Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Gneisenau. Tirailleurgefechte -- Bülow. Meine Pommern machen bald aus den Gefech- ten wieder eine Schlacht. -- Sieh' einmal die Teufelskerle an: beschmutzt bis über das Ohr, aber Gesichter frisch und kernig, wie eben ausgeschältes Obst, und auf den Beinen munter, als ging' es auf der Jacobsleiter zum Himmel -- Ein Gicht- brüchiger wird bei dem Anblick gesund.. -- Will die alte Garde des Imperators Pommern fressen, bekommt sie harte Nüsse zu knacken. Gneisenau. Du hast gut reden -- Unsere Corps sind seit zwei Tagen im Feuer -- Deines sah noch keine französische Lunte. Bülow. Im Feuer, Feuer -- Feuer hätt' euch bei die- sem Unwetter erwärmen und erfreuen sollen. -- Meine Leute prügeln sich noch, wer von ihnen zu- erst Napoleons Mörser erstürmt, sie zu Kochkesseln zu gebrauchen. Gneisenau. Wir wollen das abwarten. -- Der Feldmar- schall hat aber, wie ich dir im Ernst sage, im Gneiſenau. Tirailleurgefechte — Buͤlow. Meine Pommern machen bald aus den Gefech- ten wieder eine Schlacht. — Sieh’ einmal die Teufelskerle an: beſchmutzt bis über das Ohr, aber Geſichter friſch und kernig, wie eben ausgeſchältes Obſt, und auf den Beinen munter, als ging’ es auf der Jacobsleiter zum Himmel — Ein Gicht- brüchiger wird bei dem Anblick geſund.. — Will die alte Garde des Imperators Pommern freſſen, bekommt ſie harte Nüſſe zu knacken. Gneiſenau. Du haſt gut reden — Unſere Corps ſind ſeit zwei Tagen im Feuer — Deines ſah noch keine franzöſiſche Lunte. Buͤlow. Im Feuer, Feuer — Feuer hätt’ euch bei die- ſem Unwetter erwärmen und erfreuen ſollen. — Meine Leute prügeln ſich noch, wer von ihnen zu- erſt Napoleons Mörſer erſtürmt, ſie zu Kochkeſſeln zu gebrauchen. Gneiſenau. Wir wollen das abwarten. — Der Feldmar- ſchall hat aber, wie ich dir im Ernſt ſage, im <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0279" n="271"/> <sp who="#GNEI"> <speaker><hi rendition="#g">Gneiſenau</hi>.</speaker><lb/> <p>Tirailleurgefechte —</p> </sp><lb/> <sp who="#BUEL"> <speaker><hi rendition="#g">Buͤlow</hi>.</speaker><lb/> <p>Meine Pommern machen bald aus den Gefech-<lb/> ten wieder eine Schlacht. — Sieh’ einmal die<lb/> Teufelskerle an: beſchmutzt bis über das Ohr, aber<lb/> Geſichter friſch und kernig, wie eben ausgeſchältes<lb/> Obſt, und auf den Beinen munter, als ging’ es<lb/> auf der Jacobsleiter zum Himmel — Ein Gicht-<lb/> brüchiger wird bei dem Anblick geſund.. — Will<lb/> die alte Garde des Imperators Pommern freſſen,<lb/> bekommt ſie harte Nüſſe zu knacken.</p> </sp><lb/> <sp who="#GNEI"> <speaker><hi rendition="#g">Gneiſenau</hi>.</speaker><lb/> <p>Du haſt gut reden — Unſere Corps ſind ſeit<lb/> zwei Tagen im Feuer — Deines ſah noch keine<lb/> franzöſiſche Lunte.</p> </sp><lb/> <sp who="#BUEL"> <speaker><hi rendition="#g">Buͤlow</hi>.</speaker><lb/> <p>Im Feuer, Feuer — Feuer hätt’ euch bei die-<lb/> ſem Unwetter erwärmen und erfreuen ſollen. —<lb/> Meine Leute prügeln ſich noch, wer von ihnen zu-<lb/> erſt Napoleons Mörſer erſtürmt, ſie zu Kochkeſſeln<lb/> zu gebrauchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GNEI"> <speaker><hi rendition="#g">Gneiſenau</hi>.</speaker><lb/> <p>Wir wollen das abwarten. — Der Feldmar-<lb/> ſchall hat aber, wie ich dir im Ernſt ſage, im<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0279]
Gneiſenau.
Tirailleurgefechte —
Buͤlow.
Meine Pommern machen bald aus den Gefech-
ten wieder eine Schlacht. — Sieh’ einmal die
Teufelskerle an: beſchmutzt bis über das Ohr, aber
Geſichter friſch und kernig, wie eben ausgeſchältes
Obſt, und auf den Beinen munter, als ging’ es
auf der Jacobsleiter zum Himmel — Ein Gicht-
brüchiger wird bei dem Anblick geſund.. — Will
die alte Garde des Imperators Pommern freſſen,
bekommt ſie harte Nüſſe zu knacken.
Gneiſenau.
Du haſt gut reden — Unſere Corps ſind ſeit
zwei Tagen im Feuer — Deines ſah noch keine
franzöſiſche Lunte.
Buͤlow.
Im Feuer, Feuer — Feuer hätt’ euch bei die-
ſem Unwetter erwärmen und erfreuen ſollen. —
Meine Leute prügeln ſich noch, wer von ihnen zu-
erſt Napoleons Mörſer erſtürmt, ſie zu Kochkeſſeln
zu gebrauchen.
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Wir wollen das abwarten. — Der Feldmar-
ſchall hat aber, wie ich dir im Ernſt ſage, im
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/279>, abgerufen am 16.02.2025. |