Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Vitry. Er war König von Frankreich und schlug ein paarmal einige tausend Rebellen. Chassecoeur. Der Knirps! -- Weiter nichts? Vitry. Da frage die Gelehrten, ich weiß nicht Mehre- res. -- -- Der Berry bemerkt dich, sieht die Schmar- ren in deinem Gesicht. -- Er will dich anreden. Chassecoeur. Er will durch mich einen Coup auf das Volk machen. Aber er irrt sich, der herzogliche Gelb- schnabel. Ich bin nicht darnach behandelt worden, ihm entgegen zu kommen. Vitry. Und wenn er dir nun etwas verspricht? Chassecoeur. In den Dreck damit. Sie halten es doch nur so lange, als sie müssen. Herzog von Berry. Alter, braver Camerad -- Chassecoeur. Danke. Ich weiß nicht, daß ich je mit Eurer königlichen Hoheit zusammen gefochten. Vitry. Er war König von Frankreich und ſchlug ein paarmal einige tauſend Rebellen. Chaſſecoeur. Der Knirps! — Weiter nichts? Vitry. Da frage die Gelehrten, ich weiß nicht Mehre- res. — — Der Berry bemerkt dich, ſieht die Schmar- ren in deinem Geſicht. — Er will dich anreden. Chaſſecoeur. Er will durch mich einen Coup auf das Volk machen. Aber er irrt ſich, der herzogliche Gelb- ſchnabel. Ich bin nicht darnach behandelt worden, ihm entgegen zu kommen. Vitry. Und wenn er dir nun etwas verſpricht? Chaſſecoeur. In den Dreck damit. Sie halten es doch nur ſo lange, als ſie müſſen. Herzog von Berry. Alter, braver Camerad — Chaſſecoeur. Danke. Ich weiß nicht, daß ich je mit Eurer königlichen Hoheit zuſammen gefochten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0042" n="34"/> <sp who="#VIT"> <speaker> <hi rendition="#g">Vitry.</hi> </speaker><lb/> <p>Er war König von Frankreich und ſchlug ein<lb/> paarmal einige tauſend Rebellen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker> <hi rendition="#g">Chaſſecoeur.</hi> </speaker><lb/> <p>Der Knirps! — Weiter nichts?</p> </sp><lb/> <sp who="#VIT"> <speaker> <hi rendition="#g">Vitry.</hi> </speaker><lb/> <p>Da frage die Gelehrten, ich weiß nicht Mehre-<lb/> res. — — Der Berry bemerkt dich, ſieht die Schmar-<lb/> ren in deinem Geſicht. — Er will dich anreden.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker> <hi rendition="#g">Chaſſecoeur.</hi> </speaker><lb/> <p>Er will durch mich einen Coup auf das Volk<lb/> machen. Aber er irrt ſich, der herzogliche Gelb-<lb/> ſchnabel. Ich bin nicht darnach behandelt worden,<lb/> ihm entgegen zu kommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#VIT"> <speaker> <hi rendition="#g">Vitry.</hi> </speaker><lb/> <p>Und wenn er dir nun etwas verſpricht?</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker> <hi rendition="#g">Chaſſecoeur.</hi> </speaker><lb/> <p>In den Dreck damit. Sie halten es doch nur<lb/> ſo lange, als ſie müſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BERR"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Berry.</hi> </speaker><lb/> <p>Alter, braver Camerad —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker> <hi rendition="#g">Chaſſecoeur.</hi> </speaker><lb/> <p>Danke. Ich weiß nicht, daß ich je mit Eurer<lb/> königlichen Hoheit zuſammen gefochten.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
Vitry.
Er war König von Frankreich und ſchlug ein
paarmal einige tauſend Rebellen.
Chaſſecoeur.
Der Knirps! — Weiter nichts?
Vitry.
Da frage die Gelehrten, ich weiß nicht Mehre-
res. — — Der Berry bemerkt dich, ſieht die Schmar-
ren in deinem Geſicht. — Er will dich anreden.
Chaſſecoeur.
Er will durch mich einen Coup auf das Volk
machen. Aber er irrt ſich, der herzogliche Gelb-
ſchnabel. Ich bin nicht darnach behandelt worden,
ihm entgegen zu kommen.
Vitry.
Und wenn er dir nun etwas verſpricht?
Chaſſecoeur.
In den Dreck damit. Sie halten es doch nur
ſo lange, als ſie müſſen.
Herzog von Berry.
Alter, braver Camerad —
Chaſſecoeur.
Danke. Ich weiß nicht, daß ich je mit Eurer
königlichen Hoheit zuſammen gefochten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/42 |
Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/42>, abgerufen am 16.02.2025. |