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Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.

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Das eingewandte Produkt. § 142
und nur dann null sei, wenn sich eine derselben als Vielfachen-
summe der übrigen darstellen liess; und ehe wir diesen Satz nicht
auf unser Gebiet übertragen haben, ist die Analogie noch nicht
vollständig. Dass ein Produkt von Grössen (n--1)-ter Stufe dann
allemal null sei, wenn eine derselben als Vielfachensumme der
andern darstellbar ist, erhellt sogleich aus dem Gesetze des Durch-
multiplicirens, wenn man zugleich festhält, dass das Produkt zweier
gleichartiger Grössen (n--1)-ter Stufe null ist. Um zu beweisen,
dass das Produkt auch nur dann null sei, wenn sich einer der
Faktoren als Vielfachensumme der andern darstellen lässt, müssen
wir zeigen, dass, wenn zu einem geltenden Produkt von m Faktoren
(n--1)-ter Stufe in einem Hauptsysteme n-ter Stufe ein Faktor
derselben (n--1)-ten Stufe hinzutritt, welcher das Produkt null
macht, sich dieser als Vielfachensumme der ersteren darstellen
lässt. Dass ein Produkt aus mehr als n Faktoren dieser Art null
wird, liegt schon in dem allgemeinen Satze § 138, ergiebt sich aber
auch schon sogleich aus dem vorher bewiesenen Satze. Wenn fer-
ner zu n solchen Faktoren, deren Produkt einen geltenden Werth
hat, ein Faktor derselben Stufe hinzukommt, so wird dieser eines-
theils das Produkt immer null machen, anderntheils sich als Viel-
fachensumme jener n Faktoren darstellen lassen, wie wir oben
zeigten. Es bleibt uns also, um den Beweis unseres Satzes zu
führen, nur der Fall zu berücksichtigen übrig, dass die Anzahl der
Faktoren (m) kleiner ist, als die Stufe des Hauptsystemes (n). In
diesem Falle können wir zur Führung des Beweises (n--m) Fak-
toren (n--1)-ter Stufe zu Hülfe nehmen, welche mit den gegebe-
nen m Faktoren ein Produkt von geltendem Werthe liefern. Dann
wird sich der Faktor (n--1)-ter Stufe, welcher zu dem Produkt
der m gegebenen Faktoren (P) hinzutreten und dasselbe null machen
soll, nach dem vorher bewiesenen Satze als Vielfachensumme der
sämmtlichen n Grössen, deren Produkt geltenden Werth hat, dar-
stellen lassen, d. h. als Summe, deren eines Stück A eine Viel-
fachensumme der gegebenen m Faktoren, und deren anderes Stück
(B) eine Vielfachensumme der zu Hülfe genommenen Faktoren ist,
und zu beweisen bleibt, dass dies zweite Stück null sei. Multi-
pliciren wir nun das Produkt der m gegebenen Faktoren P mit
dieser Summe (A + B), so können wir das erste Stück (A) weg-

Das eingewandte Produkt. § 142
und nur dann null sei, wenn sich eine derselben als Vielfachen-
summe der übrigen darstellen liess; und ehe wir diesen Satz nicht
auf unser Gebiet übertragen haben, ist die Analogie noch nicht
vollständig. Dass ein Produkt von Grössen (n—1)-ter Stufe dann
allemal null sei, wenn eine derselben als Vielfachensumme der
andern darstellbar ist, erhellt sogleich aus dem Gesetze des Durch-
multiplicirens, wenn man zugleich festhält, dass das Produkt zweier
gleichartiger Grössen (n—1)-ter Stufe null ist. Um zu beweisen,
dass das Produkt auch nur dann null sei, wenn sich einer der
Faktoren als Vielfachensumme der andern darstellen lässt, müssen
wir zeigen, dass, wenn zu einem geltenden Produkt von m Faktoren
(n—1)-ter Stufe in einem Hauptsysteme n-ter Stufe ein Faktor
derselben (n—1)-ten Stufe hinzutritt, welcher das Produkt null
macht, sich dieser als Vielfachensumme der ersteren darstellen
lässt. Dass ein Produkt aus mehr als n Faktoren dieser Art null
wird, liegt schon in dem allgemeinen Satze § 138, ergiebt sich aber
auch schon sogleich aus dem vorher bewiesenen Satze. Wenn fer-
ner zu n solchen Faktoren, deren Produkt einen geltenden Werth
hat, ein Faktor derselben Stufe hinzukommt, so wird dieser eines-
theils das Produkt immer null machen, anderntheils sich als Viel-
fachensumme jener n Faktoren darstellen lassen, wie wir oben
zeigten. Es bleibt uns also, um den Beweis unseres Satzes zu
führen, nur der Fall zu berücksichtigen übrig, dass die Anzahl der
Faktoren (m) kleiner ist, als die Stufe des Hauptsystemes (n). In
diesem Falle können wir zur Führung des Beweises (n—m) Fak-
toren (n—1)-ter Stufe zu Hülfe nehmen, welche mit den gegebe-
nen m Faktoren ein Produkt von geltendem Werthe liefern. Dann
wird sich der Faktor (n—1)-ter Stufe, welcher zu dem Produkt
der m gegebenen Faktoren (P) hinzutreten und dasselbe null machen
soll, nach dem vorher bewiesenen Satze als Vielfachensumme der
sämmtlichen n Grössen, deren Produkt geltenden Werth hat, dar-
stellen lassen, d. h. als Summe, deren eines Stück A eine Viel-
fachensumme der gegebenen m Faktoren, und deren anderes Stück
(B) eine Vielfachensumme der zu Hülfe genommenen Faktoren ist,
und zu beweisen bleibt, dass dies zweite Stück null sei. Multi-
pliciren wir nun das Produkt der m gegebenen Faktoren P mit
dieser Summe (A + B), so können wir das erste Stück (A) weg-

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[218/0254] Das eingewandte Produkt. § 142 und nur dann null sei, wenn sich eine derselben als Vielfachen- summe der übrigen darstellen liess; und ehe wir diesen Satz nicht auf unser Gebiet übertragen haben, ist die Analogie noch nicht vollständig. Dass ein Produkt von Grössen (n—1)-ter Stufe dann allemal null sei, wenn eine derselben als Vielfachensumme der andern darstellbar ist, erhellt sogleich aus dem Gesetze des Durch- multiplicirens, wenn man zugleich festhält, dass das Produkt zweier gleichartiger Grössen (n—1)-ter Stufe null ist. Um zu beweisen, dass das Produkt auch nur dann null sei, wenn sich einer der Faktoren als Vielfachensumme der andern darstellen lässt, müssen wir zeigen, dass, wenn zu einem geltenden Produkt von m Faktoren (n—1)-ter Stufe in einem Hauptsysteme n-ter Stufe ein Faktor derselben (n—1)-ten Stufe hinzutritt, welcher das Produkt null macht, sich dieser als Vielfachensumme der ersteren darstellen lässt. Dass ein Produkt aus mehr als n Faktoren dieser Art null wird, liegt schon in dem allgemeinen Satze § 138, ergiebt sich aber auch schon sogleich aus dem vorher bewiesenen Satze. Wenn fer- ner zu n solchen Faktoren, deren Produkt einen geltenden Werth hat, ein Faktor derselben Stufe hinzukommt, so wird dieser eines- theils das Produkt immer null machen, anderntheils sich als Viel- fachensumme jener n Faktoren darstellen lassen, wie wir oben zeigten. Es bleibt uns also, um den Beweis unseres Satzes zu führen, nur der Fall zu berücksichtigen übrig, dass die Anzahl der Faktoren (m) kleiner ist, als die Stufe des Hauptsystemes (n). In diesem Falle können wir zur Führung des Beweises (n—m) Fak- toren (n—1)-ter Stufe zu Hülfe nehmen, welche mit den gegebe- nen m Faktoren ein Produkt von geltendem Werthe liefern. Dann wird sich der Faktor (n—1)-ter Stufe, welcher zu dem Produkt der m gegebenen Faktoren (P) hinzutreten und dasselbe null machen soll, nach dem vorher bewiesenen Satze als Vielfachensumme der sämmtlichen n Grössen, deren Produkt geltenden Werth hat, dar- stellen lassen, d. h. als Summe, deren eines Stück A eine Viel- fachensumme der gegebenen m Faktoren, und deren anderes Stück (B) eine Vielfachensumme der zu Hülfe genommenen Faktoren ist, und zu beweisen bleibt, dass dies zweite Stück null sei. Multi- pliciren wir nun das Produkt der m gegebenen Faktoren P mit dieser Summe (A + B), so können wir das erste Stück (A) weg-

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Zitationshilfe: Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/254>, abgerufen am 25.11.2024.