Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Fritz. O dürft ich nur immer schießen -- Der Pul- vergeruch ist mir nun einmal in der Nase. General. Was saus't? Sergeant. Eine bonapartische Paßkugel -- Da schlägt sie in den Baum. General. Fritz, nun schieß, schieß in die Franzosen, so lang Athem und Pulver nicht ausgehn -- (Laut:) Alles an die Ufer des Hohlwegs -- Büchsen und Flinten frisch geladen, -- den Flinten die Bayo- nette aufgeschraubt! -- Donner, da drängen sie sich schon herein -- Feuer! Ein französischer Hauptmann (an der Spitze der sich in den Hohlweg stürzenden Colonne:) Laßt sie schießen, Cameraden! Hört ihr die Paßkugeln über uns, und seht ihr, wie sie dem Feinde Pferd und Mann hinschmettern? Sie kom- men aus französischen Geschützen und sind die ge- waltigen, helfenden Begleiter, aus der Ferne uns nachgesandt von dem Kaiser! Fritz. O dürft ich nur immer ſchießen — Der Pul- vergeruch iſt mir nun einmal in der Naſe. General. Was ſauſ’t? Sergeant. Eine bonapartiſche Paßkugel — Da ſchlägt ſie in den Baum. General. Fritz, nun ſchieß, ſchieß in die Franzoſen, ſo lang Athem und Pulver nicht ausgehn — (Laut:) Alles an die Ufer des Hohlwegs — Büchſen und Flinten friſch geladen, — den Flinten die Bayo- nette aufgeſchraubt! — Donner, da drängen ſie ſich ſchon herein — Feuer! Ein franzoͤſiſcher Hauptmann (an der Spitze der ſich in den Hohlweg ſtuͤrzenden Colonne:) Laßt ſie ſchießen, Cameraden! Hört ihr die Paßkugeln über uns, und ſeht ihr, wie ſie dem Feinde Pferd und Mann hinſchmettern? Sie kom- men aus franzöſiſchen Geſchützen und ſind die ge- waltigen, helfenden Begleiter, aus der Ferne uns nachgeſandt von dem Kaiſer! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0289" n="281"/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>O dürft ich nur immer ſchießen — Der Pul-<lb/> vergeruch iſt mir nun einmal in der Naſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEN"> <speaker><hi rendition="#g">General</hi>.</speaker><lb/> <p>Was ſauſ’t?</p> </sp><lb/> <sp who="#SERG"> <speaker><hi rendition="#g">Sergeant</hi>.</speaker><lb/> <p>Eine bonapartiſche Paßkugel — Da ſchlägt ſie<lb/> in den Baum.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEN"> <speaker><hi rendition="#g">General</hi>.</speaker><lb/> <p>Fritz, nun ſchieß, ſchieß in die Franzoſen, ſo<lb/> lang Athem und Pulver nicht ausgehn —</p><lb/> <stage>(Laut:)</stage><lb/> <p>Alles an die Ufer des Hohlwegs — Büchſen und<lb/> Flinten friſch geladen, — den Flinten die Bayo-<lb/> nette aufgeſchraubt! — Donner, da drängen ſie<lb/> ſich ſchon herein — Feuer!</p> </sp><lb/> <sp who="#FRZHAUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein franzoͤſiſcher Hauptmann</hi> </speaker><lb/> <stage>(an der Spitze der ſich in den Hohlweg ſtuͤrzenden Colonne:)</stage><lb/> <p>Laßt ſie ſchießen, Cameraden! Hört ihr die<lb/> Paßkugeln über uns, und ſeht ihr, wie ſie dem<lb/> Feinde Pferd und Mann hinſchmettern? Sie kom-<lb/> men aus franzöſiſchen Geſchützen und ſind die ge-<lb/> waltigen, helfenden Begleiter, aus der Ferne uns<lb/> nachgeſandt von dem Kaiſer!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [281/0289]
Fritz.
O dürft ich nur immer ſchießen — Der Pul-
vergeruch iſt mir nun einmal in der Naſe.
General.
Was ſauſ’t?
Sergeant.
Eine bonapartiſche Paßkugel — Da ſchlägt ſie
in den Baum.
General.
Fritz, nun ſchieß, ſchieß in die Franzoſen, ſo
lang Athem und Pulver nicht ausgehn —
(Laut:)
Alles an die Ufer des Hohlwegs — Büchſen und
Flinten friſch geladen, — den Flinten die Bayo-
nette aufgeſchraubt! — Donner, da drängen ſie
ſich ſchon herein — Feuer!
Ein franzoͤſiſcher Hauptmann
(an der Spitze der ſich in den Hohlweg ſtuͤrzenden Colonne:)
Laßt ſie ſchießen, Cameraden! Hört ihr die
Paßkugeln über uns, und ſeht ihr, wie ſie dem
Feinde Pferd und Mann hinſchmettern? Sie kom-
men aus franzöſiſchen Geſchützen und ſind die ge-
waltigen, helfenden Begleiter, aus der Ferne uns
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/289>, abgerufen am 08.07.2024. |