Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.
Feinde, den er mit den Klauen nicht erreichen konnte, zum Wurm verwandelt, sich von ihm treten lassen, wenn er nur wußte, daß er ihm alsdann giftig in die Ferse stechen konnte. Oberceremonienmeister (tritt ein:) Ihre königlichen Hoheiten, der Herzog von An- gouleme und der Herzog von Berry. König Ludwig. Meine geliebten Neffen mögen kommen. (Oberceremonienmeister ab.) (Herzog von Angouleme und Herzog von Berry treten ein.) Herzog von Berry. Sire, Sire, ich flehe, schonen Sie nicht mehr die Canaille, das Volk! Herzog von Angouleme. Ja, Sire, es wird zu arg. König Ludwig. Was ist geschehen? Herzogin von Angouleme. Gemahl, es ist doch kein Blut geflossen? Herzog von Angouleme. Nein, Gemahlin. Herzogin von Angouleme. Also wieder Kindereien, mit denen ihr den Oheim belästigt.
Feinde, den er mit den Klauen nicht erreichen konnte, zum Wurm verwandelt, ſich von ihm treten laſſen, wenn er nur wußte, daß er ihm alsdann giftig in die Ferſe ſtechen konnte. Oberceremonienmeiſter (tritt ein:) Ihre königlichen Hoheiten, der Herzog von An- gouleme und der Herzog von Berry. Koͤnig Ludwig. Meine geliebten Neffen mögen kommen. (Oberceremonienmeiſter ab.) (Herzog von Angouleme und Herzog von Berry treten ein.) Herzog von Berry. Sire, Sire, ich flehe, ſchonen Sie nicht mehr die Canaille, das Volk! Herzog von Angouleme. Ja, Sire, es wird zu arg. Koͤnig Ludwig. Was iſt geſchehen? Herzogin von Angouleme. Gemahl, es iſt doch kein Blut gefloſſen? Herzog von Angouleme. Nein, Gemahlin. Herzogin von Angouleme. Alſo wieder Kindereien, mit denen ihr den Oheim beläſtigt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#ANGOI"> <p><pb facs="#f0058" n="50"/> Feinde, den er mit den Klauen nicht erreichen konnte,<lb/> zum Wurm verwandelt, ſich von ihm treten laſſen,<lb/> wenn er nur wußte, daß er ihm alsdann giftig in<lb/> die Ferſe ſtechen konnte.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBERC"> <speaker> <hi rendition="#g">Oberceremonienmeiſter</hi> </speaker> <stage>(tritt ein:)</stage><lb/> <p>Ihre königlichen Hoheiten, der Herzog von An-<lb/> gouleme und der Herzog von Berry.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Meine geliebten Neffen mögen kommen.</p><lb/> <stage>(Oberceremonienmeiſter ab.)</stage><lb/> <stage>(Herzog von Angouleme und Herzog von Berry treten ein.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BERR"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Berry</hi>.</speaker><lb/> <p>Sire, Sire, ich flehe, ſchonen Sie nicht mehr<lb/> die Canaille, das Volk!</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGO"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, Sire, es wird zu arg.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Was iſt geſchehen?</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Gemahl, es iſt doch kein Blut gefloſſen?</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGO"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, Gemahlin.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Alſo wieder Kindereien, mit denen ihr den<lb/> Oheim beläſtigt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0058]
Feinde, den er mit den Klauen nicht erreichen konnte,
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wenn er nur wußte, daß er ihm alsdann giftig in
die Ferſe ſtechen konnte.
Oberceremonienmeiſter (tritt ein:)
Ihre königlichen Hoheiten, der Herzog von An-
gouleme und der Herzog von Berry.
Koͤnig Ludwig.
Meine geliebten Neffen mögen kommen.
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Sire, Sire, ich flehe, ſchonen Sie nicht mehr
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Oheim beläſtigt.
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/58>, abgerufen am 16.02.2025. |