Summe
vorkommenden Grössen herrschen müssen, wenn die Summe kon-
stant bleiben soll, bestimmt; allein der einfache Begriff jener Summe
ist dadurch noch nicht gefunden, weil in diese Bestimmungen ein
ganz fremdartiges, mit dem Begriffe jener Summe in keinerlei Be-
ziehung stehendes Element, nämlich das zu Grunde gelegte Richt-
system eingeführt ist. Es dienen daher jene 6 Grössen nur zur
Uebertragung auf gegebene Richtsysteme, während der einfache Be-
griff der Summe noch zu realisiren ist. Wir können, um uns der
Lösung dieser Aufgabe zu nähern, zuerst versuchen, jene Summe
auf eine möglichst geringe Anzahl von Gliedern zurückzuführen.
Da jede Strecke 3 Zeiger darbietet, so scheint für den ersten An-
blick jene Summe auf zwei Glieder reducirbar, in sofern zur Be-
stimmung der 6 Zeiger jener Strecken 6 Gleichungen erscheinen;
allein es erhellt leicht, dass, wenn nicht etwa sämmtliche Grössen
in S derselben Ebene angehören, jene 6 Zeiger nicht so gewählt
werden können, dass diesen 6 Gleichungen genügt wird. Denn da
das Richtsystem willkührlich ist, so kann es auch so genommen
werden, dass jene zwei Strecken mit zweien der Richtmasse etwa
mit a und b zusammenfallen; dann ist klar, wie
[Formel 6]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0305" n="269"/><fw place="top" type="header">§ 171 Konstante Beziehungen offner Produkte.</fw><lb/><formula/> konstant sein für jeden Werth von x, y, z, wobei<lb/><formula/> ist. Daraus ergeben sich folgende 6 konstante Grössen:<lb/><formula/> Bezeichnen wir diese 6 Gsössen beziehlich mit<lb/><formula/> so ist<lb/><formula/></p>
          <p>Es hat demnach jene Summe S dann und nur dann einen kon-<lb/>
stanten Werth, wenn in Bezug auf irgend ein festes Richtsystem<lb/>
diese 6 Zahlengrössen konstant sind. So haben wir nun zwar die<lb/>
konstanten Beziehungen, welche zwischen den in jener Summe<lb/>
vorkommenden Grössen herrschen müssen, wenn die Summe kon-<lb/>
stant bleiben soll, bestimmt; allein der einfache Begriff jener Summe<lb/>
ist dadurch noch nicht gefunden, weil in diese Bestimmungen ein<lb/>
ganz fremdartiges, mit dem Begriffe jener Summe in keinerlei Be-<lb/>
ziehung stehendes Element, nämlich das zu Grunde gelegte Richt-<lb/>
system eingeführt ist. Es dienen daher jene 6 Grössen nur zur<lb/>
Uebertragung auf gegebene Richtsysteme, während der einfache Be-<lb/>
griff der Summe noch zu realisiren ist. Wir können, um uns der<lb/>
Lösung dieser Aufgabe zu nähern, zuerst versuchen, jene Summe<lb/>
auf eine möglichst geringe Anzahl von Gliedern zurückzuführen.<lb/>
Da jede Strecke 3 Zeiger darbietet, so scheint für den ersten An-<lb/>
blick jene Summe auf zwei Glieder reducirbar, in sofern zur Be-<lb/>
stimmung der 6 Zeiger jener Strecken 6 Gleichungen erscheinen;<lb/>
allein es erhellt leicht, dass, wenn nicht etwa sämmtliche Grössen<lb/>
in S derselben Ebene angehören, jene 6 Zeiger nicht so gewählt<lb/>
werden können, dass diesen 6 Gleichungen genügt wird. Denn da<lb/>
das Richtsystem willkührlich ist, so kann es auch so genommen<lb/>
werden, dass jene zwei Strecken mit zweien der Richtmasse etwa<lb/>
mit a und b zusammenfallen; dann ist klar, wie<lb/><formula/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0305] § 171 Konstante Beziehungen offner Produkte. [FORMEL] konstant sein für jeden Werth von x, y, z, wobei [FORMEL] ist. Daraus ergeben sich folgende 6 konstante Grössen: [FORMEL] Bezeichnen wir diese 6 Gsössen beziehlich mit [FORMEL] so ist [FORMEL] Es hat demnach jene Summe S dann und nur dann einen kon- stanten Werth, wenn in Bezug auf irgend ein festes Richtsystem diese 6 Zahlengrössen konstant sind. So haben wir nun zwar die konstanten Beziehungen, welche zwischen den in jener Summe vorkommenden Grössen herrschen müssen, wenn die Summe kon- stant bleiben soll, bestimmt; allein der einfache Begriff jener Summe ist dadurch noch nicht gefunden, weil in diese Bestimmungen ein ganz fremdartiges, mit dem Begriffe jener Summe in keinerlei Be- ziehung stehendes Element, nämlich das zu Grunde gelegte Richt- system eingeführt ist. Es dienen daher jene 6 Grössen nur zur Uebertragung auf gegebene Richtsysteme, während der einfache Be- griff der Summe noch zu realisiren ist. Wir können, um uns der Lösung dieser Aufgabe zu nähern, zuerst versuchen, jene Summe auf eine möglichst geringe Anzahl von Gliedern zurückzuführen. Da jede Strecke 3 Zeiger darbietet, so scheint für den ersten An- blick jene Summe auf zwei Glieder reducirbar, in sofern zur Be- stimmung der 6 Zeiger jener Strecken 6 Gleichungen erscheinen; allein es erhellt leicht, dass, wenn nicht etwa sämmtliche Grössen in S derselben Ebene angehören, jene 6 Zeiger nicht so gewählt werden können, dass diesen 6 Gleichungen genügt wird. Denn da das Richtsystem willkührlich ist, so kann es auch so genommen werden, dass jene zwei Strecken mit zweien der Richtmasse etwa mit a und b zusammenfallen; dann ist klar, wie [FORMEL]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/305
Zitationshilfe: Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/305>, abgerufen am 22.11.2024.