Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Manche der Anwesenden. Es lebe der König! Madame de Serre. Enkelin, rufe, ruf': es lebe der König! Ein Bürger. Das "lebe der König" tönt sehr dünn! Ein anderer Bürger. Dafür kommt es aber aus adeligen Kehlen. Madame de Serre. Welch ein Mann! Das ist, Herr Marquis, das ist noch ein König! Ein geborner! Diese heitere Miene, dieser Adel im Antlitz -- Der alte Marquis. Die unwillkürliche Grazie -- Madame de Serre. Selbst in dem scheinbar nachlässigen Gange -- Erster Bürger (zu dem andern:) Der dicke Herr König hinkt ja wie der Teufel -- Zweiter Bürger (zum ersten:) Das kommt vom Podagra. Erster Bürger. Und das Podagra kommt vom Saufen, Fres- sen und -- Manche der Anweſenden. Es lebe der König! Madame de Serré. Enkelin, rufe, ruf’: es lebe der König! Ein Buͤrger. Das »lebe der König« tönt ſehr dünn! Ein anderer Buͤrger. Dafür kommt es aber aus adeligen Kehlen. Madame de Serré. Welch ein Mann! Das iſt, Herr Marquis, das iſt noch ein König! Ein geborner! Dieſe heitere Miene, dieſer Adel im Antlitz — Der alte Marquis. Die unwillkürliche Grazie — Madame de Serré. Selbſt in dem ſcheinbar nachläſſigen Gange — Erſter Buͤrger (zu dem andern:) Der dicke Herr König hinkt ja wie der Teufel — Zweiter Buͤrger (zum erſten:) Das kommt vom Podagra. Erſter Buͤrger. Und das Podagra kommt vom Saufen, Freſ- ſen und — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0048" n="40"/> <sp who="#MANANW"> <speaker><hi rendition="#g">Manche der Anweſenden</hi>.</speaker><lb/> <p>Es lebe der König!</p> </sp><lb/> <sp who="#SERR"> <speaker><hi rendition="#g">Madame de Serr<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Enkelin, rufe, ruf’: es lebe der König!</p> </sp><lb/> <sp who="#BUERG"> <speaker><hi rendition="#g">Ein Buͤrger</hi>.</speaker><lb/> <p>Das »lebe der König« tönt ſehr dünn!</p> </sp><lb/> <sp who="#ABUERG"> <speaker><hi rendition="#g">Ein anderer Buͤrger</hi>.</speaker><lb/> <p>Dafür kommt es aber aus adeligen Kehlen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SERR"> <speaker><hi rendition="#g">Madame de Serr<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Welch ein Mann! Das iſt, Herr Marquis,<lb/> das iſt noch ein König! Ein <hi rendition="#g">geborner</hi>! Dieſe<lb/> heitere Miene, dieſer Adel im Antlitz —</p> </sp><lb/> <sp who="#MARQ"> <speaker><hi rendition="#g">Der alte Marquis</hi>.</speaker><lb/> <p>Die unwillkürliche Grazie —</p> </sp><lb/> <sp who="#SERR"> <speaker><hi rendition="#g">Madame de Serr<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Selbſt in dem ſcheinbar nachläſſigen Gange —</p> </sp><lb/> <sp who="#EBUERG"> <speaker> <hi rendition="#g">Erſter Buͤrger</hi> </speaker> <stage>(zu dem andern:)</stage><lb/> <p>Der dicke Herr König hinkt ja wie der Teufel —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZBUERG"> <speaker> <hi rendition="#g">Zweiter Buͤrger</hi> </speaker> <stage>(zum erſten:)</stage><lb/> <p>Das kommt vom Podagra.</p> </sp><lb/> <sp who="#EBUERG"> <speaker><hi rendition="#g">Erſter Buͤrger</hi>.</speaker><lb/> <p>Und das Podagra kommt vom Saufen, Freſ-<lb/> ſen und —</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0048]
Manche der Anweſenden.
Es lebe der König!
Madame de Serré.
Enkelin, rufe, ruf’: es lebe der König!
Ein Buͤrger.
Das »lebe der König« tönt ſehr dünn!
Ein anderer Buͤrger.
Dafür kommt es aber aus adeligen Kehlen.
Madame de Serré.
Welch ein Mann! Das iſt, Herr Marquis,
das iſt noch ein König! Ein geborner! Dieſe
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Der alte Marquis.
Die unwillkürliche Grazie —
Madame de Serré.
Selbſt in dem ſcheinbar nachläſſigen Gange —
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Der dicke Herr König hinkt ja wie der Teufel —
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Das kommt vom Podagra.
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/48>, abgerufen am 08.07.2024. |