Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Herzog von Wellington (heransprengend:) Guten Abend, Feldmarschall! Blücher. Herzog, der Abend ist des Tages werth! Herzog von Wellington. Die Hand her, Helfer in der Noth! Blücher. Zum "schönen Bunde", wie der Ort hier heißt! -- -- Engländer, Preußen, Generale, Unterof- ficiere, Gemeine -- ich kann nicht weiter rücken bis ich mir die Brust gelüftet, meine Feldmütze abge- zogen, und euch gesagt habe: ihr alle, alle seyd meine hochachtbaren Waffengefährten, gleich brav in Glück und Noth -- Wird die Zukunft eurer würdig -- Heil dann! -- Wird sie es nicht, dann tröstet euch damit, daß eure Aufopferung eine bes- sere verdiente! -- -- Wellington, laß deine Leute etwas rasten, -- sie hatten heute die drückendste Arbeit -- Dafür übernehmen wir so eifriger die Verfolgung, und verlaß dich darauf, sie soll unse- ren Sieg vollenden, wie noch keinen andern! -- Vorwärts, Preußen! Herzog von Wellington (heranſprengend:) Guten Abend, Feldmarſchall! Bluͤcher. Herzog, der Abend iſt des Tages werth! Herzog von Wellington. Die Hand her, Helfer in der Noth! Bluͤcher. Zum «ſchönen Bunde», wie der Ort hier heißt! — — Engländer, Preußen, Generale, Unterof- ficiere, Gemeine — ich kann nicht weiter rücken bis ich mir die Bruſt gelüftet, meine Feldmütze abge- zogen, und euch geſagt habe: ihr alle, alle ſeyd meine hochachtbaren Waffengefährten, gleich brav in Glück und Noth — Wird die Zukunft eurer würdig — Heil dann! — Wird ſie es nicht, dann tröſtet euch damit, daß eure Aufopferung eine beſ- ſere verdiente! — — Wellington, laß deine Leute etwas raſten, — ſie hatten heute die drückendſte Arbeit — Dafür übernehmen wir ſo eifriger die Verfolgung, und verlaß dich darauf, ſie ſoll unſe- ren Sieg vollenden, wie noch keinen andern! — Vorwärts, Preußen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0330" n="322"/> <sp who="#WELL"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Wellington</hi> </speaker><lb/> <stage>(heranſprengend:)</stage><lb/> <p>Guten Abend, Feldmarſchall!</p> </sp><lb/> <sp who="#BLUE"> <speaker> <hi rendition="#g">Bluͤcher.</hi> </speaker><lb/> <p>Herzog, der Abend iſt des Tages werth!</p> </sp><lb/> <sp who="#WELL"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Wellington.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Hand her, Helfer in der Noth!</p> </sp><lb/> <sp who="#BLUE"> <speaker> <hi rendition="#g">Bluͤcher.</hi> </speaker><lb/> <p>Zum «ſchönen Bunde», wie der Ort hier heißt!<lb/> — — Engländer, Preußen, Generale, Unterof-<lb/> ficiere, Gemeine — ich kann nicht weiter rücken bis<lb/> ich mir die Bruſt gelüftet, meine Feldmütze abge-<lb/> zogen, und euch geſagt habe: ihr alle, alle ſeyd<lb/> meine hochachtbaren Waffengefährten, gleich brav<lb/> in Glück und Noth — Wird die Zukunft eurer<lb/> würdig — Heil dann! — Wird ſie es nicht, dann<lb/> tröſtet euch damit, daß eure Aufopferung eine beſ-<lb/> ſere verdiente! — — Wellington, laß deine Leute<lb/> etwas raſten, — ſie hatten heute die drückendſte<lb/> Arbeit — Dafür übernehmen wir ſo eifriger die<lb/> Verfolgung, und verlaß dich darauf, ſie ſoll unſe-<lb/> ren Sieg vollenden, wie noch keinen andern! —<lb/> Vorwärts, Preußen!</p> </sp> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [322/0330]
Herzog von Wellington
(heranſprengend:)
Guten Abend, Feldmarſchall!
Bluͤcher.
Herzog, der Abend iſt des Tages werth!
Herzog von Wellington.
Die Hand her, Helfer in der Noth!
Bluͤcher.
Zum «ſchönen Bunde», wie der Ort hier heißt!
— — Engländer, Preußen, Generale, Unterof-
ficiere, Gemeine — ich kann nicht weiter rücken bis
ich mir die Bruſt gelüftet, meine Feldmütze abge-
zogen, und euch geſagt habe: ihr alle, alle ſeyd
meine hochachtbaren Waffengefährten, gleich brav
in Glück und Noth — Wird die Zukunft eurer
würdig — Heil dann! — Wird ſie es nicht, dann
tröſtet euch damit, daß eure Aufopferung eine beſ-
ſere verdiente! — — Wellington, laß deine Leute
etwas raſten, — ſie hatten heute die drückendſte
Arbeit — Dafür übernehmen wir ſo eifriger die
Verfolgung, und verlaß dich darauf, ſie ſoll unſe-
ren Sieg vollenden, wie noch keinen andern! —
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/330>, abgerufen am 31.07.2024. |