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Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

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liebten, -- gehört jetzt einem filzigen Fabrikherrn!
Niedergerissen sind die hohen Hecken, Dampfma-
schinen brausen in den Gewächshäusern und Kar-
toffeln haben sich an die Stelle der kostbaren Tul-
penzwiebeln von Harlem gedrängt!
Marquis von Hauterive.
Nun, Blacas d'Aulps und die Angouleme wer-
den uns schon helfen und --

(Hauterive und Villeneuve gehen weiter.)
Vitry (deutet ihnen nach:)
Die beiden Emigranten! Welche Rockschöße,
welche Backentaschen, welche altfränkische Mienen
und Gedanken, welche Gespenster aus der guten,
alten und sehr dummen Zeit!
Der alte Officier.
Von der Revolution mit ihren blutigen Jahren
wissen sie nichts, Philipp Vitry, -- das ist vor-
über, sie aber sind geblieben, wie bisweilen der
Bergstrom verbraus't und das Gräslein bleibt, und
vielleicht darum sich für stärker hält, als die Flu-
then, welche es eben noch überschütteten und die
Ufer auseinander rissen. Nicht einen Strohhalm
weit sind sie aus sich und ihrem stolzen Wahn her-
ausgegangen, und Ludwig der Achtzehnte selbst da-
tirt ja seine Regierung seit fünf und zwanzig
Jahren --

liebten, — gehört jetzt einem filzigen Fabrikherrn!
Niedergeriſſen ſind die hohen Hecken, Dampfma-
ſchinen brauſen in den Gewächshäuſern und Kar-
toffeln haben ſich an die Stelle der koſtbaren Tul-
penzwiebeln von Harlem gedrängt!
Marquis von Hauterive.
Nun, Blacas d’Aulps und die Angouleme wer-
den uns ſchon helfen und —

(Hauterive und Villeneuve gehen weiter.)
Vitry (deutet ihnen nach:)
Die beiden Emigranten! Welche Rockſchöße,
welche Backentaſchen, welche altfränkiſche Mienen
und Gedanken, welche Geſpenſter aus der guten,
alten und ſehr dummen Zeit!
Der alte Officier.
Von der Revolution mit ihren blutigen Jahren
wiſſen ſie nichts, Philipp Vitry, — das iſt vor-
über, ſie aber ſind geblieben, wie bisweilen der
Bergſtrom verbrauſ’t und das Gräslein bleibt, und
vielleicht darum ſich für ſtärker hält, als die Flu-
then, welche es eben noch überſchütteten und die
Ufer auseinander riſſen. Nicht einen Strohhalm
weit ſind ſie aus ſich und ihrem ſtolzen Wahn her-
ausgegangen, und Ludwig der Achtzehnte ſelbſt da-
tirt ja ſeine Regierung ſeit fünf und zwanzig
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[22/0030] liebten, — gehört jetzt einem filzigen Fabrikherrn! Niedergeriſſen ſind die hohen Hecken, Dampfma- ſchinen brauſen in den Gewächshäuſern und Kar- toffeln haben ſich an die Stelle der koſtbaren Tul- penzwiebeln von Harlem gedrängt! Marquis von Hauterive. Nun, Blacas d’Aulps und die Angouleme wer- den uns ſchon helfen und — (Hauterive und Villeneuve gehen weiter.) Vitry (deutet ihnen nach:) Die beiden Emigranten! Welche Rockſchöße, welche Backentaſchen, welche altfränkiſche Mienen und Gedanken, welche Geſpenſter aus der guten, alten und ſehr dummen Zeit! Der alte Officier. Von der Revolution mit ihren blutigen Jahren wiſſen ſie nichts, Philipp Vitry, — das iſt vor- über, ſie aber ſind geblieben, wie bisweilen der Bergſtrom verbrauſ’t und das Gräslein bleibt, und vielleicht darum ſich für ſtärker hält, als die Flu- then, welche es eben noch überſchütteten und die Ufer auseinander riſſen. Nicht einen Strohhalm weit ſind ſie aus ſich und ihrem ſtolzen Wahn her- ausgegangen, und Ludwig der Achtzehnte ſelbſt da- tirt ja ſeine Regierung ſeit fünf und zwanzig Jahren —

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Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/30>, abgerufen am 24.11.2024.